Rezension

[REZENSION] Joshua Jackelby

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Joshua Jackelby
Autor: Benedict Mirow
Illustratoren: Maximilian Meinzold / Timo Kümmel
Verlag: Thienemann
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Hardcover, 400 Seiten
Autor:
Benedict Mirow wurde 1974 in München geboren. Der Ethnologe und Regisseur schreibt, dreht und produziert seit vielen Jahren Dokumentarfilme aus den Bereichen Kunst und Kultur und erstellt Filmporträts über Künstler wie Daniel Hope, Lang Lang oder Paulo Coelho. Er konnte mit seinen Filmen zahlreiche internationale Preise gewinnen, wie u.a. einen Diapason d’Or, einen International Classical Music Award und einen KLASSIK ECHO; am Erfolg des OSCAR® Gewinners Nirgendwo in Afrika von Caroline Link war er als Ethnologischer Berater maßgeblich beteiligt. Nach Zeiten in Afrika und Wien lebt und arbeitet Benedict Mirow nun mit seiner Tochter und zwei Katzen in München und schreibt phantastische Romane für Kinder.
 
Illustratoren:
Max Meinzold, geboren 1987, ist freischaffender Grafikdesigner und Illustrator. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Science-Fiction, Fantasy und der Kinder- und Jugendliteratur. Für seine moderne, innovative Buchgestaltung wurde er bereits für zahlreiche Preise nominiert. Er lebt und arbeitet in München.

Timo Kümmel lebt und arbeitet seit 2009 als freiberuflicher Illustrator und Künstler in Berlin. Er erlangte die Fachhochschulreife Gestaltung an der Ferdinand-Braun-Schule in Fulda, absolvierte eine schulische Ausbildung zum Holzbildhauergesellen in Bischofsheim an der Rhön und studierte zwei Jahre lang Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Zahlreiche Buchcover und Illustrationen zeugen von seinem kreativen Geist. 2011 und 2015 wurde er mit dem renommierten Kurd Laßwitz Preis für die beste Science-Fiction-Graphik ausgezeichnet, 2018 mit dem Vincent Preis für die beste Horror-Graphik. Sein Bildband VORSEHUNG wurde mit dem TEMPORAMORES-Award 2018 geadelt.

 

JOSHUA JACKELBY

 

Direkt zu Beginn der Geschichte wird der Leser mit dem titelgebenden Zeitungsjungen Joshua Jackelby und der im Klappentext beschriebenen Rettungsaktion des Hundewelpen konfrontiert. Schnell stellt sich heraus, dass der Junge zahlreiche Eigenschaften in sich vereint, die ihn zu einem wahren Sympathieträger machen, was mitnichten despektierlich zu verstehen ist. Dass sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, gepaart mit Mut, aber auch einer Spur von Leichtsinn, Joshua und seine Freunde in gefährliche Situationen bringen wird, scheint unausweichlich.

Erstaunt und fasziniert verfolgt man das Geschehen von Anfang an. Teils atemlos, teils erheitert, aber häufig auch recht angespannt. Denn regelmäßig kommt es zu riskanten Manövern, die es zu umschiffen gilt. Der Autor zeichnet ein ebenso umfangreiches wie erstaunlich atmosphärisches Bild von London in Zeiten Queen Victorias. An der Authentizität seiner Darstellung zweifelt man keine Sekunde, obwohl es sich natürlich um eine fiktive Erzählung handelt.

Schon bald geht es für den Leser nicht mehr darum wer hinter den schrecklichen Verbrechen steckt, die Joshua und seine Freunde aufzudecken beziehungsweise zu vereiteln versuchen. Vielmehr geht es um den Aufbruch in eine andere Zeit und ein Abenteuer, das von Wünschen und Träumen getragen und vorangetrieben wird. Liebevolle, gleichzeitig aber auch sich zurückhaltende, Illustrationen am Ende eines Kapitels, runden den positiven Gesamteindruck ab.

Ganz gleich wie realistisch die Vielzahl an glücklichen Zufällen, die zur Entschärfung brenzliger Situationen führen, wirklich sind, das Gesamtkonstrukt in sich ist wunderbar stimmig. Die Begeisterung, die der Autor beim Schreiben empfunden haben muss, spiegelt sich in jedem Buchstaben und springt ohne Wenn und Aber auf den Leser über. Ein durch und durch großartiges Buch.

 
 

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