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[REZENSION] Magnusson, Kristof – Das war ich nicht

Kristof Magnusson
Das war ich nicht

Verlag: Kunstmann
288 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3888975824
ISBN-13: 978-3888975820

Inhalt:
Das war ich nicht – ein Roman über drei Personen: Jasper, Anfang 30, ein Banker auf dem Sprung zur großen Karriere. Meike, eine Literaturübersetzerin, auf der Flucht vor einer vorhersehbaren Zukunft: Partnerschaft, Pärchenfreunde, zusammenziehen, über Kinder nachdenken… und Henry, ein international gefeierter Schriftsteller mit Schreibblockade und Altersangst, der von der Party zu seinem sechzigsten Geburtstag verschwindet und untertaucht. Auf abenteuerliche Weise geraten diese drei Personen in Abhängigkeit voneinander: Meike Urbanski ist die Übersetzerin „ihres“ Schriftstellers Henry LaMarck, ihrer Existenzgrundlage. Da dieser weder seinen versprochenen Jahrhundertroman beim Verlag abliefert hat, noch auffindbar ist, fliegt Meike nach Chicago, um ihn zu finden. Henry LaMarck verliebt sich in das Foto von einem jungen Banker, der verzweifelt auf die fallenden Kurse starrt – das könnte der Aufhänger für seinen großen Roman sein! – und eben dieser Banker namens Jasper Lüdemann versucht eine junge deutsche Frau wiederzufinden, die ihm im Café Caribou seinem Kaffee vor der Nase weggeschnappt hat…
Jasper will Meike treffen, Meike will Henry treffen, Henry will Jasper treffen. Jasper interessiert sich nicht für Henry, Henry fühlt sich durch Meike belästigt und bloßgestellt, Meike findet Jasper arrogant und unsympathisch, und jetzt?
Eigene Meinung:
Eigentlich ist es erschreckend, dass Menschen ihre Karriere und damit möglicherweise ihr ganzes Leben ruinieren, aber Kristof Magnusson verpackt das Ganze in einen urkomischen modernen Schelmenroman. Die Geschichte ist abwechselnd aus den Perspektiven der drei Protagonisten erzählt. Zu Beginn des Buches fand ich die Geschichte aus Jaspers Sicht etwas anstrengend, weil er auf mich einen sehr arroganten und unsympathischen Eindruck machte, und wer mag sich schon mit einem solchen Charakter identifizieren? Außerdem interessiere ich mich nicht für die Börsengeschäfte, die Jasper in seinem Job tagtäglich abwickeln muss. Aber selbst aus dieser Erzählperspektive hat mich das Buch nach einigen Kapiteln gefangen genommen, und als das Unheil plötzlich unaufhaltsam seinen Lauf nahm, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, und zum Ende hin sind mir die verschrobenen und stellenweise unsympathischen Charaktere doch tatsächlich ans Herz gewachsen ;) Kristof Magnussons Charaktere wirken nie gekünstelt, konstruiert oder eindimensional und das macht diesen Roman so überaus lesenswert!
Fazit:
Dieses Buch war eine literarische Überraschung für mich. Zuvor hatte ich von Kristof Magnusson weder etwas gehört noch gelesen und war von seinem Schreibstil und seinem Humor schlichtweg begeistert!

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