Redakteur: Anette Wolf und Victoria Leister
Ganze vier Jahre seit 2019 hat es gedauert, bis die Frankfurter Buchmesse gefühlt wie „früher“ war. Tatsächlich haben die ganzen Eindrücke erschlagen wie lange nicht mehr, dass ich (beziehungsweise wir) nur einen Bruchteil dessen geschafft habe mir vor Ort anzusehen als das was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte.
Die Publikumstage waren dieses Jahr zum ersten Mal ab Freitag 14 Uhr, ab dann war es schlagartig voll und kaum ein Unterschied zum Besucherwochenende festzustellen.
Da Victoria im Gegensatz zu mir keine Presseakkreditierung hatte, war ich donnerstags alleine vor Ort und habe die Gelegenheit dazu genutzt mir zwei Podiumsdiskussionen anzuhören:
Quelle fbm24: 50 Jahre Momo – Die Bilderbuchpremiere
Wir feiern 50 Jahre Momo! Nicola Bardola spricht mit der Illustratorin Simona Ceccarelli und Uwe-Michael Gutzschhahn sowie Programmleiterin Katharina Ebinger über Michael Endes Roman und das zum Jubiläum erschienene Bilderbuch.
Michael Endes visionäre Geschichte von Momo und den Zeitdieben ist dieses Jahr 50 Jahre alt geworden. Nicola Bardola spricht mit Programmleiterin Katharina Ebinger und Lyriker Uwe-Michael Gutzschhahn über Michael Endes weltberühmte Erzählung und das Geheimnis des Zuhörens und der Achtsamkeit sowie mit der Künstlerin Simona Ceccarelli über die faszinierenden Illustrationen, die sie für das erste Bilderbuch zu Momo geschaffen hat.
von links nach rechts: S. Ceccarelli, U.-M. Gutzschhahn, K. Ebinger, N. Bardola
Quelle fbm24: Was macht ein gutes Erstlesebuch aus?
Programmverantwortliche und AutorInnen sprechen gemeinsam über die Herausforderung, gute Erstlesebücher zu konzipieren. Mit Sabine Bohlmann, Andreas Steinhöfel, Britta Vorbach sowie Carlsen-Programmleiterin Nora De Lon.
Wie soll ein Buch aufgebaut, geschrieben und konzipiert sein, damit Leseanfänger:innen leicht in den Text einsteigen und auch motiviert sind, weiterzulesen? Wie lang dürfen Wörter und Sätze sein? Und kann man damit überhaupt gute Geschichten erzählen? Programmverantwortliche, die Erstlese-Bücher redaktionell betreuen, und Autor:innen, die trotz sprachlicher Vorgaben Spannung und Lesefreude erzeugen möchten, sprechen über die Herausforderungen, Kinder zum Lesenlernen zu motivieren. Moderiert wird das Gespräch von Fenja Wambold, die sich als Buchhändlerin und Dozentin des Mediacampus Frankfurt schon länger mit Büchern für Leseanfänger befasst.
von links nach recht: F. Wambold, Autorinnenduo Stütze/Vorbach, N. De Lon, S. Bohlmann, A. Steinhöfel
Literarisch habe ich zu Slowenien keinen Bezug, trotzdem habe ich mir deren Ehrengastauftritt angesehen und fand die Gestaltung in diesem Jahr sehr gelungen und humorvoll umgesetzt.
Es als Erste in die Schlange vorm Illumat geschafft zu haben, ist durchaus wert in einem Foto festgehalten zu werden!
Das 75. Jubiläum der Frankfurter Buchmesse wurde an allen Ecken und Enden mit Aktionen und Präsentationen gefeiert und geehrt.
Quelle fbm24: 75 Stühle führen per QR-Code zu persönlichen Geschichten von ganz unterschiedlichen Menschen und ihrer Verbindung mit der Frankfurter Buchmesse. Unter den Erzähler*innen befinden sich bekannte Namen ebenso wie Besucher*innen und internationale Buchmesse-Freund*innen, aber auch die Menschen, die eher hinter den Kulissen für die Buchmesse aktiv sind.
Exponat des Dudenverlags auf der Agora anlässlich des 75. Jubiläums.
Quelle fbm24: Lieblingsautor*innen treffen und ein gemeinsames Selfie oder eine persönliche Widmung sichern: in unserem neuen „Meet the Author“-Areal (Halle 4.1) war all dies möglich. Dank fester, vorab kostenlos buchbarer Timeslots war eine direkte Begegnung mit Ihrem Star garantiert.
Da es in den letzten Jahren immer wieder zu verstopften Gängen und unmenschlichem Gedränge in den Hallen kam, vor allem in der stark frequentierten Halle 3.0, richtete die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr zum ersten Mal ein „Meet the Author“ Areal ein. Der gewünschte Slot musste im Vorfeld gebucht werden – hier war es empfehlenswert sich notfalls den Wecker zu stellen, sobald die Timeslots freigeschaltet wurden! „Meet the Author“ war erste Sahne! Tolle Idee, reibungslose Organisation und großzügig bemessene Zeit mit dem Autor.
Bei Benjamin Lacombe als Illustrator waren rund 15 Minuten angesetzt pro Slot. Bücher signieren lassen konnte man sich so viele man wollte und mitgeschleppt hatte ;) und in eins davon eine große Illustration nach Wunsch hineinzeichnen lassen.
Benjamin Lacombe war sehr sympathisch und ich fand es schön, dass dank der Buchmesse stressfreie Treffen möglich waren, bei dem Fans mit den Autoren auch ein paar Worte wechseln konnten.
Illustrationen in den Büchern der Fans vor mir in der Schlange
Illustration in meiner Ausgabe von „Der Zauberer von Oz“
Foto: Victoria / Anette, Benjamin Lacombe
Auf dem Gang vorbei an Halle 4.1 waren weitere Aktionen rund um das Jubiläum der Frankfurter Buchmesse aufgebaut.
Man konnte sich hier an einer langen Tafel verewigen und sich an einem Stand gratis Poster, Postkarten und Lesezeichen mit Jubiläumsmotiven holen.
Eine Verlagsentdeckung auf der Messe mit Katze im Namen und im Logo – die konnten wir uns nicht entgehen lassen!
Zumal das Programm zum Teil in Richtung Comic und Manga geht und Publikationen mit schönen Illustrationen führt: Catmint Verlag
Reclam feierte das Jubiläum mit einem Bücherautomat, aus dem man sich gegen Münzeinwurf Blankobücher im typischen Reclam-Design ziehen konnte.
Die belebte Agora war ein so schöner Anblick nach 4 Jahren.
Neben Christiane, die am Samstag mit Familienanhang zur Messe angereist war, gab es noch weitere Begegnungen.
Teils geplant, wie diese mit Marian Funk, Schauspieler und Sprecher, den ich nun schon fast seit Start von „Katze mit Buch“ kenne…
… teils zufällig, die man beinahe als Running Gag bezeichnen kann :´D
Denn Victoria und ich haben eine Freundin von Julia getroffen, die jedes Jahr zur Messe in ihre alte Heimat anreist und dort samt Mutter und Tochter unterwegs ist. Selbst zusammen mit Julia war es Jahr für Jahr eine Zufallsbegegnung, Termine haben die beiden nie ausgemacht. Und nun haben wir uns schon so oft getroffen, dass ich die Familie und die Familie mich, selbst ohne Julia in Gesellschaft, erkannt hat. Im ersten Jahr war Victoria noch als Kindergartenkind und die Tochter der Freundin im Kinderwagen unterwegs.
Zum Abschied und bis zum Wiedersehen 2024 ein Foto aus der Schlange am Illumat – welchen Stand sollte ich auch sonst wählen ;)
Es war so schön nach 2019 endlich wieder eine „richtige“ Buchmesse erleben zu dürfen, aber auch nahe an einer Reizüberflutung. Man war die Menschenmassen, Aktionen und Veranstaltungen in einem solchen Umfang nicht mehr gewohnt.
Ich hätte gerne noch mehr oder intensiver die Aktionen rund um das 75. Jubiläum erforscht und entdeckt, aber da schlug die Reizüberflutung in Kombination mit zu wenig Vorbereitung aka Planung des Besuchs zu Buche.
Man muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass auf der Messe tatsächlich was los ist :´D