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[REZENSION] Der Klunkerfischer

Redakteur: Anette Leister

Titel: Der Klunkerfischer (OT: WARP Book 2: The Hangman’s Revolution)
Autor: Eoin Colfer
Übersetzer: Claudia Feldmann
Verlag: Loewe
Reihe: W.A.R.P. 2
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 392 Seiten


Autor:
Eoin Colfer wurde in Wexford an der irischen Südostküste geboren. Nach einem Lehramtsstudium in Dublin und einigen Jahren in Saudi-Arabien, Tunesien und Italien kehrte er nach Wexford zurück, wo seine Bücher über den Meisterdieb Artemis Fowl entstanden. Den Beruf des Lehrers hat er an den Nagel gehängt, denn er hat sich vorgenommen, so lange zu schreiben, bis ihm die Ideen ausgehen oder die Leute aufhören zu lesen.

DER KLUNKERFISCHER

Durch die Zeitreisen hat sich die Gegenwart im 21. Jahrhundert erschreckend verändert: Chevie Savano ist in eine Welt zurückgekehrt, die sich im Krieg befindet. Sie soll zu einer Soldatin der Boxiten ausgebildet werden, einer Organisation, die sich rund um den Heiligen Colonel Box versammelt hat.
Das Erschreckende in der Gegenwart ist aber nicht nur der Umstand des veränderten Zeitenablaufs, sondern dass sich Chevie nicht an ihr altes Ich erinnern kann, welches sich in ihrem Kopf nun in einem Kampf mit ihrem aktuellen Ich befindet, dass nur das Leben als Boxiten-Kadettin kennt.
Zum Glück ist ihr altes Ich so stark, dass es wieder die Oberhand gewinnen kann und Chevies Erinnerungen an ihr eigentliches Leben vor der Zeiterschütterung zurückkehren, so gelingt es ihr mittels einer WARP-Kapsel ein weiteres Mal ins 19. Jahrhundert zu reisen, um dort mit Hilfe von Riley den Zeitstrahl in seine ursprünglichen Bahnen zu lenken.

„Du verstehst nicht, Kleiner“, sagte Chevie, ohne den Kopf zu heben. „Die Zukunft, die du kennst, das London voller Touristen, das FBI, Königin Elisabeth – das alles ist futsch.“
„Harry Potter auch?“, fragte Riley entsetzt. (S.137)

Dort erwartet die beiden ein Kampf gegen die entstehende Boxitenvereinigung. Ihr stärkster Verbündeter dabei kommt von einer völlig unerwarteten Seite…

„Der Klunkerfischer“ kann zwar in meinen Augen vom Witz her nicht ganz mit seinem Vorgänger „Der Quantenzauberer“ mithalten, bei dem mich vor allem die unzähligen Anspielungen auf Bücher und Filme begeistert haben – die hier zwar ebenfalls vorhanden sind, aber nicht in dem Maße wie im Vorgängerband. Dafür war ich von Anfang an mitten im Geschehen, trotz der verwinkelten Story auf mehreren Zeit- und Handlungsebenen. Dies schafft Eoin Colfer nicht zuletzt dank einem kurzen Rückblick auf den ersten Band der WARP-Reihe und ihm gelingt es tatsächlich Zeitreisen richtiggehend logisch zu vermitteln, soweit dies nun mal bei Zeitreisen möglich ist ;) Man merkt einfach sein Faible für Naturwissenschaften, seine gründlichen Recherchen und seine jahrelangen Erfahrungen als Lehrer. Der Leser sollte aber in jedem Fall den Vorgänger „Der Quantenzauberer“ gelesen haben, sonst kann man der Entwicklung der Figuren und der Handlung unmöglich folgen.

Ich bewundere den Autor in diesem zweiten Band vor allem dafür, dass sich die Handlung weiterhin stimmig in das Gesamtgefüge der Reihe einfügt, und er sich trotzdem neu erfunden hat gegenüber zum Inhalt von Band 1. Statt vorrangig literarische und cineastische Anspielungen zu bringen, zieht sich nun ein anderer roter Faden als Running Gag durch die Geschichte: jedes Kapitel beginnt mit einem erfundenen Zitat des Erfinders der WARP-Kapsel Professor Charles Smart. Neben körperlichen Kämpfen zielt vieles auf psychologischen Kampf und Manipulation von Massen ab, dies sehe ich als eine Kritik an diktatorischen Regierungsformen. Natürlich versinkt die Geschichte deshalb nicht in Düsternis: Colfer wäre nicht Colfer, wenn er trotz allem Ernst in einer Story nicht immer wieder seinen besonderen Witz durchblitzen lassen würde. Hier schafft er dies mit einer ganz besonderen Liebelei, die sich zwischen zwei Charakteren abspielt, von denen man dies wohl am wenigstens erwartet hätte – lasst euch überraschen ;)

Wie am Ende von „Der Quantenzauberer“ kann man auch nach Beenden des zweiten Bandes kaum erwarten, wie es mit Chevie und Riley weitergehen wird. Aber egal, was kommt, in einem Punkt bin ich mir ganz sicher: mit dem abschließenden Band wird mich Eoin Colfer ein weiteres Mal überraschen und sicher noch einen drauf setzen können.

Colfer – ein Garant für intelligente und fantasievolle Unterhaltung, die sowohl Jugendliche als auch Erwachsene begeistern kann!

Reihen-Info:
Book 1: The Reluctant Assasin (Der Quantenzauberer)
Book 2: The Hangman’s Revolution (Der Klunkerfischer)
Book 3: The Forever Man – Erscheinungstermin 23. Juni 2015

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2 thoughts on “[REZENSION] Der Klunkerfischer

  1. Nach der Rezension sollte ich wirklich doch mal einen Blick auf die Trilogie werfen. Irgendwie habe ich trotz der wirklich tollen und außergewöhnlichen Cover immer einen Bogen drum gemacht, hm.

    Naja, schöne Rezension und ich gehe mal stöbern!
    Liebste Grüße!

    1. Kann ich wirklich sehr empfehlen, allerdings liegt Colfers Schreibstil nicht jedermann.
      Als Einzelbände kann ich noch "Meg Finn und die Liste der vier Wünsche" und "Fletcher Moon" empfehlen, eignet sich als Colfer-Neuling besser zum Reinschnuppern :) Vor allem Meg Finn mochte ich sehr gerne.

      Liebe Grüße Anette

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