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[REZENSION] Zafón, Carlos Ruiz – Der Fürst des Nebels

Carlos Ruiz Zafón
Der Fürst des Nebels
Verlag: Fischer
270 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3841440010
ISBN-13: 978-3841440013
empfohlenes Lesealter: 12-13 Jahre

Über das Buch:
Carlos Ruiz Zafóns Buch „Der Fürst des Nebels“ erschien erstmals 1996 im dtv als Taschenbuchausgabe. Nun liegt der, mit dem spanischen Jugendliteraturpreis ausgezeichnete, Debütroman des Bestsellerautors in neuer Übersetzung als Hardcoverausgabe vor. Vom Coverdesign passend gestaltet zu dem bereits erschienenen „Der dunkle Wächter“ und das für den Herbst angekündigte Buch „Der Mitternachtspalast“.
Die drei Titel – die inhaltlich trotzdem voneinander unabhängig sind – sind auch bekannt unter dem Namen Nebel-Trilogie, die ursprünglich in folgender Reihenfolge erschienen sind:
– El príncipe de la niebla 1993 (dt. Der Fürst des Nebels)
– El palacio de la medianoche 1994 (dt. Der Mitternachtspalast)
– Las luces de septiembre 1995 (dt. Der dunkle Wächter)
Inhalt:
Max und seine Familie ziehen während des Zweiten Weltkrieges von der Stadt in ein verschlafenes Fischerdörfchen. Statt den Schrecken des Krieges erleben sie hier hautnah ein Grauen ganz anderer Art. Das Haus, in das Max mit seiner Familie zieht, hütet ein dunkles Geheimnis: Vor Jahren ist hier unter mysteriösen Umständen ein kleiner Junge ertrunken. Der Leuchtturmwärter des Dorfes erzählt Max eine geheimnisvolle Geschichte. Der Junge soll einem Magier namens Cain zum Opfer gefallen sein, den die Leute auch „Fürst des Nebels“ nannten. Max und sein neuer Freund Roland, der Enkel des Leuchtturmwächters, bekommen zu spüren, dass der alte Mann ihnen nicht alles erzählt hat, als ihr eigenes Leben von dem Schrecken aus der Vergangenheit bedroht wird. Kann es sein, dass der Fürst des Nebels, der in der Vergangenheit so viel Unheil angerichtet hat, zurückgekehrt ist?
Eigene Meinung:
Bereits das Debüt des Bestsellerautors Carlos Ruiz Zafón zeugt von seiner Sprachgewalt. Die Geschichte von Max und seiner Familie ist mit Liebe zum Detail erzählt und auch sprachlich passt sie in die gewählte Zeit des Zweiten Weltkrieges ohne dabei angestaubt zu wirken.
Dennoch fasst sich Zafón hier deutlich kürzer als man es zum Beispiel von seinem Werk „Der Schatten des Windes“ gewohnt ist. Stellenweise hätte ich mir gewünscht, der Autor hätte die Geschichte vom Fürst des Nebels noch ausgebaut und einige Erzählansätze weiter vertieft. Bei diesem Vergleich muss man allerdings bedenken, dass „Der Fürst des Nebels“ im Gegensatz zu „Der Schatten des Windes“ ein Jugendbuch ist und vor Zafóns anderen Werken verfasst wurde.
Die rückwärts gehenden Uhren, der geheimnisvolle Steinfigurengarten und besonders das Mausoleum, das jahrelang auf seine Bestimmung wartet, erinnern an Gruselgeschichten des 19. Jahrhundert. Vor allem die Geschichten von Edgar Allan Poe kamen mir beim Lesen immer wieder in den Sinn. Die Leseempfehlung des Verlags empfinde ich als etwas zu niedrig angesetzt, da ich glaube, dass Kinder im Alter von 12 Jahren dieses unterschwellige Grauen in „Der Fürst des Nebels“ nicht wirklich verstehen.
Das Hörbuch:
Ich höre zwar nicht sehr oft Hörbücher, möchte in diesem Fall aber eine besondere Empfehlung dafür aussprechen. „Der Fürst des Nebels“ liegt als ungekürzte Lesung vor. Wenn ich vor einem Hörbuch bereits den zugrunde liegenden Roman gelesen habe, lege ich großen Wert darauf, dass die Lesung nicht gekürzt ist, damit ich im Vergleich zum Buch keine Abstriche machen muss.
Rufus Beck fängt auf geniale Weise den besonderen Zauber von Carlos Ruiz Zafóns Buchvorlage ein und macht damit das Hörbuch zu einem noch größeren Erlebnis als es der Roman selbst ist.

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