Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Arno Strobel
Sprecher: Dietmar Wunder
Verlag: Argon
Reihe: Max Bischoff 1
empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Ausführung: Autorisierte Lesefassung, ca. 384 Minuten, 1 mp3-CD
MÖRDERFINDER. DIE SPUR DER MÄDCHEN
Ein verzweifelter Vater bittet Max Bischoff händeringend um Hilfe. Der Fall seiner vor sechs Jahren verschwundenen Tochter wurde nie aufgeklärt, doch jetzt gibt es Hinweise darauf, dass sie zurückgekehrt ist. Bischoff, der den Dienst eigentlich quittiert hat und nun an der Polizeihochschule unterrichtet, lässt die Angelegenheit keine Ruhe, weshalb er schlussendlich nachgibt. Seine teils inoffiziellen und nicht immer gesetzeskonformen Nachforschungen führen ihn tief hinab in menschliche Abgründe.
Vermisste Mädchen, damals wie heute, diverse Parallelen, aber auch Unterschiede und viele, viele Ungereimtheiten. Hat ein- und derselbe Täter tatsächlich sechs Jahre die Füße still gehalten oder sind die Gemeinsamkeiten nur Zufall oder sollen gar in die Irre führen? Eigentlich wollte Max Bischoff den Auftrag ablehnen, eigentlich hatte er den Dienst quittiert, um sich und seine Lieben zu schützen, doch eigentlich kann er nicht anders als Verbrechen aufzuklären, wenn sie sich zeigen. Nichtsdestotrotz steht er sich zunächst selbst im Weg und benötigt einige Zeit, um wieder in die Spur zu gelangen. Wertvolle Zeit, die somit verloren geht und dem Täter die Möglichkeit zur Verschleierung eröffnet.
Arno Strobel versteht es geschickt mit allem und jedem zu spielen, niemand ist vor seinen Angriffen gefeit. Leser wie Protagonisten werden mit teils harten Bandagen bekämpft, bevor die Samthandschuhe ausgepackt werden – dies jedoch nur zum Schein. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass seine Werke inhaltlich mit Sicherheit nichts für schwache Nerven sind. Auch hier wartet er mit ziemlich starkem Tobak auf, der dem Hörer durchaus auf den Magen schlagen kann und dessen wahres Ausmaß sich erst im Verlauf des Geschehens abzeichnet, und dennoch bis zum Schluss absolut unbegreiflich erscheint.
Dietmar Wunder setzt seine geballten Fähigkeiten ein und dringt mitsamt der Grausamkeiten direkt ins Bewusstsein des Hörers vor. Ein Schreckensszenario folgt dem nächsten, man fragt sich regelmäßig wann die Tortur ein Ende haben mag. Gleichzeitig erscheint es unmöglich sich der angespannten Atmosphäre zu entziehen bevor nicht alles gesagt und aufgelöst wurde, so es denn wirklich dazu kommt. Denn dies scheint mitunter gar nicht hundertprozentig gegeben, zahlreiche lose Fäden verheißen nichts Gutes.
Der erste Fall in der Max-Bischoff-Reihe: brutal und schnell, zeitweise aber auch zu glatt. Mit beängstigender Ruhe blickt er immer tiefer in die menschlichen Abgründe und lässt dem Hörer keine Wahl als sich ebenfalls dorthin zu wagen. Wie kann eine Geschichte stilistisch so sehr faszinieren und eine regelrechte Sogwirkung entfalten, obwohl man sich ob des Inhalts gerne mal die Ohren zuhalten würde?
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Hallo und guten Tag
hm, ist mir jetzt auch schon öfters untergekommen auf den verschiedenen Blog.
Aber meistens in der Buchform.
….LG..Karin