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[REZENSION] The Diviners – Aller Anfang ist Böse

Redakteur: Julia Ehrenberg (21.10.2014)

Titel: The Diviners – Aller Anfang ist böse (OT: The Diviners)
Autor: Libba Bray
Übersetzer: Barbara Lehnerer
Verlag: dtv
Reihe: The Diviners 1
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 704 Seiten

Autor:
Libba Bray ist die Autorin von mehreren Theaterstücken und einigen Kurzgeschichten. Mit ihrer Trilogie ›Der geheime Zirkel‹ schaffte sie es auf Anhieb auf die Bestsellerliste der New York-Times und landete einen internationalen Erfolg. Für ihr Buch ›Ohne. Ende. Leben.‹ wurde sie mit dem Michael L. Printz Award ausgezeichnet. Heute lebt die in Texas aufgewachsene Autorin mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Brooklyn, New York.
Mehr über Libba Bray unter www.libba-bray.de und www.libbabray.com

THE DIVINERS – ALLER ANFANG IST BÖSE

Es ist das Jahr 1926. Die 17jährige Evie hat eine ganz besondere Gabe, von der aber niemand weiß. Sie kann Gegenständen Informationen über den Besitzer entlocken. Auf einer Party demonstriert sie ihr Können und gerät in Schwierigkeiten. Daraufhin wird sie aus einer Kleinstadt in Ohio zu ihrem Onkel nach New York geschickt. Für sie geht ein Traum in Erfüllung. In New York, zwischen all den Flappern, also zwischen lauter modernen jungen Frauen, die wissen, was sie wollen, fühlt sie sich wohl. Sie macht Bekanntschaft mit einer Tänzerin der berühmten Ziegfeld Revue und auch ansonsten ist ihr Leben spannend.
Kurz nach ihrer Ankunft beginnt eine schreckliche Mordserie in New York. Evies Onkel Will, der Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes, wird von der Polizei um Mithilfe gebeten. Und Evie ist fest entschlossen, ihn zu unterstützen. Bald kommt ihnen ein schrecklicher Verdacht: Steckt etwas Übersinnliches dahinter, ein Monster?

Die Geschichte rund um die rätselhafte Mordserie ist spannend und sehr mysteriös. Libba Bray schafft es, eine unheimliche Stimmung zu schaffen. Das Buch bietet eine faszinierende Mischung aus Horror, Partystimmung und den Kampf um Gerechtigkeit. Beim Lesen war ich fasziniert von den okkulten Anteilen und gut unterhalten von all den Beschreibungen des Lebens im New York der 20er. Diese Zeit war mir ziemlich fremd und ich habe das bunt schillernde Leben der Flapper genossen.

Am Anfang hatte ich allerdings etwas Probleme, mich in dem Buch zurecht zu finden. Neben Evie gibt es noch unheimlich viele andere Protagonisten, die zum Teil Evies Weg erst sehr spät im Buch kreuzen, deren Rolle teilweise wohl erst im nächsten Band wichtig werden wird, über die man aber schon jetzt einiges erfährt. Es hat eine Weile gedauert, bis ich zumindest halbwegs den Durchblick hatte. Das Buch ist eben sehr vielseitig und vielschichtig.

Aber genau das macht das Buch auch besonders faszinierend. Und trotz all der übersinnlichen Elemente der Geschichte ist es ein sehr gut recherchiertes Buch. Das Leben in der Zeit wird sehr lebendig dargestellt und ich denke, dass viele kleine Details sich wirklich so zugetragen haben.

Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so spannend war der Showdown. Nach dem Showdown, mit dem der aktuelle Fall geklärt ist, gibt es dann noch ein paar Kapitel, die vor allem Fragen aufwerfen und neugierig machen. Es ist klar, hinter Evies Gabe und der der anderen Personen, die wir kennenlernen durften, steckt noch weitaus mehr, als wir bisher erfahren haben. Doch was hat das alles auf sich? Nun, wir müssen uns gedulden, bis Libba Bray einen weiteren Band schreibt. Und dann tauche ich gerne wieder ein in das New York der 20er und in die Welt der Diviner!

Redakteur: Anette Leister

Mit “Diviners – Aller Anfang ist böse” hat Libby Bray ihr bislang größtes Projekt gestartet. Vier dicke Bände soll die Serie am Ende umfassen. Kein Wunder also, dass sie sich alle Zeit der Welt nimmt ihre unzähligen Charaktere einzuführen und die Umgebung bis ins kleinste Detail zu umschreiben. Diese Liebe für Ausschweifungen muss man mit der Autorin teilen, um bei “Diviners” voll auf seine Kosten zu kommen. Alle anderen Leser sollten sich darauf einstellen, dass die Geschichte für sie Längen aufweisen wird. Mich selbst hat es begeistert, mit welcher Sprachgewalt Libby Bray das New York der 20er Jahre auferstehen lässt, die Welt der Flapper, der Flüsterkneipen, die Zeit der Prohibition und des Jazz.
Die junge Evie kommt in den 1920er Jahren von Ohio nach New York in die Obhut ihres Onkels, nachdem sie in ihrer Heimat in Schwierigkeiten geraten ist, als sie auf einer trinkseeligen Party von ihrer Fähigkeit persönlichen Gegenständen Geheimnisse ihrer Besitzer zu entlocken, Gebrauch gemacht hat. Nicht lange in New York, muss sie feststellen, dass sowohl um sie herum, als auch mit ihr selbst merkwürdige Dinge passieren. Ein schrecklicher Ritualmord geschieht und Evies Onkel und sie selbst stecken schon bald mitten in den Mordermittlungen zu diesem mysteriösen Fall. Der Leser wird von Anfang an auf die Spuren der Diviners – Menschen mit besonderen, okkulten Gaben – geführt, und nach und nach scheinen in Evies Umfeld immer mehr von ihnen aufzutauchen. Doch obwohl sie nicht weit voneinander Leben, dauert es lange, bis die einzelnen Charaktere sich kennenlernen, da sie in unterschiedlichen sozialen Schichten leben. Zum Teil streifen sich ihre Leben im ersten Band bloß, das Zusammentreffen und das gegenseitige “Erkennen” wird erst in den nächsten Bänden stattfinden, man muss also Geduld mitbringen, bis sich alles zu einem großen Ganzen fügt.
Obwohl Libby Bray viel Raum zum Erzählen in Anspruch nimmt, hatte ich trotzdem so gut wie nie das Gefühl, die Spannung würde abflauen. Immer zum richtigen Moment streut Libby Bray Morde, mysteriöse Vorfälle oder neue Bekanntschaften ein, die die Spannungskurve in der einen oder anderen Art heben. Nur am Ende hätte Libba Bray für meinen Geschmack ein paar Kapitel streichen oder straffen können, sonst konnte mich ihre Geschichte sowohl hinsichtlich der guten Recherche was die historischen Aspekte als auch mit den okkulten Elementen überzeugen.
Wer sich vom Umfang des Serienauftakts nicht abschrecken lässt findet hier eine düstere und blutige Geschichte, die einem mehr als einmal eiskalte Schauer beim Lesen über den Rücken jagt.
Ich es nun kaum erwarten zu Evie und ihren Freunden zurückzukehren, sowie weitere Diviner zu treffen. Leider sollen die Bände nur im Abstand von 2 Jahren auf den Markt kommen, da sowohl Recherche als auch das Schreiben der Wälzer selbst, viel Zeit kostet.

Redakteur: Ina Ostwald

New York in den wilden 20ern – der Place-to-be, für alle Stars, Sternchen, Tänzerinnen, Flapper Girls, Schriftsteller und Dichter, für alle Träumer, die auf ein besseres Leben hoffen. Auch für die 17-jährige ist New York der Ort ihrer Sehnsucht, denn ihrem Heimatort Zenith ist sie bereits entwachsen, zu wild und selbstbewusst ist sie für die konservativen Kleinstädter. Und auch ihre Gabe, anhand von Gegenständen die intimsten Geheimnisse anderer Menschen zu erfahren, kommt nicht wirklich gut an. Da ist es ihr gerade recht, als sie nach einer besonders ausufernden Partynacht, bei der sie mit dem ortsansässigen Casanova aneinander geriet, zu ihrem Onkel nach New York verbannt wird. Doch hier braut sich Unheil zusammen, denn ein böser Dämon wurde beschworen und sucht nun in den Straßen der Stadt nach Opfern…

Libba Bray gelingt es wunderbar, mit vielen mir bislang unbekannten Details die Atmosphäre der glorreichen 20er Jahre zu beschwören, indem sie die verschiedenen Seiten der Medaille aufzeigt – das wilde, freie Partyleben auf der einen, der harte Kampf ums Überleben auf der anderen Seite. Wo Licht ist, da lauern auch bedrohliche Schatten, und in diesem Fall besonders beängstigende. Es erinnert ein wenig an Stephen King, wenn Libba Bray einige grausame Szenen mit präzise gewählten Worten schlussendlich der Fantasie des Lesers überlässt. Mein Lieblingssatz aus „Brennen muss Salem“ klang mir beim Lesen des öfteren im Kopf: „Es wurde unaussprechlich.“ Und auch ein zweites Buch von Stephen King diente zur Inspiration – “Das letzte Gefecht”. Die Art und Weise, wie einige Protagonisten den gleichen Traum träumen… ich sag nur Maisfelder, ein Haus und eine bedrohliche Gestalt, die immer näher kommt. Und doch macht Libba Bray ihr eigenes Ding daraus und die Anleihen verstehe ich als Hommage an den Meister des Horrors, den ich, um mir die Zwischenzeit bis zum zweiten Band zu vertreiben, sicherlich mal wieder lesen werde.

Fazit:
Ein seitengewaltiger Auftakt zu einer 4-bändigen Serie über die wilden 20er und Menschen mit ganz besonderen Gaben.

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