Rebecca Promitzer
Chilischarfes Teufelszeug
Verlag: Chicken House
490 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 355152002X
ISBN-13: 978-3551520029
empfohlenes Lesealter: 11-12 Jahre
Chilischarfes Teufelszeug
Verlag: Chicken House
490 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 355152002X
ISBN-13: 978-3551520029
empfohlenes Lesealter: 11-12 Jahre
Klappentext:
Der Klappentext des Buches verrät zwar kaum etwas vom Inhalt des Buches, macht aber verflixt neugierig auf die Geschichte:
Vorsicht beim Öffnen!
Zutaten:
Sommerferien
Regen ohne Ende
Fünfeinhalb Kinder
Ein Hund und ein Chamäleon
Teufelszungen-Chilisauce (die von Herman)
Viele fiese Gestalten
Alles gut durchmischen. Eine Leiche und einen verschwundenen Augapfel hinzufügen. Mit äußerster Vorsicht genießen!
Inhalt:
In Elbow, der Stadt, in der Bea lebt, regnet es den ganzen Sommer über. Es tut niemandem gut, den Sommer hier zu verbringen, aber Kinder wie Bea müssen trotzdem dableiben: Kinder ohne Geld oder ohne Eltern oder Kinder, denen beides fehlt.
Diese Kinder stehen auf der sogenannten „Sommerklubliste“, die die Schulsekretärin an alle Kinder, die den Sommer über in Elbow festsitzen, verschickt. Es wird erwartet, dass diese Kinder sich zusammentun und die Ferien gemeinsam verbringen, das ist wie Nachsitzen, nur das es wochenlang dauert. Die Kinder nennen diese Liste deshalb auch die Liste der „Verurteilten der Regenstadt“.
Zum Glück ist Elbow nicht nur für seinen Regen bekannt, sondern auch für Hermans Teufelszungen-Chilisauce, die Bea zu allem isst, manchmal sogar zu Eis. Und auf eben diesen Saucengläsern wird zu einem Fotowettbewerb aufgerufen „Reise nach Florida zu gewinnen“ – gesucht wird ein originelles Bild zum Thema Familie. Doch bevor Bea einen Wettbewerbsbeitrag mit der Kamera ihres verstorbenen Vaters aufnehmen kann, nimmt ihr Freund Sam sie mit in ein verlassenes Haus, um eine Leiche zu fotografieren der ein Augapfel fehlt. Als wäre das nicht schon unheimlich genug, fängt Beas kleiner Finger wie verrückt an zu zucken – ein Zeichen für Gefahr, ein Geist fährt in ihren Fotoapparat und eine Menge fieser Gestalten tauchen in der Stadt auf. Bea macht sich mit Sam und dem Rest der „Verurteilten der Regenstadt“ dazu auf, ein Geheimnis zu lüften. Doch je näher sie der Wahrheit kommen, desto gefährlicher und unheimlicher wird es für die Kinder…
Eigene Meinung:
„Chilischarfes Teufelszeug“ wird aus der Perspektive der fast 12jährigen Bea erzählt. Die Neugierde des potentiellen Lesers wird geweckt durch das im wahrsten Sinne des Wortes „scharfe“ Cover, auf dem ein Glas von Beas Lieblingssauce abgebildet ist, und dem verlockenden Klappentext, der sich wie das Zutatenetikett der Teufelssauce liest. Überhaupt wird die Thematik des Saucenglases immer wieder aufgegriffen, sei es mit dem Zusatz auf dem Buchcover „Vorsicht beim Öffnen!“ oder den passenden Vignetten an jedem Kapitelanfang.
Nachdem meine Neugierde angestachelt war und ich sämtliche Warnungen ignoriert hatte, fand ich mich in einer verregneten Sommergeschichte rund um Bea und ihre Freunde wieder. Durch die gewählte Ich-Perspektive kommt die Geschichte sehr jugendlich und authentisch rüber. Wegen der außergewöhnlichen Einfälle der Autorin und den überraschenden Wendungen finde ich das Buch durchaus auch für ältere Leser reizvoll.
Mittendrin macht die Handlung eine sehr schräge Wendung und entfernt sich von der Sommergeschichte in Richtung einer Erzählung mit science-fictionhaften Zügen. Diese Wendung kam mir ein bisschen zu extrem und plötzlich daher, aber ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, da sonst einer der größten Überraschungsmomente dieses Buches vorweg genommen wird.
Außer dieser mir persönlich etwas zu unglaublichen Entwicklung in der Geschichte, fand ich das Buch rundum gelungen. Ein sehr verregnetes Sommerbuch mit den Problemen und Nöten einer kleinen Gruppe von Kindern, deren Charaktere allesamt sehr gut beschrieben sind, und sich nicht nur auf die erzählende Person von Bea beschränkt. Die Kinder weisen allesamt sehr schräge und trotzdem liebenswerte Eigenschaften auf, die jedes einzelne von ihnen zu einer ganz besonderen und einzigartigen Person werden lassen. Überhaupt hat Rebecca Promitzer einen sehr fesselnden Erzählstil mit einer bildhaften Sprache, so dass man beim Lesen fast selbst die „langen grünen wütenden Regenfinger“ trommeln hört.
Fazit:
Ein Ferienbuch, dass man sowohl bei Regenwetter als auch bei Sonnenschein in vollen Zügen genießen kann und für Freunde von übernatürlichen Aspekten in Jugendbüchern kommt auch diese Thematik mit der eingebauten Geistergeschichte und einer großen Portion Gänsehautfaktor nicht zu kurz!