Rezension

[REZENSION] Der Mann, der seinem Gewissen folgte

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Der Mann, der seinem Gewissen folgte (OT: The Trial of Sören Qvist)
Autorin: Janet Lewis
Übersetzerin: Susanne Höbel
Verlag: dtv
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 272 Seiten
Autorin:
Janet Lewis (1899 – 1998) wurde in Chicago geboren und lebte zumeist in Kalifornien. Früh begann sie Gedichte zu veröffentlichen. Zusammen mit ihrem Mann, dem Dichter Yvor Winters, war sie ihr Leben lang politisch streitbar und aktiv, vehemente Kriegsgegnerin und Fürsprecherin der Indianer und Schwarzen. Mit ›Die Frau, die liebte‹ griff Janet Lewis einen der berühmtesten Justizfälle Frankreichs auf und schuf den fulminanten Auftakt zu ihrer Trilogie um strittige Justizfälle.

 

DER MANN, DER SEINEM GEWISSEN FOLGTE

 

So friedlich und harmonisch das Cover auf den ersten Blick auch daherkommen mag, der Inhalt ist es ganz und gar nicht, auch wenn man als Leser zunächst noch nicht ahnt worauf man sich hier eingelassen hat. Wahre Begebenheiten, strittige Justizfälle der Geschichte: Die Faszination der Autorin sowie der Versuch ein nachvollziehbares Bild zu erschaffen und mögliche Erklärungen zu finden, vermag den Leser von Beginn an zu fesseln.

Obwohl man ziemlich weit zurückgehen muss in der Historie, gelingt es Janet Lewis mit Leichtigkeit die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und jedem zugänglich zu machen. Mit Pastor Sören Qvist lernt man eine Persönlichkeit kennen, die in ihrem Denken und Handeln womöglich nicht auf Anhieb verständlich ist, im weiteren Verlauf durchaus für Überraschungen sorgt, somit aber auch nach und nach greifbarer wird. Vor allem im Zusammenspiel mit anderen Charakteren zeichnen sich teils erhellende Erkenntnisse ab, die anfängliche Vermutungen und Theorien eventuell sogar noch einmal zerstreuen, so dass der Leser sich komplett neu aufstellen muss.

Die Erzählung weckt zahlreiche Emotionen und berührt in hohem Maße, inhaltlich wie auch stilistisch. Man wird sich nach der Lektüre noch einige Zeit zurückerinnern an ein ganz wundervolles Werk, auch wenn mitunter wahrlich betrübliche Gedanken anklopfen. Es ist jedem zu empfehlen sich voll und ganz auf diese wahre Geschichte einzulassen, man wird staunen, zetern, hassen – und vieles mehr.

 
 

—–DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG—–

Tagged , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert