Rezension

[REZENSION] Die letzte Generation

Redakteur: Kerstin Caywood (19.06.2018)

Titel: Die letzte Generation (OT: This Mortal Coil)
Autor: Emily Suvada
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Thienemann-Esslinger
Reihe: Cat & Cole 1
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahre

Ausführung: Broschiert, 480 Seiten
Autor:
Emily Suvada wurde in Australien geboren, wo sie einen Abschluss in Mathematik gemacht hat. Wenn sie nicht gerade Algorithmen entwickelt oder sich dem Schreiben widmet, findet man sie beim Wandern, Fahrradfahren oder bei chemischen Experimenten in ihrer Küche. Im Moment lebt sie zusammen mit ihrem Ehemann in Portland, Oregon.

 

DIE LETZTE GENERATION

 

Die Technik ist ein riesiger Bestandteil der Weltbevölkerung geworden. Fast jeder Mensch trägt ein Panel im Arm, auf dem diverse Apps installiert werden können, um den Körper des Trägers entsprechend zu modifizieren. Krankheiten werden genauso über das einfache Herunterladen einer App geheilt, wie auch das Aussehen verändert werden kann. Augen im Hinterkopf, Krallen oder eine Löwenmähne? Alles nur eine Frage der richtigen App.

Catarina „Cat“ Agatta ist nicht nur eine begnadete Programmiererin, sondern auch die Tochter des wohl begabtesten Gentechniker der Welt, Lachlan Agatta. Als sich eine unheimliche Seuche ausbreitet, die die Weltbevölkerung auszulöschen droht, wird ihr Vater unter Waffengewalt von der führenden Technikfirma Cartaxus entführt, um eine Impfstoff Applikation zu entwickeln, die die Menschheit retten soll. Seine letzte Bitte, bevor er sie vor den Eindringlingen versteckt, halte dich von dieser Firma fern, denn sie sind gefährlich.

Nachdem sich Cat zwei Jahre nahezu alleine in der neuen Welt behauptet hat, wird sie von dem Spezialagenten Cole, der für Cartaxus arbeitet, aufgespürt. Und seine Nachricht an Cat könnte schlimmer kaum sein. Lachlan wurde bei einer Explosion in seinem Labor getötet, direkt nachdem er den wichtigen Impfstoff entwickelt hatte. Alle Aufzeichnungen sind verloren. Zumindest sieht es vorerst so aus. Doch das Gentechnik-Genie hat klare Anweisungen hinterlassen, denn Cat kann mit ihren besonderen Programmiererfähigkeiten die Formel wiederherstellen und somit die Menschheit retten. Cole soll ihr helfen dieses Ziel zu erreichen, doch nicht nur Cartaxus, sondern auch der Widerstand scheinen Wind von diesem Spezialauftrag bekommen zu haben.

Werden Cole und Cat es schaffen ihr gegenseitiges Misstrauen zu überwinden und den rettenden Impfstoff zu entschlüsseln? Denn der Virus beginnt zu mutieren, es bleibt also nicht mehr viel Zeit und eine Alternative gibt es nicht.

Bei „Die letzte Generation“ handelt es sich um einen atemberaubend schnelllebigen ersten Teil, der kaum spannender sein könnte. Nichts ist, wie es scheint, und zahlreiche Plot-Twists halten den Leser ständig auf Trab. Die technischen Aspekte werden recht ausführlich erklärt, was mich als Technik-Dummie zeitweise etwas verwirrte, dennoch aber der Qualität der Geschichte nicht geschadet hat.

Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil dieser wundervollen, innovativen Geschichte, den ich auf jeden Fall lesen werde. Denn nicht nur Cat und Cole sind mir ans Herz gewachsen, sondern ich möchte auch wissen, wie es in der technisierten Welt weiter gehen wird.

Ein absolutes Muss für Technikfans und Freunde einer neuen, ideenreichen Geschichte, die um einiges mehr zu bieten hat als Endzeitstimmung.

 
 
 
Redakteur: Anette Leister
 
Emily Suvada katapultiert ihre Leser in eine Zukunft, in denen Menschen ein Panel in ihrem Arm tragen, welches derart programmiert ist oder mit Updates und Apps versehen werden kann, dass Krankheiten auf diese Art und Weise ausgemerzt oder in Schach gehalten werden können. Doch auch dieses System ist nicht unfehlbar beziehungsweise nicht bis ins letzte Detail ausgereift.
Ein Virus ist derart schnell mutiert und hat sich ausgebreitet, so dass sich die Überlebenden an der Oberfläche nur immunisieren können, indem sie das Fleisch von Infizierten essen, andere Menschen haben in abgeschlossenen Bunkern überlebt. Da dies auf Dauer kein Zustand ist, arbeitet der Gentechnik-Experte Lachlan Agatta gemeinsam mit einem Gehilfen an einem Impfstoff, der sämtliche Menschen gegen den Virus immunisieren soll.

Neben Agatta arbeitet jedoch auch die Technikfirma Cartaxus an einer Lösung, und eines Tages wird Lachlan Agatta gemeinsam mit seinem Gehilfen von eben jener Firma entführt. Nur seine Tochter kann sich retten, die von ihrem Vater die Warnung mit auf den Weg bekommt, dass sie sich vor Cartaxus in Acht nehmen soll.
So schlägt sich Cat zwei Jahre mit nur wenig Hilfe durch die verseuchte Welt an der Oberfläche bis sie eines Tages von einem Soldaten namens Cole der Firma Cartaxus aufgestöbert wird. Dieser kommt jedoch im Namen ihres Vaters. Er überbringt ihr die Nachricht, dass dieser bei einer Explosion im Labor getötet wurde, und er ihm nun den Auftrag erteilt hat seiner Tochter Cat die Meldung zu übermitteln, dass das Schicksal der Menschheit in ihren Händen liegt. Sie soll seine Arbeit entschlüsseln, die glücklicherweise dank Lachlan Agattas Voraussicht nicht völlig bei der Explosion vernichtet wurde, und dafür sorgen, dass der Impfstoff allen frei zugänglich gemacht wird und so die verheerende Seuche ausgerottet werden kann.

Die Autorin fordert von Beginn an die volle Aufmerksamkeit ihrer Leser, für mich war der Auftakt „Die letzte Generation“ kein Buch, das sich am Stück wegschmökern lässt. Zu viele technische Details, sowie das rasante Tempo zwingen einen dazu Seite für Seite aufmerksam zu lesen.
Es gab Phasen, wo mir die ganzen technischen Details beinahe zu viel wurden, aber durch Emily Suvadas Schreibstil und den unvorhersehbaren Wendungen gerade zum Ende der Geschichte hin, sind dies vernachlässigbare Kritikpunkte, die man schnell vergisst. Darüber hinaus ist es erstaunlich, wie vielschichtig die Autorin ihre Figuren aufgebaut hat, so dass man kaum sagen kann, wer tatsächlich zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Dabei kann ich dieses Lob durch die Bank weg aussprechen, es konzentriert sich bei Weitem nicht auf die Protagonisten Cat und Cole.

Man sollte schon in gewisser Weise technikaffin sein, um die Welt, wie Emily Suvada sie zeichnet, voll auskosten und nachverfolgen zu können. Auch sollte man nicht zimperlich sein, denn es geht stellenweise sehr blutig zu. Sei es bei den Begegnungen Cats mit den zombieartigen Infizierten oder den diversen Operationen und Eingriffen am menschlichen Körper, die wirklich harter Tobak sind! Vom Ekellevel ist dieses Buch vergleichbar mit „Die Tribute von Panem“ oder „Vollendet“, eine Altersempfehlung ab 14 Jahren ist in meinen Augen also mehr als gerechtfertigt.

Weit mehr noch als die technischen Zukunftsaussichten, die uns die Autorin hier serviert, ist es die Gewissensfrage, in wieweit man Menschen etwas aufzwingen darf und ihnen die freie Entscheidung beispielsweise über ihre Gesundheit nimmt, die den Leser fesselt und möglicherweise in Gewissenskonflikte stürzt.
Über diese interessante und durchaus aktuelle Fragestellung sehe ich gerne über kleinere Schwächen der Geschichte hinweg.
Das Ende von „Die letzte Generation“ überrumpelt den Leser derart und endet mit einem solchen Cliffhanger, dass es kaum auszuhalten ist zu erfahren, wie es mit Cat und Cole und dem Rest der verbliebenen menschlichen Bevölkerung weitergeht.

 

MUSS ICH HABEN!

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2 thoughts on “[REZENSION] Die letzte Generation

  1. Hallo und guten Tag,

    hm, ein Roman der überall zur Zeit zu finden ist.
    Deshalb meine Frage ein Einzelband ist es wohl eher nicht oder wenn man an das Ende denkt ?

    LG..Karin…

    1. Nein, ob es nun zwei, drei oder mehr Teile werden, weiß ich leider nicht, aber mit diesem Ende wird definitiv kein Leser glücklich :D Ganz schrecklicher Cliffhanger!
      LG Anette

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