Redakteur: Kerstin Caywood
Autor: Farina Eden
Verlag: Thienemann
Reihe: Panterra Nova 1
empfohlenes Lesealter: ab 13 Jahre
Ausführung: Taschenbuch, 334 Seiten
DIE SUCHE
Chris ist ein Wunschdenker, durch seine bloßen Gedanken kann er andere manipulieren und ihnen seinen Willen aufzwingen, nur ahnt er davon nichts, bis er aus Versehen den Direktor seiner Schule aus dem Fenster springen lässt.
Da sich die Wunschdenkergabe erst mit dem 17. Lebensjahr manifestiert, lebt Chris bis dahin ein relativ normales Leben mit seiner alleinerziehenden Mutter. Doch mit dem Auftreten dieser besonderen Fähigkeit gerät der Wunschdenker in Lebensgefahr. Sogenannte Jäger haben es auf sein Leben abgesehen, denn die Abilität ginge durch den Mord an den Jäger über. Um die Wunschdenker zu schützen, wird ihnen daher ein Hüter zugeteilt, der eine besondere Ausbildung erhalten hat.
Doch nicht nur die Jäger sind hinter Chris her, sondern auch Andreas Autenburg, Vorstandvorsitzender eines riesigen Konzerns, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt von der modernen Technik zu befreien und eine neue Welt zu erschaffen, die im Einklang mit der Natur lebt. Und dazu sind dem durchgeknallten Fanatiker alle Mittel recht.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Kann Chris gemeinsam mit seiner besten Freundin Jenna und seiner Hüterin eine riesige Katastrophe verhindern, die gegebenenfalls den Großteil der Weltbevölkerung auszulöschen droht?
Das Cover von „Panterra Nova“ ist mir direkt ins Auge gestochen, es wirkt düster und gleichzeitig hoffnungsvoll. Für mich als bekennenden Cover-Käufer ein absoluter Eyecatcher.
Die Geschichte um Chris, Selene und Jenna beginnt stark und spannend. Man ist direkt mitten im Geschehen. Farina Edens Schreibstil ist leicht und locker zu lesen. Doch bedauerlicherweise hält der Spannungsbogen nicht an und die Geschichte „säuft ab“ und wird recht verwirrend. Das riesige Potential wird nicht ausgeschöpft, denn die spannende Welt der Wunschdenker und Hüter wird kaum beschrieben, was ich sehr bedauerlich finde.
Meines Erachtens hat Frau Eden zu viel in die 334 Seiten gepackt, was auf Kosten der Charakterentwicklung ging. Leider ist mir von Chris’s Charakter nur im Kopf geblieben, dass er in der bedrohlichen Weltuntergangssituation den Mädchen in seiner Umgebung nachstellt und ständig am Kotzen ist.
Auch denke ich, dass die Geschichte ohne die in einzelnen Sätzen erwähnten sexuellen Handlungen gut ausgekommen wäre. Denn diese waren emotionslos und platt beschrieben. Wenn schon Liebe, Sex und Zärtlichkeit, dann doch bitte richtig oder gar nicht!
Ich finde es so schade, dass Frau Eden nicht einfach zwei Bände aus der Geschichte gemacht hat. Einen ersten, der die Welt der Wunschdenker und Hüter erklärt und die Charaktere entwickelt und einen zweiten, der sich mit dem durchgedrehten Andreas Autenburg befasst. Denn die Thematik, zurück zur Natur und weg von der Technik, von der wir alle so stark abhängig sind, ist ein absolut spannendes! Mit dem Finger am Puls der Zeit und dem durchaus kritischen Beleuchten, rennt die Autorin damit bei mir an sich offene Türen ein, und ich hätte gern mehr dazu gelesen.
Leider wurde in meinen Augen sehr viel Potential verschenkt, dennoch bietet das Buch einen netten Zeitvertreib.
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