Rezension

[REZENSION] Der Sucher

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Der Sucher (OT: The Searcher)
Autorin: Tana French
Übersetzer*in: Ulrike Wasel / Klaus Timmermann
Verlag: Fischer Scherz
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 496 Seiten
Autorin:
»Meisterhaft, wie Tana French Stimmungen einfängt und geniale Plots konstruiert«, sagt die Washington Post über Tana French. Mit ihrer eindrücklichen Sprache zeichnet die irische Autorin markante Gesellschaftsporträts und schaut tief in die Seelen der Menschen. Tana French wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet; ihre Romane stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Sie wuchs in Irland, Italien und Malawi auf, absolvierte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. Tana French lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im nördlichen Teil von Dublin.

 

DER SUCHER

 

Möglichst weit weg von seinem alten Leben und seinem alten Job, nochmal ganz neu anfangen, das erhofft sich Cal Hooper, als er beginnt das erworbene Haus im Westen Irlands systematisch zu renovieren. Schnell wird der Amerikaner in die Dorfgemeinschaft aufgenommen und in bestimmte Rituale integriert, als wäre er schon immer einer von ihnen gewesen. Nichtsdestotrotz ist die Idylle trügerisch, Cals Antennen warnen in vor lauernden Gefahren, auch wenn er noch nicht lokalisieren kann von wem oder was diese ausgehen.

Nimmt man sich der Lektüre unvoreingenommen an, so ist die Überraschung durchaus gelungen wie schnell man in den Bann gezogen wird von dieser Geschichte, die so ganz anders ist als erwartet. Obwohl man gar nicht benennen kann was eigentlich unter diese Erwartungen fällt, so weiß man doch, dass das Buch zur Hand zu nehmen die richtige Wahl war.

Sprachlich und atmosphärisch dicht spinnt die Autorin ein Netz, das zu durchdringen beinahe unmöglich erscheint. Dennoch ist es genau das, was sowohl Cal als auch der Leser unermüdlich versuchen, vom Ehrgeiz gepackt, auf der Suche nach der Wahrheit, ungeachtet der drohenden Konsequenzen. Was aber, wenn man nur einem Hirngespinst aufgesessen ist und sich der Lächerlichkeit preisgibt?

Erfreulich geschickt werden unumgängliche Klischees eingeflochten, so dass sie zwar als solche erkennbar sind, aber die Geschichte nicht dominieren. Regelrecht hineingesogen wird der Leser in ein komplexes Konstrukt, das zudem die ein oder andere wohlplatzierte Überraschung bereithält. Weder Krimi noch Thriller im klassischen Sinne, ein Spannungsroman, der seinesgleichen sucht. Stilistisch auf hohem Niveau, fein gewoben, mitreißend, teilweise verstörend, und doch nicht aus der Hand zu legen.

Mit „Der Sucher“ ist Tana French ein ganz besonderer Coup gelungen, der den Leser nachdenklich zurücklässt. Im Nachgang wird sicherlich nicht ausschließlich das Gelesene reflektiert.

 
 

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2 thoughts on “[REZENSION] Der Sucher

  1. Hallo und guten Tag,

    hm, ein Buch mit Tief bzw. Nachgang würde ich es mal beschreiben….nachdem was ich darüber in der Rezi erfahren durfte..

    Liege ich damit richtig in meiner, persönlichen Einschätzung.
    LG..Karin..

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