Rezension

[REZENSION] Das Portal zur Düsterwelt

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Das Portal zur Düsterwelt (OT: Maggie Blue and the Dark World #1)
Autorin: Anna Goodall
Übersetzerinnen: Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Verlag: Hanser
Reihe: Maggie Blue 1
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Hardcover, 312 Seiten
Autorin:
Anna Goodall absolvierte – nachdem sie im Verlagswesen gearbeitet, eine kleine Literaturzeitschrift geleitet, Bücher verkauft und gelegentlich als Journalistin gearbeitet hatte – einen Masterstudiengang in Drehbuchschreiben am Goldsmiths’ College in London. Doch anstatt danach das zu tun, was alle anderen erwarteten (nämlich einen Film zu schreiben), entschied sie sich, an einer Buchreihe zu arbeiten. Der Auftakt Maggie Blue – Das Portal zur Düsterwelt erscheint 2025 bei Hanser. Anna Goodall lebt mit ihrer Familie in London.

 

DAS PORTAL ZUR DÜSTERWELT

 

Maggie Blue ist anders, und sie hat eine besondere Gabe. Auch wenn man bis zum Schluss nicht erfährt, was genau ihre Bestimmung ist und warum es ausgerechnet sie trifft – vermutlich wird dies im weiteren Verlauf der Reihe thematisiert – ist diese Gewissheit allgegenwärtig. Allerdings muss sie sich neben den Widrigkeiten, die sich ihr in einer Parallelwelt offenbaren, auch mit alltäglichen Problemen, die vor allem Schule und Mitschüler mit sich bringen, herumschlagen, was es nicht unbedingt einfacher macht.

Die innerliche Zerrissenheit der Hauptprotagonistin spiegelt sich auch in der schriftlichen Darstellung wider. Es scheint als müsse die zentrale Figur sich erst sortieren, sich in gewisser Weise selbst kennenlernen. Ebenso verhält es sich mit dem Stil, der keine gerade Linie verfolgt, aber es womöglich genau deshalb schafft, den Leser mitzunehmen. Dass es wahrlich abenteuerlich, aber auch gefährlich wird, zeichnet sich schon frühzeitig ab. Dennoch bleiben Hintergründe und Motive der „dunklen Seite“ lange und gut verborgen. Allen Spekulationen zum Trotz darf man die ein oder andere unangenehme Überraschung erwarten.

Die Figuren, Welten und weiteren Elemente besitzen zahlreiche, tiefgründige Facetten, die auszuschöpfen in diesem Auftaktband gar nicht möglich wäre. Entsprechend gespannt ist man definitiv auf die Fortführung der Reihe, denn natürlich bleiben viele Fragen offen. Viele Entwicklungen sind denkbar, die Fantasie wird nicht nur angeregt, ihr sind auch keine Grenzen gesetzt. Mit Vorsicht zu genießen ist jedoch die Altersempfehlung ab 10 Jahren, da es vor allem im letzten Drittel ziemlich brutal zugeht und die Autorin nichts schönt. Hier ist es gegebenenfalls sinnvoll, dass Eltern die Passagen einmal vorab lesen.

 
 
 
Redakteur: Anette Wolf
 
Maggie wohnt bei ihrer Tante in der kleinen Stadt West Minchen, da ihre Eltern sich getrennt haben und ihre Mutter in einer Klinik weilt.
In der Schule ist sie eine Außenseiterin und wird von einer beliebten Schülerin gemobbt, die eines Tages auf mysteriöse Weise in eine Parallelwelt entführt wird. Nur Maggie kann ihr helfen. Als sie ihr durch ein Portal in die Düsterwelt folgt, beginnt ein gefährliches Abenteuer.

Das Buch ist in drei Teile untergliedert.
Mir hat bereits der erste Teil der Geschichte gut gefallen, auch wenn sich die Spannung dort nur langsam aufbaut. Jedoch wird die Neugier am weiteren Verlauf permanent geschürt, da sich viele Fragen auftun. Warum ist Maggies Mutter an schweren Depressionen erkrankt? Was hat es mit der seltsamen Vertrauenslehrerin an ihrer Schule auf sich?
Etwas anstrengend hingegen empfand ich Maggies Verhalten gegenüber ihrer Mitschülerin Ida, von der sie gemobbt wird. Warum möchte man dennoch mit so jemandem befreundet sein?

Sobald die Handlung in der Düsterwelt spielt, zieht die Spannung permanent an und der Inhalt ist für ein Kinderbuch recht gruselig, eindeutig nichts für zartbesaitete Kinder!
Die fantastischen Figuren, die Anna Goodall erdacht hat, finde ich sehr abwechslungsreich, vielschichtig und selten eindeutig Gut oder Böse zuzuordnen. Dies passt wiederum perfekt zur Hauptfigur Maggie, da es in der Geschichte Andeutungen gibt, dass auch sie sowohl Gutes als auch Schlechtes bewirken könnte.
Von daher bin ich sehr neugierig, wie Maggies Geschichte in den Folgebänden weitererzählt wird, da sich um sie ein großes Geheimnis rankt und ich mir selbst am Ende dieses ersten Bandes noch unsicher bin, inwiefern auch ihre Familienmitglieder darin involviert sein könnten.
Sehr gut hat mir auch der tierische Begleiter gefallen, den die Autorin Maggie an die Seite gestellt hat, der sprechende, einäugige Kater Hoagy.

„Das Portal zur Düsterwelt“ ist wie der Titel es bereits sagt, ein wirklich düsterer Auftakt, der Leser*innen am Ende mit mehr Fragen als Antworten zurücklässt, sodass man kaum anders kann als dem nächsten Band entgegenzufiebern.
 
 

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