Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Jason Dark
Sprecher: Dietmar Wunder, Alexandra Lange u.a.
Verlag: Lübbe Audio
Reihe: Sinclair Classics 28
Ausführung: Hörspiel, ca. 54 Minuten, 1 CD
Kleine Geschichten, nie einen Roman. Das änderte sich, als er 1966 zur Bundeswehr eingezogen wurde. Da schrieb er seinen ersten Roman, einen Cliff-Corner-Krimi für den Bastei-Verlag. Anfang 1973 gab er seinen Beruf als Chemotechniker auf und trat als Redakteur in die Romanredaktion des Bastei-Verlages ein. Er schrieb weiterhin Romane – für die Krimiserien Cliff Corner, John Cameron, Jerry Cotton, Kommissar X und Franko Solo, aber auch für Western-Reihen, u.a. für Lassiter.
Als der Bastei-Verlag eine neue Reihe auf dem boomenden Gebiet des Horrorromans plante, wurden Autoren gesucht, die die ersten Romane schrieben. Helmut Rellergerd schrieb Band 1 der neuen Reihe, den ersten Sinclair-Roman. Ab diesem Zeitpunkt drehte sich das Erfolgskarussell immer schneller. Bald mußte Jason Dark, wie sich der Autor nun nannte, jeden Monat vier Heftromane und ein Taschenbuch schreiben. Die Sinclair- Serie wurde zu einer der meistverkauften Roman-Serien in Deutschland.
Im Jubiläumsjahr 1997, in dem der 1000ste Heftroman seiner Sinclair- Serie erscheint, erfüllt sich für ihn ein Traum, den wohl jeder Autor träumt: seine Romane werden verfilmt.
DIE GEISTERHÖHLE
Die Biker-Gang „Brothers of Bloodshed“ ist in und um Scalford nicht nur berühmt-berüchtigt, sondern vor allem gefürchtet. Als einige der Gang-Mitglieder in einer Höhle mit jahrhundertealter Geschichte auf ein sorgsam verstecktes wie gehütetes Geheimnis stoßen, ahnt noch niemand was Scalford und seine Bewohner erwartet. Dagegen war das Treiben der „Brothers“ bisher fast schon lächerlich, Angst, Schrecken und Grauen haben gerade erst begonnen…
Zugegeben, die Biker sind an und für sich schon ganz schön angsteinflößend und mit dem Wissen aus dem Einstieg in das Hörspiel – einige hundert Jahre vor den aktuellen Ereignissen – ergibt sich natürlich ein recht klares Bild was den Hörer noch erwarten wird in dieser Folge. Nichtsdestotrotz lassen die Geschehnisse rund um das uralte Geheimnis sich ein wenig Zeit. Sicherlich entsteht dadurch ein gewisses Maß an Spannung, die gesamte Grausamkeit muss sich ebenfalls erst einmal entfalten, ein bisschen enttäuscht ist man schlussendlich dann aber doch. Das erwartete, fulminante Finale, entpuppt sich als Aufbäumen mit anschließender Verpuffung. Nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht wirklich gut.
Überhaupt scheint in dieser Folge niemand so recht zu wissen wohin die Reise überhaupt gehen soll. Vieles entwickelt sich im luftleeren Raum und ist wenig greifbar. Trotzdem schafft es John Sinclair in gewohnter Manier immer wieder den Hörer für sich einzunehmen, was in weiten Teilen natürlich auch an seinem unnachahmlichen wie unerschütterlichen Sarkasmus liegt. So gesehen ist der Unterhaltungswert durchaus vollumfänglich gegeben. Ein bisschen mutet „Die Geisterhöhle“ wie eine Zwischensequenz an, aber vielleicht tut man ihr auch Unrecht und muss einfach mehrfach und genau(er) hinhören. Trotz aller Kritik alles in allem dann doch eine interessante wie kurzweilige Folge.
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