Rezension

[REZENSION] Funky Chicken Blues

Redakteur: Anette Wolf

Titel: Funky Chicken Blues
Autor: Hans Seelenmeyer
Verlag: Gmeiner
Reihe: -/-
Ausführung: Softcover, 416 Seiten
Autor:
Hans Seelenmeyer, Jahrgang 1961, lebt seit einigen Jahren auf einem alten Bauernhof im Wendland. »Funky Chicken Blues« ist sein erster Roman. Seelenmeyer ist Musiker, Autor sowie Inhaber eines erfolgreichen Musikverlages und hat lange Jahre in der Musikindustrie als Manager gearbeitet. Zum Schreiben kam er über das Live Programm »Showtime« mit Kurzgeschichten aus der Musikwelt. Er ist Vater dreier erwachsener Kinder und gründete 2018 den »Kulturhof Lemgrabe«.

 

FUNKY CHICKEN BLUES

 

Biobauer Manni Macksens Leben schreit Midlife Crises!

Seine Frau zeigt nach über 25 Jahren Ehe kaum noch Interesse an ihm. Sie macht lieber dem Lehrer ihres Yoga Kurses schöne Augen.
Seine Hühner, die er seinem Nachbarn, dem Betreiber einer Hühnerfarm, abgekauft und so vor dem Schlachter gerettet hat, legen keine Eier mehr.
In einem unbedachten Moment wünscht er sie in den Kochtopf, und diese impulsiv getätigte Aussage startet eine Serie blutiger Taten, da diese nicht ungehört bleibt. Denn im Gegensatz zu den Menschen verstehen Tiere Menschen sehr wohl. So beschließt die auf dem Bauernhof lebende Hühnerschar, angeführt durch Hahn Che, dem Bauern zuvorzukommen und ihn umzubringen. Es dauert auch nicht lange, bis eine Leiche auf dem Hof liegt, doch es ist nicht die von Bauer Macksen.

Man man man … :D
Ich habe durchaus einen humorvollen und schrägen Tierkrimi erwartet, wurde aber überrascht von den Splatter-Elementen dieser Geschichte. Zart besaitet sollte man für diese Lektüre wahrlich nicht sein. Bereits das erste Opfer der Hühnerschar stirbt einen sehr blutigen Tod. Autor Hans Seelenmeyer spart nicht an bildhaften und gruseligen Details. Dennoch kommt der Humor nicht zu kurz, auch wenn dieser tiefschwarz ist. Die Verkettung unglücklicher Umstände, warum dem ersten Toten weitere folgen und Bauer Manni Macksen dennoch weiter unter den Lebenden weilt, ist zu skurril und schräg.
Die Geschichte ist nicht im üblichen Sinne spannend, da man weder einen Täter ermitteln noch ein Tatmotiv aufdecken muss. Das Buch kann man dennoch kaum zur Seite legen, da man permanent der nächsten verrückten Situation entgegenfiebert.

Autor Hans Seelenmeyers Debüt ist bei weitem nicht nur schwarzhumorig und blutig, die Geschichte beinhaltet auch Kritik an Massentierhaltung und rupft den männlichen – sowohl tierischen als auch menschlichen Darstellern – sinnbildlich die Federn in ihrer patriarchalischen Vorgehensweise, zum einen die Hühner vor dem Kochtopf, sowie zum anderen die eigene Ehe zu retten.
Die Charaktere der Geschichte sind vielfältig und wissen alle zu überzeugen, sei es von tierischer oder menschlicher Seite, egal ob Hauptfigur oder Nebendarsteller.

„Funky Chicken Blues“ ist ein schwarzhumoriger und skurriler Tierroman, der mit seinen Slapstick- und Splatter-Elementen an die Parodie von Sicherheitslehrfilmen „Staplerfahrer Klaus“ erinnert, falls dieser Film einem ein Begriff ist.
Herrlich verrückt und durchgeknallt, aber auch sehr, sehr blutig!

 
 

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