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[REZENSION] Gaiman, Neil – Zerbrechliche Dinge: Geschichten und Wunder

Neil Gaiman
Zerbrechliche Dinge: Geschichten und Wunder
Verlag: Klett-Cotta
329 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3608938761
ISBN-13: 978-3608938760

Man kann Homer lauschen, ohne ein einziges Wort zu verstehen, und trotzdem weiß man – das ist Dichtung.

Dieser Satz stammt aus der Geschichte “Wie man auf Partys Mädchen anspricht” und manchmal könnte man meinen, dass Neil Gaiman seine eigenen Kurzgeschichten damit charakterisiert.
Seine Geschichten haben nicht immer eine “Lösung”, oft sind sie bizarr und spielen mit den Grenzen zwischen Fantasy und Realität.
Gaiman greift ungewöhnliche Charaktere der fantastischen Literatur auf. So spielen in seinen Geschichten nicht nur bekannte und in der Fantasy häufiger eingesetzte Wesen eine Rolle, sondern auch ausgefallenere Figuren wie Ghule, Außerirdische oder Halbgötter.
Oftmals beginnt Gaiman eine seiner Geschichten als würde er eine Begebenheit aus seinem eigenen Leben erzählen, bevor er den Leser ins Reich der Fantasie entführt. Gaiman spielt mit dem Leser, er lässt die Grenzen zwischen Autor, Leser und seinen Protagonisten verschwinden. Manchmal weiß man nicht, was in seinen Geschichten Traum oder Wirklichkeit, erlebt oder erfunden ist.
Die Geschichten sind allesamt dem Bereich der Erwachsenenliteratur zuzuordnen. Wer leichtere Kost in Richtung Kinder- und Jugendliteratur erwartet, sucht sie in diesem Buch vergebens.
Seine Romane “Niemalsland” und “Sternwanderer” bleiben für mich unerreicht, wobei ich allerdings gestehen muss, dass ich normalerweise kein großer Freund von Kurzgeschichten bin.
Die deutsche Ausgabe wurde gegenüber der amerikanischen Originalausgabe, die bereits 2006 erschienen ist, neu zusammengestellt und enthält folgende Geschichten:
– Kies auf der Straße der Erinnerung
– Verbotene Bräute gesichtsloser Sklaven im geheimen Haus der Nacht grausiger Gelüste
– Bitterer Kaffeesatz
– Gustav hat den Frack an
– Wie man auf Partys Mädchen anspricht
– Eine Studie in Smaragdgrün
– Die wahren Umstände im Fall des Verschwindens von Miss Finch
– Sonnenvogel
– Fressen und gefressen werden
– Virusproduzentenkrupp
– Goliath
– Oktober hat den Vorsitz
– Der Herr des Tals
– Am Ende
Für Gaiman-Fans auf jeden Fall empfehlenswert. Denjenigen, die noch nichts von Gaiman gelesen haben, würde ich aber eher zu einem seiner Romane raten.

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