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[REZENSION] Mondscheinjunge (Hörbuch)

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Mondscheinjunge
Autor: Carla Buckley
Sprecher: Mark Bremer
Übersetzer: -/-
Verlag: Rubikon
Reihe: -/-
Ausführung: Ungekürzte Lesung, ca. 757 Minuten, 1 mp3-CD


Autor:
Carla Buckley kommt ursprünglich aus Washington, D.C., wo sie unter anderem für einen Senator und das renommierte Smithsonian-Institut arbeitete. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Chapel Hill, North Carolina.

Sprecher:
Mark Bremer entschied nach Volontariat und Schauspielschule, dass auch Sprechen seine Berufung ist und gehört seitdem zu den profiliertesten deutschen Stimmen. Mit Hörbüchern kam er schon Mitte der 90iger Jahre in Kontakt, als dieses Medium in Deutschland noch unbekannt war. Er produzierte die ersten Titel von „der Hörverlag“ und „Hoffmann & Campe“, bevor er als Sprecher Karriere machte. Die Liebe zum Hörbuch blieb. Die Verlagsgründung ist die Gelegenheit, selbst Einfluß auf Stoffe zu nehmen.

MONDSCHEINJUNGE

Auf Grund einer tückischen Krankheit darf Tylor der Sonne und ihren Strahlen keineswegs ausgesetzt werden, das könnte seinen sicheren Tod bedeuten. Daher streift er umso sicherer und selbstverständlicher durch die Nacht, seine Kamera immer dabei. Plötzlich verschwindet Amy, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, niemand hat sie gesehen, keiner weiß was mit ihr geschehen ist. Tylor will nicht tatenlos zusehen, sondern begibt sich auf die Spur, das Mädchen zu finden. Dabei entdeckt er nicht nur ein furchtbares Geheimnis…

Zu Beginn lässt sich die Geschichte recht ruhig an, doch möchte man noch nicht zu früh ein Urteil fällen, schließlich handelt es sich laut Verlagsangabe um einen „Psychologischen Spannungsroman“, der natürlich auf einer anderen Ebene angesiedelt ist als klischeebehaftete Krimis und Thriller. Somit gibt man dem Geschehen durchaus eine Chance, schon allein, da man dazu über 12 Stunden Zeit hat, denn es handelt sich zudem noch um eine ungekürzte Lesung.

Tylors Krankheit zwingt ihn dazu sich nur des nachts aus dem Haus zu begeben, doch augenscheinlich kann er inzwischen relativ gut damit umgehen. Nachvollziehen kann man als Hörer eine solche Situation vermutlich eher weniger, man würde schon allein bei der Vorstellung schier wahnsinnig werden. Verständlich hingegen ist voll und ganz, dass er sich ein Hobby sucht, und seine Wahl auf das Fotografieren fällt.

Der Hörer erlebt das Geschehen mit all seinen Facetten und weiß daher auch was mit Amy geschehen ist. Dennoch bleiben noch viele Fragen offen, nicht zuletzt die, ob die Wahrheit jemals ans Licht kommt. Die Ermittlungen stellen ein ständiges Auf und Ab dar, es werden Erkenntnisse gewonnen, von denen niemals die Rede war und die eigentlich überhaupt nichts mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun haben. Entsprechend ausschweifend gestaltet sich das Geschehen, so dass man immer mal wieder Mühe hat den roten Faden zu entdecken.

Mark Bremer gibt den Charakteren eine Stimme, seine weiß er auf jeden Fall einzusetzen. Dennoch kann auch diese Leistung leider nicht über eine gewisse langwierige Erzählweise hinwegtäuschen, obwohl man ihm gerne lauscht.

„Mondscheinjunge“ ist durchaus psychologisch und spannend angelegt, ufert allerdings manches Mal zu weit aus, so dass die Konzentrationsfähigkeit mitunter nachlässt, obwohl es sich im Großen und Ganzen um eine interessante Geschichte handelt, die man gerne verfolgt.

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