Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Jill van Veen
Verlag: feelings
Reihe: Lilly Hart 1
Ausführung: Taschenbuch, 316 Seiten
Jill van Veen wurde im Norden Deutschlands geboren. Die gebürtige Hamburgerin verschlug es über eine Zwischenstation in Berlin nach München. Dort lebt und arbeitet sie als Rechtsanwältin und Autorin. Ihre freie Zeit genießt sie gern an der Isar, in den Bergen, und immer wieder zieht es sie zurück in den Norden ans Meer. Aber auch in andere Länder reist sie gern und sammelt dort neue Eindrücke und Ideen für ihre Bücher.
KILLERKÜSSE
Lilly Hart dachte bislang, dass sie glücklich ist. Ihr Leben verläuft in geregelten Bahnen und sie steht kurz davor mit ihrem Freund zusammenzuziehen. Doch all das wird auf den Kopf gestellt, als sie plötzlich Zeugin eines Mordes wird und Hals über Kopf vom Tatort flieht. Dabei läuft sie Patrick McClane in die Arme, der gleichermaßen sexy wie geheimnisvoll, aber scheinbar auch unberechenbar ist. Von einer Sekunde auf die andere befindet Lilly sich auf einem Roadtrip, der sie nicht nur aus der Schusslinie bringen soll, sondern auch dafür sorgt, dass sie ihren Lebensplan noch einmal überdenkt…
Schon die Inhaltsangabe mag den ein oder anderen Leser stutzig werden lassen. Kennt man solche oder ähnliche Geschichten nicht aus anderer Feder? Nicht ohne Grund wirbt der Verlag mit dem Hinweis, dass vor allem Fans von Janet Evanovich sich angesprochen fühlen werden. Doch auch wenn es durchaus Parallelen zu entdecken gibt, allerdings mehr den Humor als die Story betreffend, finden sich ebenso Unterschiede und individuelle Eigenschaften.
Lilly Hart gerät durch einen dummen Zufall ins Visier von Verbrechern, die vor Mord nicht zurückschrecken. Überstürzt und kopflos ergreift sie die Flucht und kreuzt den Weg von Patrick McClane, der nicht nur für Lilly zunächst undurchschaubar ist. Als Leser weiß man ebenfalls nicht so recht, ob er nun wirklich einer von den Guten ist oder nicht. Denn dass er ein Geheimnis bewahrt ist mehr als offensichtlich, fragt sich nur inwiefern dieses möglicherweise mit dem Fall zusammenhängt. Nichtsdestotrotz müssen die beiden sich zusammenraufen, um möglichst unbeschadet aus der Sache herauszukommen, was leichter gesagt als getan ist. Mit Spannung verfolgt man entsprechend die wilde Jagd, die mitunter Zeit zum Verschnaufen lässt, zugleich aber auch viele Fragen bereit hält.
Emotional hin- und hergerissen heißt der Leser Lillys Verhalten nicht zu jedem Zeitpunkt gut und würde am liebsten kurz ins Geschehen eingreifen, um ihr den Kopf zurecht zu rücken. Auch wenn man im Verlauf des Geschehens die Protagonisten um einiges besser kennenlernt, hat man dennoch immer das Gefühl einer gewissen Distanz, die partout nicht überwunden werden kann. Selbst der gezielt eingesetzte Humor kann dies nicht überbrücken. Dennoch fühlt man sich durchaus gut unterhalten und kann für ein paar Stunden abschalten.
ANDERE AUSGABE?