Rezension

[REZENSION] Die schwarze Zauberin

Redakteur: Kerstin Caywood

Titel: Die schwarze Zauberin (OT: The Black Witch)
Autor: Laurie Forest
Übersetzer: Freya Gehrke
Verlag: HarperCollins
Reihe: Die schwarze Zauberin 1
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahre
Ausführung: Hardcover, 592 Seiten

 

Autor:
Laurie Forest lebt in der hintersten Provinz von Vermont, wo sie vor einem Holzofen sitzt, starken Tee trinkt und sich Geschichten über Baumgeister, Drachen und Zauberstäbe ausdenkt. „Die Schwarze Zauberin“ ist ihr erster Roman.

 

DIE SCHWARZE KÖNIGIN

 

Elloren Gardner ist die Enkelin der berühmten letzten schwarzen Zauberin. Einer mächtigen Magia, die im letzten Krieg der Rassen ihr Volk der Gardenier gerettet hat. Doch weder Elloren, die auch kurz Ren genannt wird, noch ihr Bruder Rafe verfügen anscheinend über das außergewöhnliche Potential, auf das alle zu hoffen gewagt haben. Denn es gibt eine neue Prophezeiung, in der sich eine neue schwarze Zauberin erheben wird und wer liegt da näher als die Enkelin der mächtigen Carnissa Gardner. Lediglich Trystan, Ellorens jüngster Bruder verfügt über magische Fähigkeiten. Da Ren und ihre Geschwister jedoch bei deren Onkel fernab von der Gardenischen Gesellschaft aufgewachsen sind, ist das Fehlen der Fähigkeiten bisher nicht von großer Bedeutung gewesen, im Gegenteil. Doch das soll sich nun ändern.
Statt Elloren standesgemäß mit einem anderen möglichst mächtigen Magus zu verwinden, was traditionell üblich ist, und somit eine lebenslange Verbindung einzugehen, entscheidet sich Onkel Edwin Ren auf die Universität zu senden um die Apothekerkunst zu erlernen. Doch dort gibt es nicht nur die Rasse der vermeintlich überlegenen Gardenier, sondern es studieren auch Studenten der anderen Völker, was für Ren eine große Umstellung und Herausforderung bedeutet.
Nach ihrer Ankunft bemerkt Ren sehr schnell, das ihre gute Abstammung nicht immer auf viel Gegenliebe stößt und besonders ihre frappierende Ähnlichkeit mit Carnissa bringt mehr Probleme als sie sich jemals hätte vorstellen können. Aber nach einigen Startschwierigkeiten überwindet unsere Protagonistin ihre naiven Vorstellungen über das eigene Volk und dessen scheinbare Überlegenheit gegenüber der anderen Rassen. Als sie sich endlich auf das Abenteuer einlässt und auch die Weltgeschichte der anderen Völker erforscht, wird ihr einiges klar und sie gerät in immer größere Zweifel ihre eigene Herkunft betreffend.
Ich empfand die erste Hälfte des Buches „die schwarze Zauberin“ als sehr anstrengend. Besonders gestört hat mich Ellorens Art mit Problemen umzugehen und ihre Grausamkeit gegenüber anderen. Sie war mir zu diesem Zeitpunkt wirklich unsympathisch und ich musste mich zwingen weiterzulesen, da ich persönlich großen Wert auf die Gleichwertigkeit der Menschen lege. Stellenweise hat mich die Einstellung der Gardenier an die Judenverfolgung erinnert. Sicher ein wichtiges Thema, aber in diesem Zusammenhang etwas befremdlich.
Nach etwa der Hälfte des Buches entwickelt sich Elloren jedoch drastisch in ihrem Charakter weiter, sodass man nun doch eine persönliche Bindung zu der Protagonistin aufbauen kann und ab diesem Zeitpunkt beginnt auch das Buch eine unglaublich hohes Niveau zu entwickeln. Hätte die Autorin von Anfang an solch einen Spannungsbogen aufgebaut, wäre „Die schwarze Zauberin“ sicher zum nächsten Bestseller geworden. Das Potential dafür ist zwar immernoch vorhanden, allerdings muss man sich darüber bewusst sein, das sich die erste Hälfte der Lektüre doch etwas schleppend liest und man eben nicht unbedingt gleich eine sympathische Protagonistin begleitet.
Was mir jedoch sehr gut gefallen hat war, das Elloren eben nicht überdurchschnittliche Fähigkeiten besitzt, die alle in den Schatten stellen, sondern sich als wenig begabte Magia durch ihre Unizeit schlagen muss. Auch ihre Fähigkeit, ihren eigenen Charakter zu reflektieren und sich entsprechend zu ändern, empfand ich als sehr angenehm.
Wer also etwas Durchhaltevermögen beweist und sich nicht von der ignoranten Art Ellorens abschrecken lässt, wird in der zweiten Hälfte des Buches mehr als belohnt. Laurie Forest schafft es ein sehr facettenreiches, ins Detail genaue Werk zu zeichnen, in dem man sich verlieren kann und am Ende mehr als enttäuscht ist wenn die letzte Seite gelesen ist. Denn man will nun wirklich wissen wie es mit Elloren, ihren Geschwistern und deren Freunden weiter geht.
Ein sehr gelungener Auftakt einer neuen, wundervollen Reihe, die ich auf jeden Fall zu Ende lesen möchte, allerdings muss ich einen Punkt abziehen, da mich Ellorens Verhalten im ersten Teil des Buches wirklich mehr als entsetzt hat.

 

 

MUSS ICH HABEN!

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