Rezension

[REZENSION] Waffelherzen an der Angel

 

Redakteur: Anette Wolf

Titel: Waffelherzen an der Angel (OT: Det Norske Samlaget)
Autorin: Maria Parr
Übersetzerin: Christel Hildebrandt
Illustratorin: Marine Ludin

Verlag: Oetinger
Reihe: Band 1
empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Ausführung: Taschenbuch, 192 Seiten
Autorin:

Maria Parr wurde 1981 geboren. Bereits während ihres Literaturstudiums hat sie ihr erstes Kinderbuch geschrieben, das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Ihr zweites Buch, „Sommersprossen auf den Knien“, errang in Norwegen den renommierten Bragepreis und in Deutschland zeichnete Die ZEIT/Radio Bremen Maria Parr und ihre Übersetzerin Christel Hildebrandt mit dem LUCHS des Jahres 2010 aus.

Illustratorin:
Marine Ludin wurde in Paris geboren und ist in Südfrankreich aufgewachsen. Sie studierte in der Ecole Nationale Supérieure d’Art in Nancy und Illustration in Hamburg an der HAW bei Prof. Rüdiger Stoye. Diplom-Designerin 2005. Seitdem illustriert sie Kinder- und Schulbücher sowie Magazinen.

 

WAFFELHERZEN AN DER ANGEL

 

„Waffelherzen an der Angel“ versammelt verrückte Geschichten rund um die beiden Freunde und Nachbarn Trille und Lena, wobei es hier Lena ist, die in bester Michel aus Lönneberga Manier die kleine Siedlung in Knert-Mathilde aufmischt.
Trille ist der Vernünftigere der beiden, aber Lena mit ihrer dickköpfigen Art ist kaum zu zügeln, und da Trille meiner Meinung nach ein bisschen in Lena verliebt ist, würde er alles für sie tun ;)

„Wir werden es nie wieder tun“, versprach ich atemlos.
„Nie wieder tun, nie wieder tun! Lena und du, ihr tut doch nie etwas zweimal. Euch fällt doch immer wieder neuer Blödsinn ein!“ (S.82)

Trille wächst in einem Dreigenerationenhaushalt auf, Lena lebt alleine mit ihrer Mutter. So spiegeln die Geschichten rund um die beiden ganz unterschiedliche Familienbilder wieder.
Dank Trilles Opa und seiner Tante-Oma hören die beiden Kinder und damit der Leser auch immer wieder Geschichten aus der Vergangenheit, als Opa und Tante-Oma selbst noch Kinder waren. Die Anekdoten und Erlebnisse sind so lebendig geschildert, dass ich mir gut vorstellen kann, dass Maria Parr in den Geschichten von Trille und Lena Erinnerungen an ihre eigene Kindheit verarbeitet hat.
Auch wenn die Geschichten meist witzig und voller Esprit sind, so gibt es doch auch ruhige und manchmal fast traurige Momente. Denn es dreht sich nicht ausschließlich um Kindheit und Freundschaft und verrückte Erlebnisse, sondern auch um Verlust oder Verlustängste. So liest man aus Trilles Gedanken immer wieder heraus, dass er sich Sorgen macht, dass er für Lena nicht den gleichen Stellenwert einnimmt, den Lena bei ihm hat. Denn Lena ist seine allerbeste Freundin, aber ist er auch ihr allerbester Freund?
Die Geschichten sind aus Trilles Sicht geschrieben, durch die draufgängerische Lena bietet das Buch jedoch sowohl für Jungs als auch für Mädchen Identifikationspotential.
Da die einzelnen Kapitel in sich abgeschlossene Abenteuer oder Streiche erzählen, ist das Buch sehr gut für geübte Erstleser oder zum Vorlesen geeignet.

Maria Parr ist mit ihrem Debüt eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Familie gelungen, die zum einen sehr zeitlos daherkommt, zum anderen aber aufzeigt, wie wichtig das Festhalten an Traditionen ist. Sie spiegeln eine tiefe Verbundenheit zwischen den einzelnen Generationen wieder, die verlorene Familienmitglieder auch über den Tod hinaus tief in der Erinnerung verwurzeln.
Die Geschichten sind warmherzig, friedlich und voller Liebe und wecken beim erwachsenen (Vor-)Leser Erinnerungen an die Bücher, die er als Kind verschlungen hat.

 

Reihen-Info:
Waffelherzen an der Angel
Manchmal kommt Glück in Gummistiefeln

 
 

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