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[REZENSION] Einäugige Echse

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Einäugige Echse (OT: Skink)
Autor: Carl Hiaasen
Übersetzer: Michael Koseler
Verlag: Beltz
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 315 Seiten


Autor:
Carl Hiaasen studierte Journalismus und lebt mit seiner Familie in Florida. Seine journalistische Karriere begann er beim Miami Herald, für den er nach wie vor Kolumnen schreibt, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. In Deutschland wurde Hiaasen durch viele Romane bekannt, die in insgesamt 21 Sprachen übersetzt wurden.

EINÄUGIGE ECHSE

Als Richards Cousine Malley plötzlich verschwindet, zögert er nicht lange und begibt sich auf die Suche nach ihr, egal welche Konsequenzen ihn nach seiner Rückkehr erwarten. An seiner Seite ein Mann, der sich selbst „Skink“ nennt und bereits einiges erlebt hat. Gemeinsam verfolgen sie Malleys Spur, von der sie nur wissen, dass sie mit einem Typen namens Talbo Chock unterwegs ist. Ihre Reise führt sie quer durch Florida und hält die ein oder andere überraschende Begegnung bereit, von denen nicht alle willkommen sind…

Reglos stand ich da und wartete auf irgendeine Reaktion. Ich wollte nicht, dass das Wesen da unten erstickte. Ich wollte es nur dazu bringen, herauszukriechen, damit ich sehen konnte, was zum Teufel es eigentlich war. Außerdem hatte ich vor, mit meinem Handy ein Foto zu machen und es an Malley zu schicken.
Denn das musste ja wohl der raffinierteste Krebs der Welt sein, oder?
Doch während ich noch auf die Stelle starrte, an der sich der Strohhalm befunden hatte, explodierte das Schildkrötennest, und ein Mann schoss, Sand um sich spritzend, aus dem Boden. Ich glaube, mir blieb ungefähr zehn Sekunden lang das Herz stehen. (S. 9)

Carl Hiaasen hat eine ganz besondere Art den Leser abzuholen und in seinen Bann zu ziehen. Sicherlich muss man gewillt sein sich zu öffnen und gleichzeitig den ungewöhnlichen Stil mögen, doch es wird vermutlich den wenigsten gelingen sich dem Sog zu entziehen. So lässt er dieses Mal seinen jungen Hauptprotagonisten Richard eine Story erzählen, die von einer schier unglaublichen Reise quer durch Florida handelt.

Auch wenn man auf Grund diverser Hinweise und konkreter Aussprüche schon sehr früh weiß, dass zumindest Richard nach der Reise wieder nach Hause kam, denn er erzählt seine Geschichte rückblickend, hat man doch nicht die geringste Ahnung was er erlebt hat und wie die Ereignisse für die anderen Charaktere ausgehen. Gebannt folgt man also der Erzählung, die einiges bereit hält, von dem man nicht für möglich gehalten hätte, dass es geschieht.

Man kann vieles von dem Autor behaupten, jedoch nicht, dass seine Werke vorhersehbar seien. Denn die vorliegenden Erlebnisse sind allesamt solcher Natur, dass man sie sich zumeist nicht zusammenreimen konnte. Sicherlich gibt es durchaus Passagen, mit denen man gerechnet hatte, doch geschieht auch dann immer wieder etwas Unglaubliches, das dem Überraschungseffekt mehr als gerecht wird. Sicher ist man sich allerdings, dass man selbst einen solchen Trip lieber nicht erleben möchte, denn schon allein vom Lesen wird einem manches Mal ganz anders.

Mit „Einäugige Echse“ ist Hiaasen ein Roman gelungen, der nicht nur jugendliche Leser begeistern wird. Ein Roadtrip der besonderen Art mit ungewissem Ausgang.

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