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[REZENSION] Vier neue Fälle für Lord Peter (Hörspiel)

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Vier neue Fälle für Lord Peter
Autor: Dorothy L. Sayers
Sprecher: Peter Fricke, Rolf Becker u.a.
Übersetzer: -/-
Verlag: Audiobuch
Reihe: Lord Peter Wimsey
Ausführung: Hörspiel, ca. 208 Minuten, 4 CDs


Autor:
Dorothy Leigh Sayers (1893-1957) gehörte zu den ersten Frauen, die an der Universität Oxford 1920 Examen machten. Sie lebte in den 20er und 30er Jahren in London und wurde schon früh durch ihre Kriminalromane mit der Figur des weltgewandten, aristokratischen Detektivs Lord Peter Wimsey berühmt. Ärger im Bellona Club eroberte sich nicht nur als Buch, sondern auch in der Verfilmung der BBC eine breite Fangemeinde.
Wie Hercule Poirot bei Agatha Christie oder Father Brown bei G. K. Chesterton begegnet uns Wimsey immer wieder in den Sayers-Romanen.

Sprecher:
Peter Fricke, Dagmar von Thomas, Rolf Becker, Dieter Bellmann, Susanne Böwe, Karl-Heinz Choynski, Hilmar Eichhorn, Marie Anne Fliegel, Peter Groeger, Ellen Hellwig, Klaus Herm, Horst Hiemer, Matthias Hummitzsch, Patrick Imhof, Wolfgang Jakob, Thomas Just, Käte Koch, Horst Lebinski, Klaus Manchen, Martin Olbertz, MArlies Reusche, Günter Schoßböck, Daniela Voß, Siegfried Voß, Wolfgang Winkler

VIER NEUE FÄLLE FÜR LORD PETER

Nach der ersten Box mit vier Fällen für Lord Peter Wimsey legt Audiobuch sofort nach mit weiteren vier Fällen.
Obwohl es sich um eine fiktive Figur, erschaffen von Dorothy L. Sayers, handelt, hat man mitunter das Gefühl, dass die ein oder andere reale Persönlichkeit oder Begebenheit in die Erzählung eingeflossen ist. Entsprechend authentisch wirken die Darstellungen, so dass man sich ob des Wahrheitsgehalts manchmal überhaupt nicht mehr sicher ist.

Wieder darf man sich auf vier Fälle freuen, die von komplett unterschiedlicher Natur sind, aber dafür umso mehr das Interesse des Lords wecken, der weitere Male seinen detektivischen Spürsinn dazu nutzt, den Übeltätern auf die Spur zu kommen.

Das Bild im Spiegel
Mehr durch Zufall trifft Lord Peter auf Robert Duckworthy, der ihm seine Lebensgeschichte und die damit einhergehende Verwirrtheit offenbart. Scheinbar leidet er unter zeitweiligen Aussetzern, die Polizei scheint gar nach ihm zu fahnden, da er eine Frau ermordet haben soll. Duckworthy kann sich allerdings an nichts erinnern. Wimseys Interesse ist geweckt, er will die Wahrheit herausfinden, denn so einfach will er die Täterschaft Duckworthys nicht in Kauf nehmen.

Schon bald entwickelt der Hörer eine eigene Theorie, die der Lord Peters ähnlich ist. Doch hat man es lange Zeit ausschließlich mit Indizien zu tun, deren Überprüfung nicht ohne Weiteres möglich ist. Auch kennt man selbst Duckworthy ebenso wenig, so dass es nach wie vor möglich sein kann, dass er einfach nur ein begnadeter Schauspieler ist, seine Unschuld ist keineswegs in Stein gemeißelt. Entsprechend gebannt verfolgt man den Verlauf des Geschehens, der so manche Ungereimtheit entwirren kann, dafür aber ebenso weitere Fragen aufwirft. Es scheint, als hätten einige Personen in Duckworthys Umfeld etwas zu verbergen, und Lord Peter versucht sie zum Reden zu bringen…

Der Mann ohne Gesicht
Der Strand von East Felpham liegt zumeist einsam und verlassen da. Doch eines Tages findet man genau dort eine Leiche, erwürgt und das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Vom Täter fehlt jede Spur, es scheint sogar, als sei das Opfer überhaupt nicht in Begleitung am Strand gewesen. Wie aber konnte es dann zu diesem Vorfall kommen?

Eine Leiche ohne Gesicht, keinerlei Hinweise auf Täter und Motiv, da steht nicht nur die Polizei vor einem Rätsel. Es fängt schon damit an, dass die Identifizierung des Opfers alles andere als leicht fällt, jegliche Ansätze sind möglich, können aber ebenso gut und schnell in Sackgassen enden, die dazu führen, wieder von vorne beginnen zu müssen. Wimsey ermittelt ebenfalls, auf seine ganz eigene Art, ahnt aber ebenfalls nicht sogleich was er auf- und entdecken wird. Der Hörer könnte kaum ahnungsloser sein, verfolgt Ermittlungsergebnisse und spürt Hinweisen nach, die zumindest laut Bauchgefühl in die richtige Richtung gehen. Doch häufig kommt es anders als man denkt, so auch dieses Mal…

Der Zank um den Knochen
Nach dem Tod des Gutsbesitzers Burdock erscheint um Mitternacht die legendäre Todeskutsche. Das Fatale: Man hört kein einziges Geräusch, das von ihr ausgeht und Kutscher sowie Pferd haben keinen Kopf. Außerdem scheint das Testament des Verstorbenen verschollen, dessen Leiche kurze Zeit später ebenfalls verschwindet. Gibt es einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem Auftauchen der Schreckensgestalt?

Erst ein nicht auffindbares Testament, dass plötzlich auf wundersame Weise doch entdeckt wird, dann allerdings verschwindet die Leiche, nicht zu vergessen die gesichtete Todeskutsche. Dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, spürt man sofort. Doch noch kann man nicht so recht eingrenzen wer genau seine Finger im Spiel hat und warum. Lord Peter geht es ähnlich, als er beginnt sich mit dem Fall auseinanderzusetzen. Doch scheint es, als sei er der Lösung schon viel näher als gedacht, sein Verhalten wirkt mitunter gezielt planlos, damit die weiteren Protagonisten keinen Verdacht schöpfen. Allerdings wird auch der Hörer somit im Dunkeln gelassen, denn man selbst hat zwar ebenfalls eine Ahnung, doch fehlt es an konkreten Beweisen.

In Ali Babas Höhle
Eine gut organisierte Diebesbande hat schon diverse Beutezüge hinter sich, ohne jemals belangt worden zu sein, als Lord Peter sich inkognito in die Höhle des Löwen begibt. Doch trotz akribischer und langwieriger Planung fliegt seine Tarnung auf. Er stellt eine Gefahr für den Verbund dar und muss beseitigt werden, doch Wimsey hat Vorkehrungen getroffen…

Der Hörer ahnt bereits zu Beginn, dass Lord Peter sich dieses Mal in eine Gefahr begeben hat, deren Ausmaß er möglicherweise nicht gänzlich korrekt eingeschätzt hat. Dass seine Tarnung auffliegen könnte wird er im Hinterkopf gehabt haben, doch alles was danach folgt war nicht vorhersehbar. So bleibt ihm nur zu Pokern und seinen Kopf zu benutzen, um heil aus der Sache herauszukommen. Der Hörer verfolgt diese Versuche gebannt, denn selbst kann man sich ebenfalls schwerlich vorstellen, dass es hier zu einem guten Ende kommt, auch wenn man natürlich hofft, dass es noch weitere Kniffe Wimseys gibt, die bisher nicht offenbart wurden.

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