Rezension

[REZENSION] Tod im Piemont – Trüffel, Nougat und Barolo

Redakteur: Anette Wolf

Titel: Tod im Piemont – Trüffel, Nougat und Barolo
Autorin: Anna Merati
Verlag: Gmeiner
Reihe: Cosy-Krimi aus dem Piemont, Band 1

Ausführung: Softcover, 288 Seiten

 

 

Autorin:
Anna Merati ist das Pseudonym der Autorin Dorothea Böhme, die während ihres Studiums einige Monate in Oberitalien verbrachte. Seitdem lässt das Land sie nicht mehr los, vor allem die Region Piemont und der Lago Maggiore haben es ihr angetan. Mit »Tod im Piemont – Trüffel, Nougat und Barolo« erscheint ihr erster Italien-Krimi.

 

TOD IM PIEMONT – TRÜFFEL, NOUGAT UND BAROLO

 

Sofia ist Inhaberin eines kleinen Cafés in der Ortschaft Corazzo im Piemont. Von ihrer Großmutter hat sie neben Backen auch das Kaffeesatzlesen erlernt. Eines Tages kommt ein Fremder in ihr Café und bittet Sofia darum, ihm sein Schicksal zu weissagen. Zum ersten Mal sieht Sofia im Kaffeesatz den Tod und kurze Zeit später wird der Fremde in der Tat leblos aufgefunden. Sofia plagt ein schlechtes Gewissen und kommt von Schuldgefühlen geplagt einer Verbindung zwischen dem Fremden und einem tödlichen Unfall vor über zwanzig Jahren auf die Spur …

Die Geschichte spielt zwar hauptsächlich in der Gegenwart, es gibt aber immer wieder kurze Rückblenden in den Oktober 2001, als der Unfall mit tödlichem Ausgang geschah, der mit dem Schicksal des Toten in der Gegenwart verknüpft ist und zudem Details offenbart, wie die Bande zwischen den Einwohnern Corazzos gewoben sind.

Neben dem Kriminalfall beinhaltet die Geschichte auch eine aufkeimende Liebesgeschichte, für alle, die neben Spannung etwas Romantik nicht verachten. Liebhaber der italienischen Küche kommen aber auch auf ihre Kosten:
Das Buch wurde von Dorothea Böhme unter dem Pseudonym Anna Merati geschrieben, dennoch habe ich mich die ganze Zeit gefühlt, als würde ich das Buch einer gebürtigen Einwohnerin des Piemonts lesen, da Umgebung, Küche und das Miteinander so herrlich lebensnah und authentisch beschrieben sind. Überhaupt hat es mir gut gefallen, wie die Autorin italienische Musik, die Landschaft, vor allem aber die italienische Küche in die Geschichte integriert hat. Ich für meinen Teil habe nach der Lektüre große Lust auf die Spezialitäten der Küche Piemonts bekommen!

Nachdem ich das Buch in der ersten Hälfte kaum aus den Händen legen konnte, flachte die Spannung im zweiten Teil meines Erachtens etwas ab, auch wenn ich den Täter bis zum Ende nicht hätte benennen können.

Ich hoffe sehr, dass die Autorin weitere Fälle in Norditalien ansiedeln wird, denn neben der wundervollen norditalienischen Landschaft und der köstlichen Küche, würde ich sehr gerne mehr von Sofia lesen.
Die Mischung aus Ermittlung und Wahrsage war sehr erfrischend und passt  perfekt in das italienische Ambiente!

 
 
 
Redakteur: Christiane Demuth
 
So recht überzeugt von ihrer Gabe ist Sofia selbst nicht. Als sie aber im Kaffeesatz eines Fremden plötzlich ein schreckliches Unheil kommen sieht, stellt dies alles auf den Kopf. Der Mann kommt unter ungeklärten Umständen um. Sofort stellt Sofia sich die Frage, ob sie seinen Tod hätte verhindern können beziehungsweise müssen. Ob aus Gründen der Wiedergutmachung, aus Neugierde oder um dem ermittelnden Kommissar regelmäßig zu begegnen, Sofia lassen die Ereignisse nicht los, weshalb sie sich in die Nachforschungen und die Geschichte der Dorfgemeinschaft stürzt.

Im Gegensatz zu einigen Protagonisten wird dem Leser mittels Rückblenden sofort verdeutlicht, dass die aktuellen Vorkommnisse eine Verbindung zur Vergangenheit haben. Einen allzu großen Vorteil erlangt man dadurch allerdings nicht, vielmehr fügen sich Handlungsstränge und Querverbindungen erst im weiteren Verlauf zusammen. Interessant sind die damaligen Ereignisse dennoch, vor allem im Hinblick auf die Figuren der Gegenwart, ihr Verhalten und ihre Entwicklung.

Anna Merati weiß den Leser gekonnt zu fesseln, so dass man auch bei etwas weniger temporeichen Passagen am Ball bleibt, um das Geschehen weiter zu verfolgen. Eine besonders gelungene Mischung aus Spannung, absolut authentischem Lokalkolorit, Charakteren mit Wiedererkennungswert und einer Prise Humor lässt den Leser in die Geschichte eintauchen. Leider fehlt der Darstellung jedoch das gewisse Etwas, der letzte Pfiff, denn sie hallt nicht sehr lange nach.

Nichtsdestotrotz begibt man sich gerne und bereitwillig auf die Suche nach der Lösung. Währenddessen trifft man durchaus auf die ein oder andere Überraschung, die manchmal auch mehr als nur eine Interpretation zulässt.

 
 

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