Uncategorized

[COOL-TOUR-KATZE] Buchmesse Frankfurt 2015 – Freitag: Das Blog’n’talk bei der Verlagsgruppe Random House

Redakteur: Anette Leister, Ina Ostwald

Mein Messebericht zum Freitag fängt mit einem kleinen Kurzinterview-Special an:

Der Blog’n’talk der Verlagsgruppe Random House fand bereits zum dritten Mal in Folge auf der Frankfurter Buchmesse statt.
Im Vorfeld bekam dieses Mal jeder angemeldete Teilnehmer einen anwesenden Autoren zugelost, den er mittels einem vorgegebenen Kurzfragebogen näher kennenlernen konnte.
Ina und ich haben diese Chance gerne genutzt, von den beiden Autorinnen hatten wir bereits flüchtig gehört, gelesen hatten wir aber beide noch nichts von den beiden.

Ina im Gespräch mit Cornelia Travnicek
Interview #BlognTalk Verlagsgruppe Random House
16. Oktober 2015

©Ina

Cornelia Travnicek, geboren 1987, lebt in Niederösterreich. Sie studierte an der Universität Wien Sinologie und Informatik und arbeitet in Teilzeit als Researcher in einem Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. für ihr Romandebüt „Chucks“ (DVA 2012) mit dem Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium. Für einen Auszug aus ihrem Roman „Junge Hunde“ erhielt sie 2012 den Publikumspreis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Die Verfilmung des Debütromans „Chucks“ wurde beim Montréal World Film Festival mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Am 12. Oktober 2015 ist ihr Roman „Junge Hunde“ erschienen. (Quelle: Random House)
Wer darf als erster Ihr Manuskript lesen?
Das ist bei mir tatsächlich meine Agentin. Ich lege Wert auf eine professionelle Rückmeldung, weil ich glaube, persönlich Bekannte haben doch eine gefärbte Meinung. Man möchte wirklich harte Fakten haben und nicht nur „Ja, gefällt mir echt gut und hast du wieder gut gemacht“ oder so. Und vor allem so lange es nicht fertig ist. Ich habe immer zu meinen eigenen Eltern gesagt „Ihr kriegt nur, was schwarz auf weiß gedruckt wurde“. Vorher gebe ich eigentlich nichts her.
Fragen Sie Freunde oder Kollegen manchmal um Rat während des Schreibens?
Ja, ich hab da so ein, zwei Kollegen, denen schicke ich schon mal Kurzprosa, wenn ich so etwas gemacht habe und ich weiß, das könnte denen gefallen. Dann kriegen die das vorab.
Sind Sie zum ersten Mal auf der Buchmesse?
In Frankfurt bin ich zum ersten Mal. Ich war bis jetzt immer nur in Leipzig.
In Leipzig waren Sie schon öfter?
In Leipzig war ich schon mehrmals. Ich hatte schon ein Frühjahrsbuch. Das ist jetzt ein Herbsttitel, deshalb zum ersten Mal Frankfurt.
Und bei einem Bloggertreffen an sich?
Das ist auch mein erstes richtiges Bloggertreffen. Ich habe schon durchaus Anfragen per Mail beantwortet und auch lovelybooks Leserunden gemacht. Aber so richtig alle an einem Ort… dafür mache ich das jetzt gleich zweimal. Morgen gehe ich auch noch auf das lovelybooks Leser- und Bloggertreffen.
Gefällt es Ihnen?
Ich finde, es ist eine super Möglichkeit, einfach eine ganz breite Leser/-innenmasse auch irgendwo zu treffen und nicht nur eben die Kritikerinnen und Kritiker auf der Messe und die offiziellen Termine. Ich bin selbst viel auf Facebook oder Twitter und darum weiß ich auch, wie das Ganze funktioniert und wie die Leute als Verteiler funktionieren. Ich schätze das auch.
Haben Sie den Eindruck, dass hauptsächlich Frauen über das Lesen bloggen?
Es sind tatsächlich viele Frauen. Aber es ist auch so, dass ,wie ich glaube, die meisten Bücher an Frauen verkauft werden.
Lesen Frauen mehr?
Ich weiß es nicht. Oder vielleicht lesen die Männer nur alleine.
Waren an Ihren Leserunden auch mehr Frauen beteiligt?
Zum größten Teil, es waren aber auch ein paar Männer dabei. Und man sieht interessanterweise bei den Kritiken in den Tageszeitungen und Magazinen, dass die Mehrzahl der Kritiker Männer sind.
Wie gehen Sie mit Kritiken um, wenn zum Beispiel bei Amazon etwas geschrieben wird, das nicht so angenehm ist?
Ich lese natürlich nicht alles. Was ich auf alle Fälle lese, sind Sachen von Medien, die ich selbst wertschätze. Das ist mir wichtig. Wenn es zum Beispiel die Tageszeitung ist, die ich abonniert habe, dann möchte ich natürlich auch gerne, dass in der Tageszeitung eine gute Kritik drinnen ist. Wenn das jetzt eine Tageszeitung ist, die ich selbst aber wegen der Blattlinie oder dergleichen nicht so mag, dann stört mich das auch nicht so, wenn die eine nicht so gute Kritik bringen. Weil ich denke, ja, wir sind sowieso nicht einer Meinung. Es kommt ja drauf an, es hat jeder mehrere Rezensenten und dann kann es auch persönlicher Geschmack sein.
Überlegen Sie bei konstruktiver Kritik auch mal einen Moment und schauen sich das genauer an?
Ich glaube, die meisten Schriftsteller kennen ihre eigenen Schwächen sowieso am besten. Es ist eher so das Gefühl „Ach, der hat das auch gesehen!“ Aber ich glaube, man sollte sich selbst der größte Kritiker sein. Wir wissen schon, wo die Schwachstellen sind. Man liest lieber die guten Kritiken, wo man sich freut, dass die Leute was Gutes finden, was man bisher vielleicht noch gar nicht gesehen hat. Die schlechten Sachen sieht man eh alle. Mir braucht auch keiner schreiben „Da ist ein Grammatikfehler oder ein Druckfehler“. Wenn ich es einmal bei einer Lesung lese, dann sehe ich auf der Stelle, was vorher im Lektorat überlesen wurde. Ich sehe das dann instant und denke „Oh nein! Wie konnte das passieren?“ Sobald das Buch draußen ist, sieht man alles. Man hat da eigentlich keine Illusionen.
Dankeschön für das nette Gespräch.
Gerne.

Anette im Gespräch mit Patrycja Spychalski
Interview #BlognTalk Verlagsgruppe Random House
16. Oktober 2015

©Anette

Patrycja Spychalski, geboren 1979 in Starogard, Polen, zog im Alter von neun Jahren mit ihren Eltern nach Berlin. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Schauspielausbildung, wandte sich dann aber einem ganz anderen Bereich zu: Seit 2002 arbeitet sie in vielfältigen sozial-kulturellen Projekten mit Kindern und Jugendlichen. Sie schrieb mehrere Kurzgeschichten für Anthologien, bevor sie ihren ersten Roman „Ich würde dich so gerne küssen“ verfasste.
(Quelle: Random House)



Würdest du dich auch mal gern an einem anderen Genre versuchen, hast dich aber nie getraut?
An Dystopien würde ich mich gerne mal versuchen, angesiedelt wäre sie dann in Deutschland. Fantasy liegt mir dagegen gar nicht.
Was liest du privat?
Nichts aus dem Genre, in dem ich schreibe, da habe ich zu viel Angst, dass ich mich irgendwie beeinflussen lasse. Klassiker lese ich sehr gerne. 
Wann ist dein erstes Buch erschienen?
2012, an einem Buch schreibe ich etwa 8 Monate, der Titel, der im nächsten Programm erscheint, ist mein sechstes.
Wie viele Meter Bücherregal hast du zuhause? Und wie wichtig ist es dir von Büchern umgeben zu sein?
Vor zwei Monaten habe ich alle meine Bücher bis auf ca. 30 Stück verschenkt. Im Gegensatz zu mir hat meine Schwester aber volle Bücherregale, vor denen sie ab und an einfach zur Entspannung sitzt und sich die Bücher ansieht.
Ich wollte auch schon mehrere Bücher auf einen Schlag loswerden, aber irgendwie erreiche ich keine Abnehmer für größere Mengen?
Ich habe das Angebot bei Facebook eingestellt und innerhalb weniger Stunden einen Abnehmer für alles unter meinen Freunden gefunden.
Vielen Dank und noch eine schöne Messe! 

Trotz Gewusel konnte ich noch Thomas Krüger (Die Superbrillen) und Boris Koch (Das Kaninchenrennen) entdecken und den beiden wenigstens kurz Hallo sagen, bevor ich zum nächsten Termin eilen musste, doch dazu erfahrt ihr morgen mehr…

Tagged , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert