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[REZENSION] Elefant

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Elefant
Autor: Martin Suter
Verlag: Diogenes
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 352 Seiten

Autor:
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane – zuletzt erschien ›Montecristo‹ – und ›Business Class‹-Geschichten sowie seine ›Allmen‹- Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.

ELEFANT

Als der Obdachlose Schoch einen kleinen, rosa leuchtenden, Elefanten in der Höhle, die er als Schlafplatz nutzt, entdeckt, glaubt er zunächst an eine Halluzination. Doch schnell stellt sich heraus, dass das Tier echt ist. Schoch bringt es nicht übers Herz den kleinen Kerl sich selbst zu überlassen und beginnt sich um ihn beziehungsweise sie zu kümmern. Dass er dabei Hilfe benötigt wird beinahe ebenso schnell klar wie dass es Menschen gibt, die nach diesem Elefanten suchen. Denn es handelt sich um ein Forschungsprojekt, das den Wissenschaftlern entwendet wurde. Schoch ahnt, dass von den Suchenden eine Gefahr ausgeht und beginnt ein Versteckspiel, dass nicht nur ihn an seine Grenzen bringt…

Als Leser ist man zu Beginn ebenso unsicher wie Schoch, ob es sich bei dem kleinen Elefanten tatsächlich um ein lebendiges Wesen handelt, zu unwirklich scheint die Vorstellung eines solchen Projekts. Doch nach und nach wird man über Hintergründe und Umstände aufgeklärt, die mehr geben als rein faktische Informationen. Dabei geht Martin Suter nicht immer chronologisch vor, er springt zwischen Vergangenheit und Zukunft um einerseits die Spannung aufrecht zu erhalten und andererseits den Leser mit Erkenntnissen zu füttern, die erst zusammen ein großes Gesamtbild ergeben und das Ausmaß des Geschehens deutlich machen. Glücklicherweise erhält man jedes Mal Datumsangaben, sonst wäre man ob der Einordnung der Ereignisse manches Mal heillos verloren. Verwirrend ist die Geschichte vor allem zu Beginn dennoch, man findet sich aber recht schnell ein.

Gleichzeitig ergibt sich für den Autor somit auch die Möglichkeit langwierige Passagen zu vermeiden. So wird beispielsweise ein Zeitraum von mehreren Monaten angegeben, die, einer Nacherzählung gleich, mit kurzen, knackigen Informationen bestückt sind, was sich innerhalb dieser Zeitspanne ereignet hat. Dadurch hat der Leser nicht das Gefühl etwas zu verpassen, zugleich tritt keine Langeweile auf.

Im Verlauf der Geschichte wird man immer neugieriger darauf was es mit dem Elefanten nun auf sich hat. Zugleich hofft man, dass er nicht (erneut) den falschen Personen in die Hände fällt. Gebannt verfolgt der Leser das Geschehen in der Hoffnung auf ein gutes Ende. Doch ist es alles andere als vorhersehbar was passieren wird, zu viele Komponenten müssen bedacht, zu viele Variablen eingerechnet werden. Ein wundervoller, spannender Roman, der Magie verströmt und den Zauber der Natur sichtbar macht.

MUSS ICH HABEN!



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