Redakteur: Julia Ehrenberg
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Ivy Bell wurde 1971 in Berlin geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt. Sie ist schon seit ihrer Kindheit begeisterte Leserin und betrachtet die Erfindung von eBooks als Segen, weil der Reader sie bei ihren Urlaubsreisen immer vor Übergepäck bewahrt. Bereits während des Studiums und in einem Volontariat entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben, nicht nur beruflich, sondern auch für unterhaltsame kleinere Geschichten bis hin zu ihrem Debüt-Roman „Als Lilly schlief“. Diese weihnachtliche Kurzgeschichte ist ihre zweite Veröffentlichung und weitere Romane sind bereits in Arbeit.
Ein Jahr nach dem Verlust ihrer Eltern steht die Adventszeit wieder vor der Tür. Die 18jährige Emma und ihre größere Schwester Carla sind inzwischen nach Hamburg gezogen und fest entschlossen, dieses Jahr wieder etwas zu feiern und in Weihnachtsstimmung zu kommen. Das ist vor allem für Emma, die sich seit ihrem Abitur eigentlich nur noch in der Wohnung verkriecht und sich der Trauer hingibt, sehr schwierig. Doch dann ändert ein kleiner Spatz alles. Auf einmal kommt Emma wieder etwas unter Leute und findet neue Bekanntschaften und Aufgaben und damit auch wieder etwas Lebensmut. Vielleicht wird das gefürchtete Weihnachten doch noch ganz schön?
Der kurze Roman von Ivy Bell (62 Seiten) ist vor allem am Anfang bestimmt von einer sehr traurigen Grundstimmung. Doch nach und nach mischen sich hoffnungsvolle Töne in das Buch. Emma ist dabei ein Charakter, in den ich mich gut hereinfinden konnte und mit dem ich richtig mitgefiebert und mitgelitten habe. Ivy Bell schafft es, in dem kurzen Roman Stimmungen perfekt zu transportieren und Charaktere zu formen, die man beim Lesen regelrecht vor sich sieht.
Im nächsten Jahr soll ein Roman rund um die beiden Schwestern erscheinen, und ich bin schon jetzt sehr gespannt, wie es mit Emma und Carla weiter geht.
Wer kein Problem mit traurigen Geschichten hat, der sollte sich ruhig auf diesen wunderschönen weihnachtlichen Kurzroman einlassen!