Redakteur: Christiane Demuth
Autorin: Christina Pertl
Verlag: Hoffmann und Campe
Reihe: Band 1
Ausführung: Broschur, 304 Seiten
KEIN LAND IN SICHT
Verbrechen auf hoher See haben die Angewohnheit, sich mit natürlichen Begrenzungen arrangieren zu müssen. Nun ist ein Kreuzfahrtschiff sicherlich sehr weitläufig, nichtsdestotrotz ist es nahezu gewiss, dass der oder die Täter noch dort anzutreffen sind. Schwierig wird es, wie in diesem Fall, wenn die Ermittlerin zunächst keinerlei Erinnerung daran hat wer oder wo sie ist, geschweige denn, welchen Auftrag sie hat. Nicht nur sie beschleicht daher mitunter die Frage, ob es die vermeintlichen Taten tatsächlich gegeben hat..
Es ist ein regelrechter Alptraum, in dem Sarah Peters sich wiederfindet. Der Leser ist hautnah dabei, erfährt zumeist erst zum selben Zeitpunkt und ebenso bruchstückhaft wie die Protagonistin, welches Konstrukt die Autorin ersonnen hat. Hin und wieder werden Hinweise gestreut, die man als Außenstehender dem Gesamtbild durchaus zuzuordnen weiß, so dass sich Stück für Stück die perfide Wahrheit offenbart. Inhaltlich wahrlich keine leichte Kost, an bildhaften Beschreibungen und authentischen Darstellungen wird nicht gespart.
Dennoch bleibt der Leser über die gesamte Distanz eher Zaungast, eine rechte Verbindung zu den Figuren will sich nicht ergeben. Es wirkt mitunter, als läge der Fokus allein auf dem Tempo, um die Geschichte regelrecht voranzutreiben, wenn schon der Ort des Geschehens nur gemächlich durchs Wasser pflügt. Vermutlich soll dies auch dem Spannungsbogen dienlich sein, der allerdings eher wellenförmig daherkommt. Alles in allem ein solider Krimi, mit Potential und Luft nach oben, der den Auftakt einer neuen Reihe bildet. Ob des ein oder anderen Ereignisses fragt man sich jedoch schon, wie die Folgebände sich wohl gestalten werden.
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