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[REZENSION] Die Stille vor dem Tod

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Die Stille vor dem Tod (OT: The Truth Factory)
Autor: Cody Mcfadyen
Übersetzer: Axel Merz
Verlag: Lübbe
Reihe: Smoky Barrett 5
Ausführung: Hardcover, 480 Seiten


Autor:
Cody Mcfadyen wurde 1968 in Fort Worth, Texas (USA) geboren. Er wuchs in mehr als einfachen Verhältnissen auf, fühlte sich in der Schule unterfordert und interessierte sich bereits in seiner Kindheit für das Schreiben.
Mit 16 Jahren brach Cody Mcfadyen seine High-School-Ausbildung ab und widmete sich sozialer Arbeit für Drogenabhängige und unterstützte Selbsthilfegruppen.
Er unternahm als junger Mann mehrere Weltreisen und arbeitete danach in den unterschiedlichsten Branchen z.B. als Webdesigner, bis er sich mit 35 vollständig dem Schreiben hingab. Mit 37 Jahre erfand er die Protagonistin seiner sensationell erfolgreichen Thriller-Reihe – Smoky Barrett.
„Die Blutlinie“ war sein erster Thriller, mit dem er direkt weltweit für großes Aufsehen sorgte, was sein Leben über Nacht komplett veränderte. Mit den Bestsellern „Der Todeskünstler“, „Das Böse in uns“ und „Ausgelöscht“ hat er die außergewöhnliche Thriller-Reihe um Smoky Barrett fortgesetzt. Seine Protagonistin jagt brutale Mörder und psychopathische Serienkiller, wird jedoch auch selbst nicht vom Schicksal verschont und verliert geliebte, ihr nahestehende Menschen.
Im Jahr 2011 erschien – außerhalb der Smoky-Barrett-Reihe – der Thriller „Der Menschenmacher“, in dem Opfer Selbstjustiz üben, um den Täter zu beseitigen. Cody Mcfadyens Thriller sind nichts für schwache Nerven, denn was er dem Leser serviert ist hart, zuweilen brutal und immer atemlos spannend.
Seine Bücher sind im deutschsprachigen Raum sehr beliebt und seine Fan-Gemeinde hierzulande ist rasant gewachsen.
Cody Mcfadyen lebt zurückgezogen und schreibt seine Bücher gern in einer privaten und häuslichen Umgebung. Er ist zum zweiten Mal verheiratet, Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie in Südkalifornien.

DIE STILLE VOR DEM TOD

Als Smoky Barrett und ihr Team zum Tatort gerufen werden, spüren sie bereits, dass hier etwas Größeres, Gewaltigeres vor sich geht, doch so richtig greifen lässt es sich noch nicht. Die Täter haben eine bestimmte Vorstellung vom weiteren Verlauf des Geschehens, agieren entsprechend, um ihre Gedankengänge auch umgesetzt zu sehen. Smoky steht im Fokus, doch weder Hintergrund noch Ziele sind den Ermittlern bekannt. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass sowohl die vorangegangenen als auch die noch ausstehenden Taten von langer Hand geplant wurden…

Er hat einen Plan, ein Drehbuch. Doch jetzt, in diesem winzigen Augenblick, hat sich sein unstillbarer Appetit auf Blut und Schmerz gemeldet. Dieser Hunger ist stärker als sämtliche Abhängigkeiten und Süchte zusammen. (S. 74)

Was recht vielversprechend beginnt, wird schon bald langatmig und zäh. Der lang ersehnte fünfte Band der Smoky-Barrett-Reihe aus Cody Mcfadyens Feder bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Es wird versucht dem Leser sämtliche Informationen zu übermitteln, wie es scheint ohne die Dringlichkeit im Vorhinein abzuwägen. So erhält man zwar ein umfassendes Bild der Charaktere, auch anhand früherer Gegebenheiten, was sich jedoch stark auf das vorliegende Hauptgeschehen sowie die Spannungskurve auswirkt.

Grundsätzlich ist man als Leser ja froh über detailgetreue Darstellungen, um sich voll und ganz in die gegebenen Situationen hineinversetzen zu können. Hier allerdings erscheinen die Beschreibungen in weiten Teilen unangemessen, da die Handlung somit viel zu überladen wirkt und im Grunde kein roter Faden klar erkennbar ist. Sicherlich sind Verknüpfungen zur Vergangenheit notwendig, um einige Ereignisse näher zu erläutern oder gar verständlich zu machen, doch verliert sich der Autor schlussendlich in diesen, so dass man mehr als nur konzentriert bei der Sache sein muss, um ihm überhaupt noch folgen zu können. Gleichzeitig wirkt sich diese Langatmigkeit natürlich auch auf die Spannung aus, die zwar durchaus vorhanden ist, aber immer wieder von nicht enden wollenden Erläuterungen überdeckt wird. Kaum dass das Tempo mal ein wenig angezogen wird, dauert es nicht lange und schon ist man wieder inmitten einer Zustandsbeschreibung, die in weiten Teilen irrelevant für den Fortgang des Geschehens ist.

Eine tatsächliche Bewertung des Inhalts fällt allein aus dem Grunde schwer, da man sich nach Beendigung der Lektüre nicht einmal sicher ist, den gesamten Kontext erfasst zu haben. Die Geschichte birgt zweifelsohne Potential, ist auch noch lange nicht zu Ende erzählt, die Umsetzung dessen ist jedoch alles andere als gelungen. Bleibt zu hoffen, dass es sich um einen einmaligen Schnitzer handelt und es im sechsten Teil wieder richtig zur Sache geht ohne ausschweifende Erklärungen.

Reiheninfo:
Band 1: Die Blutlinie
Band 2: Der Todeskünstler
Band 3: Das Böse in uns
Band 4: Ausgelöscht


Weitere erhältliche Ausgaben:
   EBOOK  
HÖRBUCH
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4 thoughts on “[REZENSION] Die Stille vor dem Tod

    1. Ich persönlich hatte bisher noch kein Buch aus der Reihe gelesen, aber immer nur Gutes gehört, daher entsprechende Erwartungen, die leider ganz und gar nicht erfüllt werden konnte. Wirklich schade.
      LG

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