Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Gerlis Zillgens
Illustrator: Laura Rosendorfer
Verlag: Loewe
Reihe: Yolo 2
empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahren
Ausführung: Flexcover, 224 Seiten
Gerlis Zillgens lebt in Köln. Nach dem Abitur studierte sie Pädagogik, absolvierte eine Schauspielausbildung und spielte an diversen Theatern, bevor sie ihren Schwerpunkt auf das Schreiben legte. Sie erhielt Literaturpreise, ihre Bücher sind in verschiedenen Verlagen erschienen und wurden in über zehn Sprachen übersetzt. Außer Schreiben liebt Gerlis Zillgens ganz besonders das Vorlesen und gibt leidenschaftlich gern Schreibseminare für Kinder und Erwachsene.
Illustrator:
Laura Rosendorfer lebt und arbeitet in München. Am liebsten illustriert sie zu Hause in ihrem Garten und schaut dabei ihren beiden Puddings … äh, Katzen beim Spielen zu. Sie liebt Pflanzen (auch Gemüse) und zeichnet sie wahnsinnig gerne – außer Rote Bete. Die konnte sie noch nie leiden und weigert sich bisher erfolgreich, so etwas Unanständiges zu malen. Möhren sind aber voll okay.
YOLO, KAUGUMMI-KNOBLAUCH-VANILLEEIS UND EINE ÜBERRASCHUNG ZU VIEL
Nachdem Jo Zwometerzwo sie endlich geküsst hat, meldet er sich plötzlich nicht mehr und Yolo kann sich nicht erklären warum. Dafür weiß sie genau wie er geschmeckt und gerochen hat und kreiert ein Eis mit Kaugummi-Knoblauch-Vanille-Geschmack, ungeachtet dessen, dass jedem anderen schon beim bloßen Gedanken daran schlecht wird. Zusätzlich steht dann auch noch ein Kunstprojekt an, für das Yolo und ihre neue Freundin Esra sich etwas ganz besonderes ausgedacht haben – wenn das denn mal gutgeht…
„Wir müssen noch auf Opa Brötchen warten“, erinnere ich sie.
Ich weiß noch genau, wie fassungslos der war, als er vom autofreien Viertel erfahren hat. „Wie autofrei?“, hat er kopfschüttelnd gefragt.
„Na ja, autofrei“, hat Oma Brötchen gesagt.
[…]
„Ganz ohne Autos? Das geht doch nicht!“
„Klar geht das. Das wird ein Fest. Und da gehen wir alle hin und feiern mit.“
„Aber wo sollen wir denn dann parken?“ (S. 103)
Kaum begonnen, ist man sofort wieder im Yoloversum gefangen, vorausgesetzt man hat den ersten Band bereits gelesen. Es ist zwar für das Verständnis nicht schlimm, wenn man es nicht hat, dennoch sollte es schnellstmöglich nachgeholt werden, schließlich möchte man doch nichts verpassen.
Wie gehabt erzählt Yolo die Ereignisse aus ihrer Sicht und bloggt über Dinge, die für sie wichtig sind. Egal, ob die Welt dies lesen oder hören will, sie teilt sich mit und lässt sich das von niemandem schlecht reden. Und das ist gut so. Manche Dinge müssen einfach mal ausgesprochen werden, auch wenn sie entweder unwichtig erscheinen oder man eigentlich meint sie gehören nicht an die Öffentlichkeit. Yolo schafft es, mit ihrer ganz eigenen Art jeden Leser, egal welchen Alters, für sich einzunehmen. Wenn sie auch im Bezug auf Jungs dieses Mal noch weniger Durchblick zu haben scheint als zuvor und ausgefallene Ideen hat und umsetzt, man muss sie einfach mögen.
Mit viel Wortwitz schafft es die Autorin dem Leser trotz allem wichtige und ernsthafte Dinge nahe zu bringen. Mehr als einmal erwischt man sich dabei, sich plötzlich Gedanken über Sachen zu machen, die einem ansonsten entweder gar nicht auffallen oder vielleicht sogar unangenehm sind. Sicherlich ist dies eher bei älteren Lesern der Fall, doch auch die jüngere Generation wird mit Sicherheit einiges zwischen den Zeilen lesen und beginnen nachzudenken.
Aus dem ersten Band kennt man bereits die Fußnoten, die Yolo immer wieder verwendet. So auch dieses Mal, es hat allerdings den Anschein, als wären es ein paar weniger geworden. Ob dem tatsächlich so ist, müsste man einmal konkret vergleichen, es ist ebenso möglich, dass man sich einfach an diese Art gewöhnt hat und es nun nicht mehr als störend empfindet.
Yolo ist bereit weitere Herzen im Sturm zu erobern, es gibt noch ein paar offene Fragen am Ende des Bandes und noch so viel zu erzählen, dass jeder Leser inständig hofft, dass es mit der jungen Bloggerin noch ganz ganz lange weitergehen wird.
Reiheninfo:
Band 1: Yolo, der wildgewordene Pudding und Jo Zwometerzwo