Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Gerlis Zillgens
Illustrator: Laura Rosendorfer
Verlag: Loewe
Reihe: Yolo 1
empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahren
Ausführung: Flexcover, 224 Seiten
Gerlis Zillgens lebt in Köln. Nach dem Abitur studierte sie Pädagogik, absolvierte eine Schauspielausbildung und spielte an diversen Theatern, bevor sie ihren Schwerpunkt auf das Schreiben legte. Sie erhielt Literaturpreise, ihre Bücher sind in verschiedenen Verlagen erschienen und wurden in über zehn Sprachen übersetzt. Außer Schreiben liebt Gerlis Zillgens ganz besonders das Vorlesen und gibt leidenschaftlich gern Schreibseminare für Kinder und Erwachsene.
Illustrator:
Laura Rosendorfer lebt und arbeitet in München. Am liebsten illustriert sie zu Hause in ihrem Garten und schaut dabei ihren beiden Puddings … äh, Katzen beim Spielen zu. Sie liebt Pflanzen (auch Gemüse) und zeichnet sie wahnsinnig gerne – außer Rote Bete. Die konnte sie noch nie leiden und weigert sich bisher erfolgreich, so etwas Unanständiges zu malen. Möhren sind aber voll okay.
YOLO, DER WILD GEWORDENE PUDDING UND JO ZWOMETERZWO
Yolo weiß mit ihren 13 Jahren ganz genau was sie will, aber noch besser weiß sie was sie nicht will.
Sie bloggt, bietet Gott ein Weltverbesserungs-Coaching an und kämpft mit einem wildgewordenen Pudding. Da muten ihre Probleme, wenn es um Jungs geht, plötzlich ganz normal an. Doch Yolo wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht auch in diesem Zusammenhang anders wäre…
Ich habe heute schon gefühlte vierhundertvierzigmal nachgeschaut, ob Paula online ist. Ist sie nicht. Das blöde ist, dass in Australien schon Nacht ist, wenn hier noch Tag ist. […] Deswegen skypen, chatten, telefonieren oder simsen wir meistens, wenn ich Morgen habe. In den Ferien kein Problem, aber wenn Schule ist, geht es nur in den Pausen. Oder im Unterricht unterm Tisch. Also, das Handy ist unterm Tisch, nicht ich. (S. 23f)
Trotz ihrer jungen Jahre, hat Yolo bereits einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und besitzt Charakterstärke, die nicht einmal jeder Erwachsene sein eigen nennen kann, ihr macht so leicht keiner was vor. Das spricht sie allerdings nicht davon frei, ebensolche Probleme zu haben, wie andere in ihrem Alter. Sei es, dass die Eltern oder die Schule nerven oder ganz einfach das Thema Jungs. Allerdings geht sie die meisten dieser Dinge eher pragmatisch und ganz anders als andere an. Denn sie hat einen Plan, sie will Justizministerin werden und stellt auf erstaunliche Art und Weise klar, dass sie weit mehr über die Gesetze weiß als manch anderer.
Sympathisch und immer mit einem frechen Spruch auf den Lippen, außer es geht um Jo Zwometerzwo, erzählt Yolo aus ihrem Leben und der Leser hat schnell das Gefühl als würde er das Mädchen schon jahrelang kennen. Auch wenn sie zeitweise verbittert erscheint und nichts leiden kann, so kommt doch keine deprimierende Stimmung auf. Zwischendurch kann man ihre Blogeinträge verfolgen, die so manches Mal viel mehr aussagen, als auf den ersten Blick ersichtlich. Man muss zwischen den Zeilen lesen, dann gelingt es dem Leser, einen noch tieferen Einblick in Yolos Gedankenwelt zu erhaschen.
Eine „Unart“ von Yolo ist es, regelmäßig wiederkehrend Fußnoten zu verwenden, die sich auf so manch einer Seite regelrecht häufen. Eher ungewöhnlich in einem Kinderbuch, doch im Gesamtzusammenhang mit Yolos Persönlichkeit gesehen wiederum absolut stimmig. Nach möglicherweise anfänglichen Schwierigkeiten bezüglich der Unterbrechung des Leseflusses auf Grund der Fußnoten, hat man sich jedoch vergleichsweise schnell daran gewöhnt und kann den weiteren Verlauf in vollen Zügen genießen.
Der erste Band rund um Yolo, ihre Familie, ihre Freunde und ihre Probleme macht enorm viel Spaß. Der geneigte Leser wird allerdings gar nicht allzu lange auf Entzug gesetzt, denn der zweite Band steht bereits in den Startlöchern und soll Mitte Januar 2015 erscheinen.