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[REZENSION] Häusermord

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Häusermord
Autor: Anni Bürkl
Übersetzer: -/-
Verlag: Edition Texte & Tee
Reihe: Wolf Nowak 1
Ausführung: eBook, 266 Seiten

Autor:
Mein Name ist Anni Bürkl, ich bin Wienerin und lebe hier mit Mann und Katze.
Seit den Neunzigerjahren als Autorin, Journalistin, Ghostwriter und Lektorin tätig, ab dem Jahr 2001 freiberuflich.
Gerne übernehme ich daneben auch die Verantwortung für Ihre Publikationen als Textchefin oder Chefredakteurin. Mit meiner umfangreichen Erfahrung in den Bereichen Wirtschaftsjournalimus sowie Literatur berate und betreue ich erfolgreich Autorinnen und Autoren bei der Verwirklichung ihrer Buchprojekte.
Privat engagiere ich mich ehrenamtlich im Sprachencafe (Deutsch Konversation), bei den Vienna Greeters (Stadtspaziergänge für Gäste in Wien) und fallweise in der Flüchtlingsbetreuung.

HÄUSERMORD

Revierinspektor Nowak führt sein aktueller Fall nicht nur in die Gegend seiner Jugend, die er in weiten Teilen lieber vergessen würde, sondern auch zu seiner ehemals großen Liebe Antonia. Bevor er sich jedoch mit ihr und seiner Vergangenheit auseinandersetzen kann, muss er das Rätsel um die abgetrennten Körperteile, die nach und nach auftauchen, lösen. Allem voran: Zu wem gehören die Gliedmaßen? Ein Fall, der mehr Fragen aufwirft, als dass er sie beantwortet und eine immer bedrückendere Wendung nimmt…

Die Autorin schickt mit Revierinspektor Nowak einen Ermittler ins Rennen, der mit einigen seiner Dämonen der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat. Aber vielleicht erhält er nun, zumindest teilweise, die Möglichkeit dazu. Die Gegend, in der seine Nachforschungen hauptsächlich angesiedelt sind, ist Nowak wohlbekannt, und doch entdeckt er Aspekte, die auch an ihm nicht spurlos vorbei gehen.

Ein abgetrenntes Körperteil, ohne den geringsten Hinweis, von wem es stammt, und eine mehr als grobe Richtung, mehr steht Nowak für seine Ermittlungen nicht zur Verfügung. Kein Wunder, dass er sich an jeden Strohhalm klammert, Befragungen durchführt und doch kaum Hinweise zutage fördern kann. So authentisch das Szenario auch ist, wirkt der Beginn somit dennoch etwas zäh, auch wenn natürlich durchaus etwas geschieht. Der Fortgang der Kriminalhandlung erscheint allerdings zu holprig, zeitweise sogar unmotiviert, was auf Grund der Spurenlage wiederum absolut nachvollziehbar ist.

Nach dem ersten Drittel kippt die Stimmung, die Atmosphäre verdüstert sich und die Spannung nimmt zu. Nowak hat eine Fährte aufgenommen, von der er nicht bereit ist abzuweichen, wenn ihm hin und wieder auch Steine in den Weg gelegt werden. Er lässt sich selten beirren und macht sich dabei nicht nur Freunde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist auch der Leser glücklicherweise in der Geschichte angekommen, die unterschwellig viel mehr birgt als es zunächst den Anschein macht. Dann kann nämlich auch der Leser nicht mehr an sich halten, um eigene Nachforschungen anzustellen, nicht nur was den aktuellen Fall angeht, sondern auch zu Nowaks Vergangenheit. Durch Antonias Einschübe, die man zusätzlich zu Nowaks Beobachtungen erhält, ergibt sich ein recht gutes Bild des Revierinspektors und seiner Umgebung.

„Häusermord“ beginnt zu zaghaft, mausert sich aber nach und nach zu einem waschechten Kriminalroman, der neugierig auf mehr von Revierinspektor Nowak macht.

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