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[REZENSION] Leo und der Fluch der Mumie

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Leo und der Fluch der Mumie
Autor: Claudia Frieser
Übersetzer: -/-
Verlag: Dressler
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 9 Jahren
Ausführung: Hardcover, 288 Seiten

Autor:
Claudia Frieser ist 1967 in Sulzbach-Rosenberg geboren. Sie studierte in Regensburg und Bamberg Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Nach dem Studium beteiligte sie sich an Ausgrabungen und verschiedenen Forschungsprojekten. Außerdem arbeitete sie eine Zeit lang am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Claudia Frieser lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Bamberg.

LEO UND DER FLUCH DER MUMIE

Im Sommer 1933 verlässt der elfjährige Leo mit seiner Familie Berlin, um nach Amerika auszuwandern. Auf der Überfahrt lernt er nicht nur neue Freunde kennen, sondern macht auch noch eine unglaubliche Entdeckung. Kurz nachdem er ein Tagebuch über den Fluch einer Mumie findet, erwacht eine solche auf dem Schiff tatsächlich zum Leben. Gemeinsam machen die Kinder sich auf, das Geheimnis zu lüften, denn so recht möchte lieber niemand daran glauben, dass der Fluch Wirklichkeit ist…

Die nächtliche Séance hatte sich wie ein Lauffeuer auf dem Schiff herumgesprochen. Beim Frühstück, egal in welchem Speisesaal, gab es nur ein Thema, die Mumie und ihre Todesdrohung. Niemand zweifelte mehr an Madame Margaux‘ Fähigkeiten. Eine Séance mit ihr versprach unvergesslich zu sein.. Jeder drängte das Medium, die Darbietung zu wiederholen. (S. 107)

1933 war in Berlin einiges los, das Thema Auswandern schon lange kein Neuland mehr. Die geschichtlichen Hintergründe werden hier zielgruppengerecht dargestellt und in die Erzählung integriert, so dass auch junge Leser bereits ein Gefühl für die damalige Stimmung bekommen. Die Geschichte lässt sich eben nicht ändern, verschwiegen werden sollte sie auch nicht, so findet die Autorin den rechten Weg, um die Umstände zu thematisieren ohne ausschweifend zu werden.

Rund um die Hintergründe strickt Claudia Frieser im weiteren Verlauf eine spannende Geschichte, die dem Leser, egal ob jung oder alt, so manches Mal den Atem stocken lässt. Ebenso wie die Hauptprotagonisten, möchte der Leser nicht unbedingt an einen wirklichen Fluch glauben, erste Erklärungen finden sich auch schnell, doch im Dunkeln bleiben lange das Motiv und die ausführende Kraft. Es ergeben sich zwar hin und wieder vielversprechende Spuren, aber konkrete Beweise lassen sich nicht ermitteln. Dadurch bleibt die Spannung durchgängig vorhanden und auf hohem Niveau.

Man fiebert und rätselt mit den Kindern mit, die sich vollkommen unerschrocken in ein Abenteuer begeben, das von außen gar nicht mal so ungefährlich aussieht. Ob man selber in einer solchen Situation ebenso gehandelt hätte bleibt fraglich. Dennoch verfolgt man natürlich gebannt das Geschehen und ist mehr als gespannt auf die Auflösung, so es denn eine rationale Erklärung gibt.

„Leo und der Fluch der Mumie“ bietet großartige Unterhaltung, nicht nur für junge Leser. Schwierige, aber gleichzeitig wichtige, Themen werden gekonnt ins Geschehen eingebunden und somit fast spielerisch vermittelt. Gleichzeitig bilden Spaß- und Spannungsfaktor eine gute Mischung, die den Leser so schnell nicht wieder los lässt.

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