Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Guillermo del Toro / Daniel Kraus
Übersetzer: Felix Mayer
Verlag: Heyne fliegt
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 416 Seiten
Guillermo del Toro wurde 1964 in Guadalajara, Mexiko, geboren, wo er auch die Filmschule besuchte. Heute zählt Del Toro, der mit Werken wie Pans Labyrinth und Hellboy Filmgeschichte schrieb, zu den bekanntesten und erfolgreichsten Regisseuren der Welt. Zusammen mit dem Schriftsteller Daniel Kraus hat Guillermo del Toro mit Trollhunters nun sein erstes Jugendbuch geschrieben.
Jim Sturgess gehört nicht unbedingt zu den beliebtesten Schülern. Vielleicht liegt das daran, dass sein Vater fast schon paranoid um seine Sicherheit besorgt ist und ihn daher nach Anbruch der Dunkelheit im Haus wissen will. Vielleicht ist aber auch alles ganz anders… Eines Abends zeigt sich, dass die Monster, die von sämtlichen verriegelten und verrammelten Türen ferngehalten werden sollten, ganz andere Einstiege ins Haus haben und diese auch nutzen. Jim landet im unterirdischen Reich der Trolle und kommt dabei nicht nur einem alten Familiengeheimnis auf die Spur…
Ich reckte den mickrigen Baseballschläger und den erbärmlichen Hockeyschläger in die Höhe. Sie kamen mir ungefähr so tödlich vor wie zwei Laugenstangen. Einen Grund zur Zuversicht hatte ich aber: ARRRGH!!! füllte den ganzen Raum aus. Wohin ich auch schlagen würde und wie armselig mein Angriff auch wäre, er konnte unmöglich danebengehen. (S. 164)
Monster, Trolle, Fabelwesen – jedes Kind kennt Geschichten, die davon handeln, dass solche Gestalten unter den Betten (oder in Schränken) leben und in der Nacht ihr Unwesen treiben. Für Jim, der an solche Märchen eigentlich nicht mehr glaubt, wir dies nun zur Wirklichkeit. Dabei lernt er mehr über sich selbst und die seltsamen Wesen, als ihm manches Mal lieb ist. Doch schnell wird nicht nur ihm klar, dass es eine gewaltige Hürde zu überwinden gilt, um das Gleichgewicht in der Welt wieder herzustellen. Am liebsten würde Jim all dem, nachvollziehbarer Weise, den Rücken kehren, doch die Auswirkungen könnten verheerend sein.
Gemeinsam mit dem fünfzehnjährigen Jungen begibt der Leser sich in die Unterwelt, die so realistisch dargestellt wird, dass man zumindest einmal mehr darüber nachdenkt, ob es nicht doch möglich ist, dass den uralten Geschichten ein wahrer Kern innewohnt. Das Ziel der Aktionen, die Jim Nacht für Nacht umtreiben, ist schnell klar, unvorhersehbar sind jedoch die Konter seiner Gegner. Die Mission verlieren oder gar abbrechen ist keine Option, Jim muss allen Mut zusammennehmen, um sich der ihm gegeben Aufgabe zu stellen.
Voller Spannung gestaltet sich der Kampf, der schlussendlich nicht mehr ausschließlich in der Unterwelt stattfinde. Der Ausgang des Geschehens ist bis zum Ende unsicher, alles ist möglich. Unsicher ist man auch ob der Altersempfehlung. Auf Grund recht brutaler Ereignisse, die keineswegs nur angedeutet, sondern detailliert beschrieben werden, sollten Eltern im Vorfeld entscheiden, ob das eigene Kind mit 12 Jahren tatsächlich schon bereit für solche Inhalte ist. Wie immer gilt hier die individuelle Kenntnis der jungen Leser, nicht jedem wird die Kost unbedingt bekommen.
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