Rezension

[REZENSION] Seltene Tiere: Ein Atlas der bedrohten Arten

Redakteur: Anette Leister

Titel: Seltene Tiere: Ein Atlas der bedrohten Arten (OT: Under Threat: An Album of Endangered Animals)
Autor: Martin Jenkins
Illustrator: Tom Frost
Übersetzer: Ebi Naumann

Verlag: Thienemann
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahren

Ausführung: Hardcover, 64 Seiten

Autor:
Martin Jenkins ist ein Naturschutzbiologe. Er arbeitete zehn Jahre lang für das World Conservation Monitoring Centre und schrieb über eine Reihe von Naturschutz-Themen. Seit 1990 arbeitet er freiberuflich für Organisationen wie den WWF und eine Reihe von UN-Gremien, die sich mit Umweltschutz und Umweltschutz befassen. „Ich war Orchideen-Spürhund in Deutschland, Holzdetektiv in Kenia und Ermittler in Sachen Chamäleonhandel in Madagaskar.“ Jenkins hat viele Kinderbücher geschrieben, darunter „Emperor’s Egg“, damals Gewinner der Times Junior als Sachbuch des Jahres und „Fly Traps! Plants that Bite Back“, das für die gleiche Auszeichnung nominiert wurde. Er lebt in Cambridge.

Illustrator:
Der Grafiker und Illustrator Tom Frost machte 2001 seinen Abschluss am Falmouth College of Arts, um dann für einige Jahre in seine Heimatstadt Bristol zurückzukehren, wo er als Illustrator arbeitete. Inzwischen verbringt er seine Zeit mit der Restaurierung seines zerfallenen georgianischen Hauses im ländlichen Wales, seiner Familie und ausgewählten Illustrationsaufträgen. Seine Arbeiten zeigen eine Faszination für alte Streichholzschachteln, Briefmarken, Volkskunst, Blechspielzeug, Kinderbücher und die Natur. Frost strebt danach, Dinge zu schaffen, die die Menschen noch viele Jahre lang schätzen werden.

 

SELTENE TIERE: EIN ATLAS DER BEDROHTEN ARTEN

 

„Seltene Tiere“ ist bei weitem nicht das einzige (Bilder-)Buch auf dem Markt, welches sich mit vom Aussterben bedrohten Tierarten beschäftigt, es gibt aber wohl kaum ein zweites, welches einen solchen Eyecatcher darstellt durch das geniale Konzept, das Autor und Illustrator hier umgesetzt haben.
Die Tiere werden als großformatige Briefmarken präsentiert, wodurch man direkt Vergleiche zieht zu der Seltenheit und Kostbarkeit einiger dieser Wertzeichen.
Die hier aufgeführten Tiere sind sozusagen die „Blaue Mauritius“ der Fauna.

Die Gestaltung ist sehr graphisch und stilisiert, die Farbgestaltung bewegt sich in einem natürlichen Farbspektrum von Grün-, Braun- und Gelbtönen. Obwohl hier nichts verniedlicht dargestellt oder durch aufregende Farbgebung nach Aufmerksamkeit gehascht wird, ziehen die Seiten die Aufmerksamkeit fast magisch an. Durch das Briefmarkenkonzept werden die vorgestellten Tiere formatfüllend präsentiert, keine Hintergründe lenken von ihnen ab und oftmals scheinen sie den Betrachter direkt anzusehen, so dass man den Blick kaum von den Seiten nehmen kann.
Der Autor und Biologe Martin Jenkins wendet sich im Vorwort per Brief direkt an die Leser des Buches und versucht so ihre Aufmerksamkeit auf die Gefährdung der Tierwelt zu fokussieren und appelliert zur gleichen Zeit an sie, dass die Menschheit achtsamer werden muss.
Darauf folgend präsentiert das Inhaltsverzeichnis eine graphische Übersicht über die 30 vorgestellten Tierarten in diesem Buch. Das Inhaltsverzeichnis passt perfekt zum Rest der kongenialen Gestaltung: statt die 30 Tiere einfach mit zugehöriger Seitenzahl aufzuführen, bekommt man auf einer Doppelseite die „Briefmarken“ im Kleinformat gezeigt.
Die Doppelseiten sind derart gestaltet, dass auf der rechten Seite jeweils die Briefmarke abgebildet ist mit dem Namen des Tieres, sowie seinem wissenschaftlichen Namen und dem Land, in dem es vorkommt. Auf der linken Seite findet man in einer Infotafel – wie man sie aus Zoologischen Gärten kennt – weitere Angaben wie Klasse, Familie, Status, Bestand und nochmals das Vorkommen. Der Rest der Informationen ist ausformuliert und höchst interessant zu lesen. Man erhält nicht einfach trockene Informationen, Martin Jenkins besitzt eine große Gabe Fakten derart in historische Hintergründe zu verpacken, dass sich dieses Sachbuch genauso kurzweilig wie ein Roman liest. Mit einer Schlagzeile erweckt er Aufmerksamkeit, zudem sind die Seiten durch graphische Muster des Illustrators Tom Frost aufgelockert.

„Seltene Tiere“ ist eines dieser Bücher, das sich von Gestaltung und Informationsgehalt für alle Altersklassen eignet. Bei den kleinsten Lesern kann man das Interesse für die Tierwelt erwecken, Schulkinder können sich Informationen für den Unterricht daraus ziehen oder einfach ihre Neugier bezüglich seltenen Tierarten stillen und Erwachsene werden nicht an der außergewöhnlich schönen Aufmachung vorbeigehen können und erfahren selbst noch viel Wissenswertes über die hier präsentierten Tierarten, von dem sie vorher garantiert noch nie gehört oder gelesen haben.
Ich würde mir sehr wünschen, dass das Duo Jenkins/Frost noch weitere Bände dieser Art veröffentlicht. Das Buch ist einfach ein Traum!

Bereits die Covergestaltung bietet einen ersten Eindruck auf den Schatz im Inneren, den es zu erforschen gilt: der Eisbär und die Details der Briefmarke auf der Vorderseite sind in den Buchdeckel geprägt, auf der Rückseite sind 18 der 30 enthaltenen „Briefmarken“ im Miniformat aufgeführt. Wer sich wie ich auf den ersten Blick in das Cover verliebt, sollte nicht lange überlegen, sondern sofort zugreifen.
Ein opulent ausgestatteter und mit Herzblut geschriebener Buchschatz zum Lesen, Lernen und Lieben!

 

 
MUSS ICH HABEN!

 

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1 thought on “[REZENSION] Seltene Tiere: Ein Atlas der bedrohten Arten

  1. Hallo Anette,

    auf alle Fälle schon mal vorgemerkt bei meinem nächsten Besuch bei meinem Buchhändler.
    Danke für das Vorstellen auf alle Fälle…LG..Karin..

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