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[REZENSION] König Laurin

Redakteur: Anette Leister

Titel: König Laurin
Autor: THiLO
Verlag: Ravensburger
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Ausführung: Hardcover, 192 Seiten


Autor:
Neben Drehbüchern und Kinderromanen gehören die so genannten „Leselerngeschichten“ zum festen Bestandteil von THiLOs Arbeit. Da den „Erstlesern“ Spaß am Lesen vermittelt werden soll, muss hier in 50 bis 60 kurzen Zeilen Spannung erzeugt werden, die auch noch in einer Pointe gipfelt – das ist eine Kunst für sich. Seit 2003 sind so bereits über 100 Bücher für unterschiedliche Altersklassen entstanden – Fortsetzungen folgen.

KÖNIG LAURIN

Theodors Vater ist von ihm enttäuscht, weil er für seine sechzehn Jahre viel zu klein für sein Alter ist. Laut König Dietrich kann so aus ihm niemals ein richtiger Ritter werden. Schnell merkt man jedoch, dass Theodor zwar nicht viel an Körpergröße mit sich bringt, dafür aber Köpfchen hat, als er mit einer gewitzten Idee einen mageren Esel vor dem sicheren Tod rettet.
Eines Tages blamiert er sich dank seines hinterhältigen Vetters Wittich auf äußerst peinliche Art vor dem ganzen Volk. Auf der Flucht vor der Blamage stürzt er in den Bergen von einem Fels und wird dort von dem legendären Zwergenkönig Laurin gerettet. Früher hatten die Menschen und die Zwergen ein enges und freundschaftliches Bündnis geführt, zudem waren die Zwerge dafür verantwortlich, dass in König Dietrichs Reich alle Pflanzen und Blumen gut wuchsen und gediehen. Doch als Theodor acht Jahre alt war, starb seine Mutter an einem mit Tollkirschen vergifteten Kirschwein und König Dietrich gab den Zwergen die Schuld daran und verdammte sie aus seinem Reich. Seitdem starben die Pflanzen in seinem Reich und die Zwerge waren ein von den Menschen verhasstes Volk.
Zunächst lässt Zwergenkönig Laurin Theodor für die Ungerechtigkeit seines Vaters büßen, doch schon bald entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft, die Theodor jedoch durch eine dumme Tat aufs Spiel setzt…

Einige Textpassagen waren mir für den mittelalterlichen Inhalt sprachlich zu modern gehalten, allerdings spricht der Stoff in dieser Ausführung wohl eher das jugendliche Publikum an, als wenn eine veraltete Sprache Verwendung gefunden hätte. Als „Buch zum Film“ hält sich die Geschichte natürlich eng an die Drehbuchvorlage, und durch die Filmfotos in der Mitte des Buches entwickelt sich keine eigene Vorstellung der Figuren und Schauplätzen der Geschichte in der Fantasie, wie man es bei anderen Büchern ausleben kann.

Bis auf die stilistischen Kritikpunkte ist „König Laurin“ jedoch eine überzeugende Geschichte über den Wert von Freundschaft und darüber, dass wahre Größe nicht mit dem Maßband gemessen werden kann. Bis dies den Helden der Geschichte klar wird, ist es jedoch ein weiter Weg mit einigen spannenden Wendungen, „großen“ Helden, hinterhältigen Fieslingen und witzigen Anspielungen auf Dinge aus unserer heutigen Zeit, die angeblich in der Geschichte um König Laurin und Theodor erfunden wurden.


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