Redakteur: Natalie Burger
Zoë Beck, geboren 1975, wuchs zweisprachig auf und pendelt zwischen Großbritannien und Deutschland. Ihre große Liebe neben der Literatur ist die Musik: Mit drei Jahren begann sie, Klavier zu spielen, gewann bald darauf diverse Wettbewerbe und gab zahlreiche Konzerte. Heute arbeitet sie als freie Autorin, Redakteurin und Übersetzerin. 2010 erhielt sie den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte „Bester Kurzkrimi“.
BRIXTON HILL
Inhalt:
In einem der ganz neuen Hochhäuser in Canary Warf fällt der Strom aus. Aufzüge bleiben stecken, die Klimaanlage funktioniert nicht. Sämtliche Ausgänge sind blockiert und Rauch zieht auf. Em hilft einem Praktikanten der Ohnmächtig geworden ist und kann dann ihre Freundin nicht mehr retten. Kimmy springt aus dem 15. Stock. Em ist schockiert, doch sie hat keine Zeit zum trauern denn kurz danach wird sie verhaftet. Sie wird verdächtigt das System des Hochhauses manipuliert zu haben. Em kommt da nur einer in den Sinn der es gewesen sein könnte. Sie möchte beweisen das er es war und wird aber selber gejagt…
Meine Meinung:
Ich habe schon einmal vor etwas längerer Zeit ein Buch von Zoë Beck gelesen und war nicht so begeistert, aber hier riss mich schon der Rückentext mit und ich musste es einfach nochmal versuchen.
So ging ich ohne jeglicher Erwartung an dieses Buch dran. Ein Buch das mit dem Attentat beginnt und so schon eine immense Spannung aufbaut. Nun besteht natürlich die Gefahr das diese recht schnell sinkt, aber das passierte nicht. Die Autorin hielt die Spannung aufrecht und steigerte sie dann am Ende.
Dabei bleiben die Protagonisten recht überschaubar und auch viel Tiefe kann ich da nun nicht bestätigen, aber es ist ausreichend um diesen Thriller gut zu erzählen und mich zu fesseln. Em hat schon viel durchgemacht und jeder der denkt an dem was sie durch gemacht hat, und auch noch durch machen muss, wird sie zerbrechen irrt in diesem Fall. Em ist stark durch ihre Vergangenheit. Sie wirkt auch immer stärker. Sie gibt nie auf und hat ein klares Ziel vor Augen. Em ist eine mutige zielstrebige starke Protagonistin vor der ich wenn sie real wäre den Hut ziehen würde. Manchmal wirkt sie Eiskalt, aber das ist nur eine Art Schutzpanzer.
Die anderen Figuren tauchen auf und bleiben mal mehr mal weniger. Es gibt ein paar die die ganze Geschichte begleiten, aber auch welche die nur ein kurzes Gastspiel haben. Es gibt die Familie, die Gegner, den Bruder im speziellen, aber keiner hat eine Position wie Em. Es gibt auch Männer, aber keine Liebesgeschichte, diese würde zu Em auch irgendwie nicht passen.
Der Plot ist kompliztiert, aber auch wieder einfach. Es ist etwas verworren und geht um Machtl, Intrigen und Geld. Um die Position in der Gesellschaft. Arm gegen Reich. Dieser Thriller ist nicht nur sehr unterhaltsam sondern greift auch aktuelle Themen auf wie Wikileaks. Hacken, Bankenkrise und auch das Macht oft missbraucht wird.
Die ganze Geschichte spielt überwiegend in London. Hmm ich denke für die Handlung stellenweise ging es gar nicht anders, aber ich weiß nicht ob die Autorin zuerst London gewählt hat und die Handlung sich anpasste oder umgekehrt. Gestört hat es nicht.
Am Ende war ich über den Ausgang überrascht und nicht nur darüber. Bei dem ganzen Plot malt man sich Einiges als Motiv aus. Dann ist es doch recht einfach wie ich finde und doch so weit weg das ich nicht darauf gekommen wäre.
Mein Fazit: Ich bin froh das ich der Autorin noch eine Chance geben hat da sie mich mit Brixton Hill vollkommen gefesselt hat