Rezension

[REZENSION] Löwenfreunde leben länger

Redakteur: Anette Leister

Titel: Löwenfreunde leben länger
Autor & Illustrator: Martin Baltscheit
Verlag: Beltz
Reihe: Band 3
empfohlenes Lesealter: 6-8 Jahren
Ausführung: Hardcover, 48 Seiten

 

Autor und Illustrator:
Martin Baltscheit, geboren 1965 in Düsseldorf, studierte Kommunikationsdesign an der Folkwangschule Essen. Im Anschluss tätig als Comic-Zeichner, Illustrator, Schauspieler, Kinderbuch-, Prosa-, Hörspiel- und Theaterautor. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Für die große Neuausgabe der Dschungelbücher als Buch und Hörbuch (bei HÖRCOMPANY) bündelte er seine zahlreichen Talente. Martin Baltscheit lebt mit seiner Familie in Düsseldorf.

 

LÖWENFREUNDE LEBEN LÄNGER

 

Im dritten Band der Erstlesereihe über den Löwen und seinen Freunden setzt sich Martin Baltscheit kindgerecht mit dem Thema Tod auseinander.

 
Der Löwe schließt Freundschaft mit einer kleinen, fetten Raupe. Er spielt den ganzen Tag mit der Raupe, bringt ihr Kunststücke bei und Abends singt er ihr zur Schlafenszeit sogar ein selbsterdachtes Liedchen vor. Er hat so viel Spaß mit seiner neuen Freundin, dass er darüber sogar seine Löwin vernachlässigt, die abends alleine ihr Abendbrot verspeisen muss.
Doch am nächsten Morgen ist die Raupe tot… Der Löwe, der im Gegensatz zu seiner intelligenten Frau nicht den Kreislauf des Lebens betrachtet, geht davon aus, dass hinter dem Tod der Raupe eine Straftat stehen muss. Gemeinsam mit einem Vogel, den alle nur den Sekretär nennen, geht er in bester Holmes und Watson Manier auf Verbrecherjagd.
So machen sich Löwe und Sekretär auf den Weg die Tiere des Dschungels zu befragen. Fans der anderen Löwenbücher treffen hier auf viele alte Bekannte wie beispielsweise das Nilpferd oder den Mistkäfer. Diese Querverweise zwischen den einzelnen Löwengeschichten finde ich immer sehr lustig und einfallsreich integriert.
Selbst seine Löwin verdächtigen die beiden, nachdem die anderen Tiere alle ein Alibi für die Tat vorweisen konnten. Auf Grund von Eifersucht, da der Löwe sie am Tag zuvor so sträflich vernächlässigt hat. Der Verdacht gegen die Löwin zerschlägt sich zum Glück jedoch ebenfalls schnell. Der Löwe entschuldigt sich daraufhin bei seiner Frau, und die beiden kommen gemeinsam mit dem Sekretär zu dem Schluss, dass es viel wichtiger ist zu wissen, wie einer gelebt hat, als zu wissen, wie einer gestorben ist.
Denn auch das ist der Tod:
Eine Erinnerung an die
Schönheiten des Lebens.
Nach dieser schönen und weisen Erkenntnis schließt sich der Kreis zu der Vorahnung, die die kluge Löwenfrau bereits zu Beginn der Geschichte hatte. Sagte sie doch zu ihrem Mann, er solle bloß aufpassen, dass ihm die Raupe nicht eines Tages davonfliegt. Na… könnt ihr euch nun denken, wie die Geschichte ausgeht?
„Löwenfreunde leben länger“ setzt sich kindgerecht und, trotz der Ernsthaftigkeit des Themas, voller Humor mit dem Tod auseinander. Möglicherweise könnte Erwachsenen diese Art den Tod zu thematisieren bitter aufstoßen, aber Kinder verarbeiten ernste Themen oft ganz anders als Erwachsene, und so finde ich die Annäherung mit Witz in Form eines Kriminalsfalls sehr gelungen! Trotzdem empfehle ich von Fall zu Fall zu entscheiden, ob dieses Buch angemessen ist.
Bevor man es – idealerweise – gemeinsam mit einem Kind liest und diskutiert, sollte man es sich alleine ansehen und lesen. Generell ist das bei Kinderbüchern, die Themen wie Tod, Gewalt, Mobbing oder ähnliches zum Inhalt haben, die beste Herangehensweise.

Wie in den beiden vorherigen Löwe-Erstlesebüchern hängt der Geschichte ein Glossar an, in dem Martin Baltscheit schwierige und unbekannte Begriffe erläutert. Hier findet man außerdem eine ausführliche Erklärung über den Lebenskreislauf eines Schmetterlings, so dass Leser, die allein durch die Geschichte noch nicht verstehen, warum die Raupe gestorben ist, spätestens hier auf des Rätsels Lösung kommen.

 

Löwen-Erstleser-Reihe:
Löwenherzen weinen nicht!
Löwenväter singen nicht!
Löwenfreunde leben länger

 

 

MUSS ICH HABEN!

 

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