Freizeit+Urlaub

[FREIZEIT+URLAUB] Osterprogramm in der Jugendherberge Kaub

Obwohl ich schon seit sehr vielen Jahren Mitglied im Jugendherbergsverband bin und bereits einige Jugendherbergen in Deutschland, aber auch im Ausland besucht habe, waren wir in den letzten Jahren nur selten in ihnen zu Gast.
Wenn ich es richtig im Kopf habe, kennt meine Tochter bisher nur die Jugendherbergen in Idar-Oberstein und Trier, als Single habe das Angebot wesentlich häufiger genutzt.
 
Für die Osterfeiertage beschloss ich, nachdem ich schon lange mal ein Familienprogramm aus dem abwechslungsreichen Angebot der Jugendherbergen ausprobieren wollte, eine Jugendherberge für meine Tochter und mich zu buchen, die nicht allzu weit weg von uns entfernt sein sollte und außerdem vom Zielbahnhof entweder gut zu Fuß oder mit weiteren öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Wenn man nur über ein Wochenende wegfährt, will man – gerade mit Kind – nicht stundenlang mit der An- beziehungsweise Heimreise verbringen ;)
 
Eingangsbereich der Jugendherberge.
 
 
Neuer Anbau der Jugendherberge.
 
Die Jugendherberge liegt direkt am Rhein in einem alten Zollgebäude, welches erst vor wenigen Jahren zur Jugendherberge umgebaut und dabei komplett modernisiert wurde.

 

Das Angebot für das Osterprogramm in Kaub, auf das unsere Wahl letzten Endes fiel, las sich auf der Homepage der Jugendherbergen von Rheinland-Pfalz und Saarland folgendermaßen:

  • 4 Tage (3 Übernachtungen) mit Vollpension
  • Jugendherberge in „österlichem Gewand“
  • Herzliche Begrüßung mit Umtrunk
  • Fröhliches Ostereierbemalen
  • Basteln von Osterdekoration/Osternestern
  • Gemütliches Beisammensein am behaglichen Feuer (Anmerkung: Osterfeuer wurde nicht direkt von der Jugendherberge angeboten, sondern hätte direkt in der Gemeinde Kaub auf dem Kirchplatz stattgefunden, dieses fiel jedoch aus)
  • Osterbüfett mit reichhaltigem Kinderbüfett
  • Spannende Ostereiersuche am Ostersonntag
  • Tolles Osternest als Geschenk für jedes Kind
  • Leckerer Frühstücks-Brunch am Ostermontag
  • Märchenstunde mit Geschichten und Sagen des Mittelrheintals (Anmerkung: es wurden normale Kindergeschichten vorgelesen)
  • Stadtführung durch die Blücherstadt Kaub
  • Ostereiersuche auf der Burg Pfalzgrafenstein
  • Liegekino für die Kinder (Anmerkung: wegen technischer Probleme wurde der Film auf dem Fernseher statt auf einer Leinwand gezeigt)

 

Vom obersten Stock, wo wir untergebracht waren, kam man über den Balkon schnell hinter die Jugendherberge, von wo man einen fantastischen Ausblick hatte.
 
 
 
Am Freitag reisten wir zwischen 13 und 14 Uhr an, laut Information auf der Webseite kann man die gebuchten Zimmer um 14 Uhr beziehen, da es an dem Wochenende in der Jugendherberge in Kaub jedoch personelle Probleme gab, hat sich die Zeit etwas nach hinten heraus verschoben. Aber da am Anreisetag wunderbares Wetter war und die Jugendherberge nur wenige Meter vom Rheinufer entfernt liegt, sind wir solange zu Fuß und dem Wave-Board unterwegs gewesen.
 
 
 
 
Am Freitag bestand das weitere Programm nur noch aus dem Abendessen und dem Umtrunk und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, fand die ausgepriesene Märchenstunde noch am Freitagabend statt. Leider handelte es sich hierbei jedoch um normale Kindergeschichten und nicht um spezielle Geschichten und Sagen des Mittelrheintals, so dass meine Tochter kein Interesse daran zeigte und wir den Abend privat gestalteten.
Der Samstag war gut ausgefüllt mit Programm, aber auch eigenen Erkundungen. Aufgeteilt in zwei Gruppen, starteten wir mit der Bastelstunde, in der unter anderem das Körbchen gefertigt wurde, dass am nächsten Tag vom Osterhasen auf der Pfalzgrafenstein versteckt werden sollte. Nach dem Mittagessen wechselten die Gruppen und wir gehörten nun zu denen, die an einer Stadtführung durch Kaub teilnahmen.
 
 
 
Da Kaub nicht allzu viel Freizeitprogramm bietet und sowohl der Samstag als auch der Sonntag Zeit für eigene Erkundungen lies, ging ich noch eine Runde alleine durch den Ort und sah mir nochmals das stillgelegte Schieferbergwerk an. Über Kaub hängt, zumindest außerhalb der Hauptsaison, ein Hauch von Vergessen: die drei Haupteinnahmequellen aus längst vergangenen Zeiten – Schieferbergbau, Lotsentum und Zoll – sind mittlerweile allesamt versiegt. Leider lohnt es finanziell nicht das alte Schieferbergwerk zur Touristenattraktion umzuwandeln, so bleibt nur der Blick auf das Gelände durch Eisengitter, verhangen mit dicken Ketten und Schlössern.
 
 
 

Wenn das Wetter mitspielte, packten wir öfter das Wave-Board ein und gingen gemeinsam an die Rheinuferpromenade, ansonsten verbrachten wir Zeit auf dem Zimmer mit Lesen und DVD schauen auf dem mitgebrachten portablen DVD-Player oder setzten uns ins Bistro, wo es zu günstigen Preisen Getränke, Kuchen und Snacks gab. Die Kuchen waren durch die Bank so lecker, dass ich Glück hatte überhaupt mal probieren zu dürfen.

 
 
 
 
Am Sonntag ging es kurz nach dem Frühstück mit der Personenfähre auf die Pfalzgrafenstein, wo die Kinder ihre selbstgebastelten vom Osterhasen gefüllten Körbchen suchen durften. Die Idee fand ich ganz toll, da die Kinder so freiwillig die ganze Burg erkundeten. Ohne Anreiz sind Kinder manchmal etwas fußfaul und an Besichtigungen auch eher wenig interessiert ;)
 
 
 
 
 
 

 

Der Mittag stand komplett zur freien Verfügung, erst am Abend, nach dem Essen, fand noch ein Liegekino zu dem recht aktuellen Film „Sing“ statt. Die Jugendherberge reichte den Kindern dazu Popcorn, so dass recht schnell vergessen war, dass der Beamer leider Schwierigkeiten machte und wir auf den Fernseher mit kleinem Bildschirm ausweichen mussten.

Das Wochenende mit Osterprogramm endete am nächsten Tag mit einem reichhaltigen Brunch.
Bis auf kleinere Pannen – den verspäteten Zugang aufs Zimmer am Anreisetag, die fehlenden Sagen des Mittelrheintals während der Märchenstunde und des defekten Beamers, war es ein sehr gelungener Aufenthalt in der Jugendherberge in Kaub. Essen und Zimmer haben einen sehr hohen Standard. Man darf wirklich nicht mehr die Vorstellungen von Klassenfahrten während der 80er Jahre pflegen, die meisten Jugendherbergen wurden während der letzten Jahre komplett modernisiert und es stehen viele Einzel- und Doppelzimmer für Alleinreisende, Paare oder Familien zur Verfügung. Auf Etagenduschen und -Toiletten gehören schon lange der Vergangenheit an.
Der Altersdurchschnitt der anwesenden und teilnehmenden Kinder lag im Kindergartenalter, so dass meine Tochter keinen Kontakt zu anderen Kindern geknüpft hat. Trotzdem hatten wir sehr schöne und erholsame Tage in Kaub, wobei wir beim nächsten Mal eher zu einem Advents- oder Silvesterprogramm in einer größeren Stadt tendieren werden, da man einer neunjährigen einfach etwas mehr Action und Freizeitangebote bieten muss.
 

Links:
Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Jugendherberge Kaub (mit vielen Fotos von den Räumen)
Welterbe Mittelrhein

Für dieses Jahr haben wir noch Aufenthalte in den Jugendherbergen Köln-Deutz, Koblenz und Berlin-Ostkreuz (mit Silvesterprogramm) geplant.

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