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[REZENSION] Mord ist nichts für junge Damen

Redakteur: Anette Leister

Titel: Ein Mord ist nichts für junge Damen (OT: Murder most unladylike)
Autor: Robin Stevens
Übersetzer: Nadine Mannchen
Verlag: Knesebeck
Reihe: Ein Fall für Wells & Wong 1
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 228 Seiten 

 

 

Autor:
Robin Stevens wurde zwar in Kalifornien geboren, wuchs aber in einem College in Oxford, gleich neben dem Wohnhaus von Alice im Wunderland, auf. Schon in frühester Kindheit wollte sie entweder Hercule Poirot oder Agatha Christie werden. Als das mit dem beeindruckenden Schnauzbart nichts wurde, entschied sie sich für eine Karriere als Krimiautorin.
http://robin-stevens.co.uk/

MORD IST NICHTS FÜR JUNGE DAMEN

„Mord ist nichts für junge Damen“ ist der Auftakt zu einer bislang fünfteiligen Krimireihe, die in einem englischen Mädcheninternat in den 1930er Jahren spielt.

Hazel Wong und Daisy Wells führen eine Detektei, die bislang jedoch keinen spektajuläreren Fall zu lösen hatten als den um die verschwundene Krawatte. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Hazel die Leiche ihrer Lehrerin Miss Bell entdeckt, die jedoch auf unerklärliche Weise wie vom Erdbeben verschluckt ist, als Hazel den Vorfall meldet. Für die Schulleitung steht fest, dass Miss Bell lebt und verschwunden ist, einen möglichen Mordfall tut sie als Hirngespinst der Schulmädchen ab. Hazl und Daisy lassen sich jedoch nicht verunsichern, zumal das mysteriöse abhandenkommen der Leiche den Mordverdacht noch untermauert. Wie es sich für eine professionelle Detektei gehört erstellen Hazel und Daisy eine Liste der Verdächtigen, die im Laufe der Ermittlungen zusammenschrumpft und letzten Endes offenbart sich hinter den Mauern des erfürchtigen Mädcheninternats ein Geheimnis, mit dem niemand gerechnet hätte…
 
Wer historisch angehauchte Kriminalfälle des beginnenden 20. Jahrhunderts mit außergewöhnlichen Ermittlern mag, sollte unbedingt die Reihe um Hazel Wong und Daisy Wells ausprobieren. Die Autorin erzählt das erste Abenteuer der beiden sehr unterschiedlichen Heldinnen sehr charmant und witzig. Neben dem typisch englischen Setting spielt auch ein Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen eine Rolle, da Hazel Chinesin ist und auf Wunsch ihres englandliebenden Vaters auf das Internat geschickt wurde. Aus ihrer Sicht lernt der Leser so typisch englische Sitten und Rituale eines Mädcheninternats der 30er Jahre kennen.
 
Das wunderschöne und altmodisch angehauchte Cover wurde von der Originalausgabe übernommen. Auch das Innere des Buches überzeugt mit einer liebevollen Ausstattung: bevor die eigentliche Geschichte beginnt, findet der Leser einen Grundriss des Erdgeschosses und des ersten Stocks des Inernatsgeäudes und eine Übersicht über die Protagonisten der Geschichte. Am Ende ist außerdem ein Glossar angehängt, in dem typische englische Begriffe sowie spezielle Ausdrücke der Schülerinnen des Internats erklärt werden. Die Liste der Verdächtigen ist in einer handschriftlichen Typografie ausgeführt im Design von Notizblättern.
 
Kleine Kritikpunkte finden sich für mich nur in der Figurenzeichnung, da ich mich mit Daisy bei weitem nicht so stark identifizieren konnte wie mit der Ich-Erzählerin Hazel, und den stellenweise zu blaß agierenden Nebenfiguren, die soweit sie auf der Liste der Verdächtigen auftauchen doch etwas stärker im Fokus hätten stehen sollen. Ansonsten ist der erste Fall der Detektei Wells & Wong jedoch ein witziges Lesevergnügen, welches durchaus für erwachsene Krimiliebhaber geeignet ist, für Englandfans und Freunde von skurril-charmanten Reihen wie beispielsweise den Geschichten um „Flavia de Luce“.

Reihen-Info:
Murder most unladylike (Mord ist nichts für junge Damen)
Arsenic for tea (Teestunde mit Todesfall, Frühjahr 2017)
First class murder
Jolly foul play
Mistletoe and murder

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