Redakteur: Anette Wolf
Autorin: Kathrin Weßling
Verlag: Rowohlt
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 224 Seiten
SONNENHANG
Mit Ende dreißig scheint für Katharina noch alles möglich zu sein, bis sie erfährt, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann. Aus der Traum, ihr Singleleben irgendwann gegen eine Familie eintauschen zu können. War es ihr zuvor noch Lebensinhalt genug, die Zeit hauptsächlich mit Arbeit und Trash-TV zu verbringen, erscheint ihr nun alles sinnlos und das Leben vergeudet.
Katharina entscheidet sich für eine ehrenamtliche Stelle in der Seniorenresidenz Sonnenhang und findet dort Freundschaften, die sie nie erwartet hätte.
Das Buch „Sonnenhang“ erzählt ein Kapitel aus dem Leben einer Enddreißigerin, die an dem Punkt steht, dass ihr Lebensweg einen anderen Abzweig genommen hat als der von vielen ihrer Freunde und Bekannten.
Wenige Freundschaften halten ein ganzes Leben. Sie zerbrechen aufgrund von Umzug und Wegzug oder weil sich die Lebensinhalte voneinander entfernt oder zuvor geteilte Interessen geändert haben.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, mitgefühlt und mitgelitten, weil ich mich oft wiedererkannt habe.
Kathrin Weßling bespielt mit ihrem Buch „Sonnenhang“ die ganze Bandbreite an Gefühlen.
Das Buch ist humorvoll, aber auch melancholisch und schafft es beim Lesen sogar gelegentlich eine Traurigkeit hervorzurufen. Trauer darüber, selbst etwas verpasst oder versäumt zu haben, solange man es noch hätte tun können.
Die Sprache Weßlings trifft genau den richtigen Ton zwischen literarisch und alltäglich, was den Roman zu einem großen Genuss und gleichzeitig sehr nahbar macht.
Die Figuren sind echt und real, vielleicht auch deshalb, weil Kathrin und Katharina so viel gemein haben.
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