Rezension

[REZENSION] Am Ende der Welt

Redakteur: Anette Wolf

Titel: Am Ende der Welt (OT: On the Edge of the World)
Autorin und Illustratorin: Anna Desnitskaya
Übersetzer: Thomas Weiler
Verlag: Gerstenberg
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Ausführung: Hardcover, 48 Seiten
Autorin und Illustratorin:
Anna Desnitskaya, in Moskau geboren, studierte an der Moskauer Staatlichen Universität für Druckwesen. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und 2018 für den Astrid Lindgren Memorial Award nominiert. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Montenegro. Bei Gerstenberg sind bereits mehrere von ihr gestaltete Bücher erschienen.

 

AM ENDE DER WELT

 

Letztes Jahr hat mich Anna Desnitskayas Buch „Ein Stern in der Fremde“ sehr berührt, deswegen stand für mich fest, dass ich auch ihr neues Buch „Am Ende der Welt“ lesen möchte.

Bei „Am Ende der Welt“ handelt es sich um ein Wendebilderbuch.
In der einen Hälfte erzählt es Veras Geschichte. Vera lebt in Russland an der Ostküste der Halbinsel Kamtschatka.
In der anderen Hälfte erzählt das Buch die Geschichte von Lucas, der in Chile lebt.
Die beiden leben zwar an unterschiedlichen Enden der Welt, sind sich aber ansonsten sehr ähnlich.
Sie lesen gerne und haben die gleiche Lieblingsbuchreihe, sammeln Schätze aus der Natur, haben eine Familie, die sie lieben, und Zukunftspläne.
Manchmal gehen sie abends an den Strand und schicken Morsezeichen übers Meer, ans andere Ende der Welt.

Auf den Vorsatzseiten der einen Buchhälfte lernt man das Morsealphabet kennen. Auf den Vorsatzseiten der anderen Buchhälfte sieht man eine stilisierte Weltkarte und die Distanz zwischen Kamtschatka und Chile.

Nachdem man die beiden Kinder in ihrer Heimat kennengelernt hat, kommt es zum nächtlichen Kontakt.
Der Autorin ist es in „Am Ende der Welt“ wieder einmal gelungen, Bilder mit nächtlichen Szenen in Licht einzutauchen, dies hatte mich bereits in „Ein Stern in der Fremde“ begeistert.
Der größte Clou gelingt ihr dieses Mal mit der Illustration in der Mitte des Buches, die den Wechsel und die Verbindung zwischen Veras und Lucas‘ Geschichte darstellt. Ein Boot inmitten der nächtlichen See, das dank Spiegelung im Wasser doppelt zu sehen ist und so als Illustration von Veras, aber auch von Lucas‘ Geschichte gelesen werden kann.
Die Lichter ihrer beiden Taschenlampen treffen dort aufeinander.

Ein Kind ist ein Kind. Leider vergessen viele erwachsene Menschen, was uns verbindet, und dass Grenzen menschengemacht sind.
Egal, ob am östlichen oder westlichen Ende der Welt, Kinder wünschen sich letzten Endes nicht mehr als einen Freund, mit dem sie Interessen und Erinnerungen teilen können.
Ich wünsche mir noch viel mehr solche hoffnungsspendenden Bücher wie „Am Ende der Welt“ oder „Ein Stern in der Fremde“
.

 
 

—–DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG—–

Tagged , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert