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[REZENSION] Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens

Redakteur: Anette Leister

Titel: Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens (OT: The Apple Tart of Hope)
Autor: Sarah Moore Fitzgerald
Übersetzer: Adelheid Zöfel
Verlag: Fischer KJB
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahre
Ausführung: Hardcover, 256 Seiten


Autor:
Sarah Moore Fitzgerald, geboren 1965 in New York, USA, ist Professorin für Psychologie. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Limerick, Irland, und glaubt ganz fest an die magische Wirkung von Apfelkuchen. Und daran, dass man die Hoffnung niemals aufgeben darf.

DAS APFELKUCHENWUNDER ODER DIE LOGIK DES VERSCHWINDENS

Es ist kein normaler Apfelkuchen, wenn man das erste Stück gegessen hat, weiß man, das alles wieder gut wird. (Rückentest)

Was aber ist, wenn es diesen wundersamen Apfelkuchen nicht in einem Märchen gibt, sondern in einer kleinen irischen Küstenstadt und dieser wundersame Apfelkuchen wird von einem Jungen gebacken, immer im gerade richtigen Moment, wenn er mit seiner besonderen Begabung gebraucht wird.

Oscars Hobby war es, Menschen zu retten. Ständig rettete er irgendjemanden. Er reparierte Sachen, die Kaputtgegangen waren, und fing Leute auf, die hinfielen. So ein Talent bemerkt man nicht sofort. Steve meinte, dass Oscar eine Spezialbegabung besitze und Dinge riechen könne, bei denen man gar nicht denken würde, dass sie einen Geruch haben – … (S.45)

Was ist, wenn ein solcher Junge in eine Situation gerät, in der er selbst Hilfe benötigt und seine beste Freundin Meg zu diesem denkbar ungünstigen Zeitpunkt am anderen Ende der Weltweilt? Da Oscars und Megs kleine Welt von einer bösen Fee (im übertragenen Sinne – wir sind hier nicht im Märchenland, die böse Fee ist ein ganz gemeiner und ordinärer Stinkstiefel, der auf den Jungen mit seinem besonderen Talent eifersüchtig ist, und deshalb die Situation als seine Freundin Meg nicht eingreifen kann, dazu nutzt ihn zugrunde zurichten.) auf den Kopf gestellt wird – verschwindet er einfach… Und niemand außer Oscars kleinem Bruder Steve hegt auch nur einen Funken Hoffnung, dass Oscar noch am Leben sein könnte.
Lange bekommt Meg nichts davon mit, was sich in ihrer Abwesenheit in ihrem irischen Heimatstädtchen abgespielt hat. Mit ihrer unguten Meinung der bösen Fee Paloma gegenüber scheint sie alleine dazustehen, aller anderen sind von dem hübschen und zuvorkommenden Mädchen begeistert und geblendet. Mit Hilfe eines älteren Witwers, dem Oscar in der Vergangenheit zu seiner Lebensfreude zurückgeholfen hat, schafft Meg Oscar wieder ins rechte Licht zu rücken und holt ihn damit ins Leben zurück.

Ich hätte nie gedacht, dass ich den Kontakt zu ihm verlieren könnte – bis es soweit war. Ich glaubte, ich hätte meine Gründe. Aber wie es sich zeigte, waren es keine guten Gründe. Wie es sich zeigte, sollte man zu Menschen, die einem wichtig sind, die den Kontakt verlieren, Dafür gibt es keine Entschuldigungen. (S.99)

In Anlehnung an den Apfelkuchen erzählt Sarah Moore Fitzgerald das Buch in Stücken, das erste Kapitel heißt „Das erste Stück“ und das zieht sich durch bis „Das letzte Stück“.

„Das Apfelkuchenwunder“ ist eine Geschichte über eine enge Freundschaft, die zeigt, dass gerade in Phasen von örtlichen Trennungen auf lange Zeit nichts so wichtig ist wie immer an Wahrheit und Vertrauen festzuhalten, zu seinen Gefühlen zu stehen und über alles zu reden. Denn nur so hat kein Stinkstiefel der Welt Macht darüber etwas auseinanderzubringen was eigentlich zusammengehört.
Sarah Moore Fitzgerald erzählt eine Freundschaftsgeschichte mit magischem Einschlag, die auf sehr berührende Weise näher bringt, wie wichtig es ist über alles reden zu können und dass man immer auf sein Bauchgefühl und sein Herz hören sollte statt auf die Worte Dritter. Man empfindet starke Empathie mit Meg und Oscar und schließt über der letzten Seite das Buch mit dem angenehmen Gefühl zwei wertvolle Personen kennengelernt zu haben.

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