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[REZENSION] See der Träume (Hörbuch)

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: See der Träume (OT: The Lake of Dreams)
Autor: Kim Edwards
Sprecher: Anna Thalbach
Übersetzer: Gesine Schröder
Verlag: Audiobuch
Ausführung: Gekürzte Lesung, ca. 393 Minuten, 6 CDs


Autor:
Kim Edwards, geboren 1958, ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Sowohl ihr erster Roman „Die Tochter des Fotografen“ (2007) als auch der Kurzgeschichtenband „Der Hibiskushimmel“ (2008) sind preisgekrönt und avancierten zu internationalen Bestsellern. Die Autorin lebt in Lexington, Kentucky.

Sprecher:
Anna Thalbach, geboren 1973 in Berlin, hat durch zahlreiche erstklassige Film- und Kinorollen große Bekanntheit erlangt. Außerdem gehört sie zu Deutschlands besten Hörbuchsprecherinnen; so gewann sie bereits den Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin. Einer ihrer größten Erfolge ist die Audiobuch-Produktion Judith Lennox „Das Herz der Nacht“.

SEE DER TRÄUME

Lucy ist mit Ende zwanzig eine echte Weltenbummlerin. Doch nachdem sie erfährt, dass ihre Mutter einen Unfall hatte, eilt sie sofort nach Hause. Es scheint zwar nicht wirklich viel passiert zu sein, aber irgendwie hatte Lucy wohl auch das Gefühl, endlich mal Zeit für sich zu brauchen. Zeit, um herauszufinden, ob ihr Leben ihr gefällt, so wie es gerade ist. Oder ob sie vielleicht etwas verändern sollte? Kaum ist Lucy wieder in ihrer alten Heimat, kommt es ihr bald so vor als wäre sie nie weg gewesen. Sie wird so herzlich wieder aufgenommen, dass es ihr fast die Sprache verschlägt. Als Lucy mit ihrer Mutter das Haus entrümpelt, stoßen sie auf Hinweise, dass es Familienmitglieder im frühen 20. Jahrhundert gegeben haben muss, von denen bisher nie jemand wusste. Ist es vielleicht möglich, dass Nachfahren noch immer in der Gegend leben? Lucy setzt alles daran, herauszufinden, um wen es sich handelt und was damals geschehen ist. Wie weit hat die Geschichte wohl noch Einfluss auf die Gegenwart?

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive Lucys. Dadurch baut der Hörer sofort eine Bindung zu der Hauptprotagonistin auf, denn man hat das Gefühl, sie bereits ewig zu kennen. Lucy ist einem sofort sympathisch und man schließt sie einfach ins Herz. Man spürt, ohne dass irgendetwas darüber gesagt wird, dass sie schwierige Zeiten durchgemacht hat. Doch sie hat sich nie aufgegeben und immer wieder gekämpft, um wieder aufzustehen. Diese Ahnung bestätigt sich ziemlich bald, als Lucy erzählt, wie sie ihren Vater verloren hat. Und auch andere Dingen sind geschehen, die sie immer wieder zu Fall gebracht haben, sie aber niemals komplett zerstören konnten.

Lucy erzählt viel von sich, ihrem Leben, der Vergangenheit und der Gegenwart, so dass man einen kompletten Überblick davon erhält, wer sie ist und welche Menschen sich in ihrem Umfeld befinden. Als Lucy nach Hause reist, bemerkt man einen kleinen Wendepunkt. Es ist nicht genau zu definieren, worin dieser liegt, doch es ist deutlich zu spüren, dass sich etwas verändert hat. Und dass es sich weiter verändern wird. Spätestens nach dem Auffinden von Hinweisen, dass in ihrer Familiengeschichte etwas vertuscht wurde, hört man auch die Veränderung. Lucy ist viel souveräner und selbstsicherer als noch zu Anfang. Sie ist der felsenfesten Überzeugung, dass sie das Geheimnis lüften muss, koste es was es wolle. Zu Beginn schien sie kein wirkliches Ziel zu haben, nicht genau zu wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen will, doch nun hat sie endlich eine Aufgabe, eine Motivation und das ist deutlich zu hören.

Anna Thalbach ist die perfekte Besetzung für dieses Hörbuch. Sie versteht es ohne Zweifel, die jeweilige Atmosphäre absolut brillant umzusetzen, so dass man sich fühlt, als sei man live dabei. Verschiedene Gefühlszustände, sowie die Spannung, die das gesamte Geschehen durchziehen, kommen genauso authentisch herüber, wie Zeit- oder Personenwechsel. Der Hörer kann sich einfach fallen lassen und ohne weiteres komplett in die Geschichte eintauchen.

„See der Träume“ nimmt den Hörer mit auf eine sehr emotionale Reise. Man fühlt sich in das Geschehen hinein versetzt und hört sie Ereignisse nicht bloß, sondern erlebt sie. Die Geschichte und die Sprecherin fesseln den Hörer von Anfang bis Ende.

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