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[REZENSION] Fehltritt mit Folgen

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Fehltritt mit Folgen
Autor: Daniela Alge
Übersetzer: -/-
Verlag: Federfrei
Reihe: Kommissar Waldinger 2
Ausführung: Taschenbuch, 200 Seiten

Autor:
Daniela Alge, geboren 1975 im Bregenzerwald und aufgewachsen in Bizau, lebt heute mit ihrem Mann und drei gemeinsamen Kindern auf einem Hof bei Wangen im Allgäu. Im Lesen und Schreiben findet die gelernte Pädagogin ihre kleinen Auszeiten vom Alltag.

FEHLTRITT MIT FOLGEN

Als der Bizauer Künstler Sepp tot unterhalb des Hirschberg-Grates gefunden wird, ist die Gemeinde geschockt. Niemand glaubt an einen Unfall. Waldinger begibt sich schnell an die Ermittlungen, muss dabei aber Beruf und Privates unter einen Hut bringen, was nicht immer leicht ist. Während der Nachforschungen stellt sich heraus, dass Sepp mehrere Gesichter hatte, plötzlich gibt es zahlreiche Verdächtige und ähnlich viele Motive. Hier auf die richtige Spur zu stoßen gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Doch Waldinger gibt nicht auf, wird aber dazu angestachelt sich zu beeilen, damit der Täter schnellstmöglich gefasst und der Fall aufgeklärt werden kann. Dann aber kommt ein weiterer Mensch ums Leben…

„Fehltritt mit Folgen“ ist der zweite Fall für den kernigen Ermittler Waldinger, durchaus aber auch ohne Vorkenntnisse les- und nachvollziehbar. Mit viel Lokalkolorit erschafft die Autorin eine Szenerie, die auf der einen Seite Idylle verspricht, andererseits aber unterschwellig auch Bedrohung vermittelt.

Waldinger ist kein typischer 08/15-Ermittler, von denen gibt es wahrlich schon genug. Sein Privatleben wird ebenso ausführlich dargestellt wie seine Arbeit, so dass man ein sehr umfangreiches Bild des Charakters erhält und somit auch manch eine Handlung eher nachvollziehen kann als wenn an die Informationen nicht hätte.
Was die Nachforschungen in dem vorliegenden Fall angeht, gibt es plötzlich zahlreiche potentielle Täter, an Motiven mangelt es ebenfalls nicht. Ähnlich verwirrt wie Waldinger ist auch der Leser ob der Fülle der Möglichkeiten. Jetzt heißt es einen klaren Kopf zu behalten und systematisch vorzugehen. Wenn allerdings Zeitdruck hinzu kommt, ist dies einfacher gesagt als getan. Als Leser folgt man bereitwillig jeder Spur, die sich abzeichnet, landet allerdings auch so manches Mal in einer Sackgasse. Es ergeben sich jedoch auch vielversprechende Verdachtsmomente, die man gerne verfolgen würde, die Waldinger aber scheinbar nicht wahrnimmt oder wahrnehmen will.

Trotz des genutzten Dialekts, den man nicht immer sofort entziffern kann, bleibt der Lesefluss erhalten. Vielmehr steigt die Authentizität der Geschichte, schließlich wäre es eher ungewöhnlich, wenn dort plötzlich jeder Hochdeutsch sprechen würde. Man muss sich zwar ein bißchen einlesen eventuell auch mal nachschlagen, doch mit der Zeit erhält man ein Gefühl dafür was gesagt wird und häufig ergibt sich dies auch aus dem Zusammenhang.

Die Spannung wird in der ersten Hälfte kontinuierlich gesteigert, man möchte unbedingt wissen wie es weiter geht und hat noch keinen blassen Schimmer was Motiv und Täter angeht. Leider ist der zweite Teil dahingehend etwas schwächer, die Spannungskurve reißt ab, zeitweise plätschert die Erzählung nur noch vor sich hin. Auch gibt es eine Passage, deren Glaubwürdigkeit ein wenig eingeschränkt ist, kann man zumindest nicht nachvollziehen, dass der Ermittler hier nicht die richtigen Schlüsse zieht. Stilistisch ist das Geschehen noch immer gut dargestellt, es fehlt jedoch der Schuss Spannung, den man bei einem Kriminalroman erwartet.

Nichtsdestotrotz bietet „Fehltritt mit Folgen“ eine solide Basis, so dass ein paar unterhaltsame Lesestunden garantiert sind.

Reiheninfo:
Band 1: Kathrinatag

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