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[REZENSION] Marias letzter Tag

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Marias letzter Tag
Autor: Alexandra Kui
Übersetzer: -/-
Verlag: cbt
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Hardcover, 288 Seiten


Autor:
Alexandra Kui wurde 1973 in Buxtehude geboren. Sie studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Sozialgeschichte in Hamburg und arbeitete für verschiedene Tageszeitungen, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. Nach den Krimis »Blaufeuer«, verfilmt fürs ZDF unter dem Titel »Der Tote im Watt«, und »Wiedergänger« erschienen inzwischen drei Jugendthriller, »Lügensommer«, »Falsche Nähe« und »Stille Feindin«. Mit »Marias letzter Tag« veröffentlicht die Autorin, die auf der Geest bei Hamburg lebt und zuletzt für »Die Welt ist eine Scheibe« von den Kritikern hochgelobt wurde, ihren ersten literarischen Roman bei cbt.

MARIAS LETZTER TAG

Lou und Maria sind schon lange beste Freundinnen. Doch plötzlich ändert ein tragisches Unglück alles. Schon lange wird Lou von dem Gedanken beherrscht einen eigenen YouTube-Kanal ins Leben zu rufen und nun ist sie endlich bereit dazu. Das Thema: Angst. Doch schnell muss Lou lernen, dass ihre Botschaft nicht richtig bei den Followern ankommt und sich scheinbar alles verselbstständigt. Ist es noch möglich die Bewegung aufzuhalten, und wenn ja, wird alles anders sein als bisher?

Für jeden bedeutet Angst und sie zu haben etwas anderes. Manches mag einem Außenstehenden banal erscheinen, wieder anderes findet viel mehr Anhänger, pauschalisieren lässt sich wahrlich nichts. Das Thema Angst wird in Lous Familie ziemlich groß geschrieben, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass dies der Aufhänger für ihren YouTube-Kanal wird. Für den Leser wird jedoch, schneller als für Lou, klar, dass sie vermutlich eine Bewegung anstößt, die sie so nicht in Planung hatte. Bereits ihre Gedanken vor Erstellung des Kanals zeigen, dass sie etwas anderes im Sinn hat als das was ihre nachfolgende Anhängerschaft daraus macht.

Man muss ganz deutlich sagen, dass der hier gewählte Schreibstil nicht unbedingt jedermanns Sache sein wird. Lou erzählt aus ihrer Sicht und erinnert sich, wie es einem selbst auch häufig geschieht, nicht unbedingt in chronologischer Reihenfolge. Außerdem gibt es manches Mal Sprünge von A nach B, die man erst einmal realisieren muss, um zu verstehen was gerade geschieht. Abgegrenzt werden die verschiedenen Ebenen, also ob Lou gerade nur reflektiert oder beispielsweise eine Video anschaut und das dort gesehene erläutert wird, indem sich hier jeweils das Schriftbild unterscheidet. So kommt es nicht nur zum inhaltlichen Bruch, dieser spiegelt sich gleichzeitig auch im Äußeren wider. Absolut passend zum Gesamtkonzept und gut gemacht. Sicherlich benötigt man den ein oder anderen Moment, um vollends in das Geschehen einzutauchen, doch lässt man sich auf das Experiment ein wird man es nicht bereuen.

Als Leser wird man nicht jegliches Ereignis für gut befinden und auch das ein oder andere vorhersehen können, doch hält dies nicht davon ab sich weiterhin mit dem Geschehen auseinander zu setzen.
„Marias letzter Tag“ ist durchaus ungewöhnlich, zugleich aber auch unbedingt empfehlenswert.

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2 thoughts on “[REZENSION] Marias letzter Tag

  1. Das Buch klingt richtig gut! Ich habs immer nur mal so gesehen, aber bislang noch keine Rezension dazu gelesen und nun denke ich, dass ich mir das Buch echt mal auf die Wunschliste setzen kann. Danke für den Tipp und liebste Grüße!

    1. Sehr gerne. Es wird sicherlich jeden anders "treffen", aber man sollte sich auf jeden Fall einmal drauf einlassen. Viel Vergnügen. :)

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