Gerd Ruebenstrunk
Arthur und die Vergessenen Bücher, Band 1
Verlag: arsEdition
384 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3760736289
ISBN-13: 978-3760736280
empfohlenes Lesealter: 10-11 Jahre
Arthur und die Vergessenen Bücher, Band 1
Verlag: arsEdition
384 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3760736289
ISBN-13: 978-3760736280
empfohlenes Lesealter: 10-11 Jahre
Sehr geehrter Herr Ruebenstrunk,
leider muss ich Ihnen einen Beschwerdebrief schreiben. Auf Grund Ihrer anschaulichen Beschreibungen in „Arthur und die Vergessenen Bücher“ und der Tatsache, dass darin ständig leckerer Kakao getrunken wurde in Begleitung von Pfannkuchen mit Marmelade oder Appelgebak, habe ich beim Lesen bestimmt 2kg zugenommen, weil ich ständig Heißhunger auf die erwähnten Köstlichkeiten hatte. Wenn das beim Lesen von „Arthur und der Botschafter der Schatten“ wieder der Fall sein sollte, weiß ich nicht, ob ich Ihre Trilogie um die Vergessenen Bücher zu Ende lesen kann.
Mit freundlichen Grüßen Anette L.
PS: Richten Sie Jan doch bitte aus, dass ich Interesse an seinem Rezept für Appelgebak habe…
Manche Bücher sind anders als andere Bücher.
Manche Bücher haben magische Kräfte.
Und manche Bücher können den Lauf des Schicksals beeinflussen…
Manche Bücher haben magische Kräfte.
Und manche Bücher können den Lauf des Schicksals beeinflussen…
Arthur lernt in seinem fünften Lebensjahr einen Antiquar kennen, den er nur den „Bücherwurm“ nennt, ihm verdankt er seine stetig wachsende Liebe zu Büchern.
Als Arthur in den Ferien im Antiquariat des Bücherwurms aushilft, lernt er Larissa kennen, sie ist die Enkelin des Bücherwurms und das absolute Gegenteil von Arthur. Steckt Arthur fast rund um die Uhr mit der Nase in einem Buch, so ist Larissa sehr praktisch und resolut veranlagt. Informationen und Wissen erlangt sie via Internet, mit den Bergen von Büchern im Haus ihres Großvaters hat sie rein gar nichts am Hut. Ihre praktische Veranlagung verfeinert und trainiert sie zusammen mit den „Sportsfreunden der Sperrtechnik“. Diese gehen einem recht außergewöhnlichen Hobby nach, welches Arthur und ihr in naher Zukunft von Nutzen sein wird, denn eines Tages findet Arthur den Bücherwurm geknebelt und gefesselt in seinem Antiquariat vor. Er hört daraufhin zum ersten Mal von den Vergessenen Büchern und kurz darauf beginnt für ihn und Larissa die geheimnisvolle und gefährliche Suche nach einem von ihnen, dem „Buch der Antworten“…
Es gibt drei Arten von Vergessenen Büchern:
– Die Dunklen Bücher, sie sind auch die gefährlichsten Bücher, denn mit ihrer Hilfe lässt sich das Grauen heraufbeschwören, das uns alle zerstören würde. An ihnen gibt es keine gute Seite. Ihr Gebrauch hat ausschließlich negative Folgen.
– Die Grauen Bücher, sie sind nicht ganz so gefährlich. Was in ihnen steht, kann für gute ebenso wie für schlechte Ziele nutzbar gemacht werden. Allerdings enthalten sie noch genug geheimes Wissen, um in den falschen Händen zu einer furchtbaren Waffe zu werden.
– Die Weißen Bücher, sie dienen ausschließlich guten Zwecken. Allerdings sind sie gerade deshalb auch ein Ziel der Sucher, denn sie wollen diese Bücher aus dem Verkehr ziehen, um ihre Macht ungehindert ausüben zu können.
Die Bewahrer sind Menschen, die die die Vergessenen Bücher versteckt halten, um sie vor Missbrauch zu schützen. Die Suchern wollen die Bücher an sich bringen, um mit ihrer Hilfe Macht zu erlangen.
Der Anfang der Geschichte hat mich zunächst etwas ärgerlich gestimmt. Welcher Erwachsene – wertvolle Bücher hin oder her – wird zwei 14jährige Kinder alleine in eine unbekannte Stadt schicken, um ein geheimnisvolles Buch aufzuspüren? Wenn Arthur mein Kind wäre hätte der Bücherwurm nach den Ferien nichts zu Lachen gehabt, mit dem hätte ich nicht nur ein ernstes Wörtchen gesprochen! Aber lässt man die Logik in diesem Punkt außer Acht, und verbannt den Hintergedanken aus dem Kopf, dass man selbst niemals mit 14 Jahren mutterseelenallein in eine fremde Stadt gefahren, geschweige denn dort auf Verbrecherjagd gegangen wäre, erwartet einen ein abenteuerliches und farbenprächtiges Lesevergnügen!
Gerd Ruebenstrunks Stil besticht in erster Linie durch seine authentischen und fundierten Schilderungen, die mir das Gefühl gaben, den Kindern bei ihrer Suche nach dem „Buch der Antworten“ in Amsterdam und Bologna direkt zur Seite zu stehen, nur leider galt das auch für den heißen Kakao und die Pfannkuchen (Herr Ruebenstrunk – deshalb der Beschwerdebrief!), die ich am liebsten aus dem Buch gegklaubt und vernascht hätte.
Besonders gut gefiel mir, dass die beiden Hauptpersonen so grundverschieden waren. Nicht nur, dass hier ein Junge und ein Mädchen gemeinsam die Helden sind – wobei Arthur von sich selbst sagt, dass er kein Held ist – sie könnten kaum unterschiedlichere Charakterzüge besitzen. Arthur ist ein in sich gekehrter Skeptiker und Bücherwurm, während Larissa praktisch veranlagt ist und mit ihrem beinahe unverbesserlichen Optimismus und ihrer Gutgläubigkeit Arthur und sich selbst nicht nur einmal in die Arme der Bösewichte treibt, weil sie zu schnell den falschen Leuten ihr Vertrauen schenkt. Wegen ihrer völlig unterschiedlichen Art läuft zu Beginn ihres Auftrags nicht immer alles glatt. Die beiden müssen sich zusammenraufen, um bei ihrem Auftrag Erfolg zu haben.
Obwohl die beiden jugendlichen Charaktere von Grund auf verschieden sind, mochte ich beide sehr gerne, nur mit dem Bücherwurm wurde ich nicht recht warm. Da er nur zu Beginn und am Ende des Buches richtig in Erscheinung tritt, hat er keine großen Chancen beim Leser zu punkten, und da er zumindest in jungen Jahren aus egoistischen Gründen hinter den Vergessenen Büchern her war, hinterließ seine Figur zumindest bei mir einen eher negativ geprägten Eindruck. Missen würde ich diesen Charakter allerdings nicht wollen, da gerade diese Grautöne in seinem Charakter und die Ungewissheit, ob er tatsächlich einer der Guten ist oder immer noch egoistische Ziele verfolgt, faszinieren und für offene Fragen am Ende des Buches sorgen.
Auf der abenteuerlichen Jagd nach den Vergessenen Büchern lernt man die Städte Amsterdam und Bologna kennen, zu denen ich mir als Sahnehäubchen zu der ansonsten wunderbaren Aufmachung des Buches noch Stadtpläne in der vorderen und hinteren Buchklappe gewünscht hätte.
„Arthur und die Vergessenen Bücher“ bietet Urlaub in den Niederlanden und in Italien vom gemütlichen Lesesessel aus und entführt auf eine abenteuerliche Schatzsuche, an der nicht nur Kinder ihren Spaß haben werden! Für fantastische Nuancen sorgen Arthurs obskure Gabe Bücher aufspüren zu können und der ebenso sympathische wie rätselhafte Charakter des Schützenjungen Gerrit. Lest selbst und kommt den Geheimnissen der Vergessenen Bücher auf die Spur. „Arthur und die Vergessenen Bücher“ wohnt ein besonderer Zauber inne, man muss sich nur auf ihn einlassen!
Im bereits erschienenen Folgeband „Arthur und der Botschafter der Schatten“ dürfen wir Arthur und Larissa in neue Städte zu neuen Abenteuern begleiten, denn die Suche nach den Vergessenen Büchern ist noch nicht zu Ende…
Eine geniale Einleitung! Ich sitze hier und kichere regelrecht in mich rein! *g*
Danke ;) Das war wieder eine meiner spontanen Eingebungen :D
Klasse, dein Beschwerdebrief, grinse vor mich hin.