[REZENSION] Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording (Hörbuch)

TÖDLICHE TIDE IN ST. PETER (M)ORDING

Ganz St. Peter-Ording ist in Aufruhr, als Filmschaffende anreisen, um die beschauliche Kulisse als Dreh- und Angelpunkt eines fiktiven Kriminalfalls zu nutzen. Dass daraus schnell tödlicher ernst würde, hätte wohl niemand gedacht – außer vielleicht der Hörer, der genau deswegen zu diesem Titel gegriffen hat. Zwar handelt es sich um den dritten Band der Reihe, die Ereignisse als solche sind jedoch in sich abgeschlossen und unabhängig nachvollziehbar. Auch bezüglich der Charaktere, ihr Umfeld, und sämtliche Entwicklungen, die bereits im Vorfeld stattgefunden haben, gibt es keine Verständnisschwierigkeiten.

Ein bisschen macht es den Anschein, jeder dürfe ein wenig „mitermitteln“, sofern ihm oder ihr der Sinn danach steht. Doch auch, wenn zunächst jeder sein eigenes Ding macht, werden Erkenntnisse, Hinweise und Indizien glücklicherweise regelmäßig zusammengeführt, so dass die hiesige Polizei „im Spiel“ gehalten wird. Hin und wieder stellt sich tatsächlich die Frage, ob man es mit einem ernsthaften Kriminalfall oder doch eher mit einem Possenspiel zu tun hat. Spannungs- wie auch humoristische Elemente werden verknüpft, manchmal entsteht ein Ungleichgewicht und die Stimmungslage kippt. Fairerweise muss man jedoch zugeben, dass es vermutlich nicht der Intention der Autorin entspricht, diesen Eindruck entstehen zu lassen.

Das Geschehen als solches ist eher ruhiger Natur, passend zum idyllischen Ambiente. Leider geht dadurch die Möglichkeit verloren mit einem ereignis-, tempo- und spannungsreichen Bogen zu glänzen. Sicherlich bleibt die Unvorhersehbarkeit über weite Teile oder zumindest bis ins letzte Detail recht lange gewahrt, was durchaus einen Pluspunkt wert ist, im Großen und Ganzen lässt aber auch die solide Sprecherleistung nicht mehr als eine mittlere Wertung zu.

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