Rezension

[REZENSION] Das Geheimnis des alten Bahnhofs

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Das Geheimnis des alten Bahnhofs
Autor: Mathias Christiansen
Verlag: KBV
Reihe: Florian Felsenstein 1
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Taschenbuch, 144 Seiten
Autor:
Mathias Christiansen, geb. 1968 in Berlin, veröffentlichte Kurzgeschichten und Fortsetzungsromane. Nach einer Reihe von Kriminalromanen für Erwachsene veröffentlicht er jetzt den ersten Band der „Florian Felsenstein“-Reihe um eine jugendliche Spürnase aus Berlin.

 

DAS GEHEIMNIS DES ALTEN BAHNHOFS

 

Florian ist auf Grund seines häuslichen Umfelds – sein Vater ist Krimiautor – sehr interessiert an jedweder Art von Rätseln und Geheimnissen, kein Wunder also, dass er sogleich aufhorcht, als in der Nachbarschaft eingebrochen wird. Kurzerhand heckt er gemeinsam mit seinem Freund Philipp einen Plan aus, um die Verbrecher auf eigene Faust zu stellen, da ein erster Versuch, die Polizei ins Boot zu holen, fehl schlug. Mit dabei: Papagei „Heinz Rühmann“, der möglicherweise das Zünglein an der Waage ist…

Kinderkrimis bringt man unweigerlich mit Detektivclubs wie „TKKG“ oder „Die drei ???“ in Verbindung. Doch es gibt durchaus andere Spuren, auf denen zu Wandeln sich lohnen kann. Wer von Natur aus skeptisch ist, sollte zumindest die Möglichkeit in Erwägung ziehen auch etwas Unbekanntem eine Chance zu geben.

Hauptcharakter Florian bringt natürlich von Hause aus sämtliche Eigenschaften mit, die für einen jungen Schnüffler unabdingbar sind, nicht umsonst schreibt sein Vater Kriminalromane. Entsprechend wenig verwunderlich ist es, dass sein Jagdinstinkt geweckt ist, sobald es in seinem Heimatdorf zu nächtlichen Zwischenfällen kommt. Schnell hat er nicht nur seinen besten Freund, sondern auch den Leser mit seinem detektivischem Denken angesteckt. Gemeinsam beginnt man also Nachforschungen anzustellen, die mal mehr mal weniger direkt Richtung Ziel führen sollen.

Dass es dabei diverse Hindernisse zu überwinden gilt ist genrebedingt offensichtlich, häufig aber gar nicht mal unbedingt vorhersehbar, weder für die angegebene Zielgruppe, noch für erwachsene Leser. So ergibt sich eine interessante und weitverzweigte Geschichte, die Leser wie Protagonisten an die unterschiedlichsten Orte führt, an denen es kleine und große Hinweise zu entdecken gibt. Die einzige Frage die sich stellt, die gleichzeitig ein wenig Kritik übt: Erzählt Florian tatsächlich selbst diese Geschichte oder hat sein Vater diese aus der Sicht seines Sohnes aufgeschrieben? Stil und Sprache kommen eigentlich zu erwachsen und hochgestochen daher, als dass sie aus dem Mund eines (vermutlich noch relativ jungen) Schülers stammen könnten. Aber bei einem Schriftstellersprößling weiß man wiederum ebenfalls nie..

Ansonsten aber ein gut durchdachter Kinderkrimi, mit intelligenten Schachzügen und hohem Unterhaltungswert.

 
 

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