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[REZENSION] Monteperdido. Das Dorf der verschwundenen Mädchen

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Monteperdido. Das Dorf der verschwundenen Mädchen (OT: Monteperdido)
Autor: Agustín Martínez
Übersetzer: Lisa Grüneisen
Verlag: Fischer
Reihe: -/-
Ausführung: Broschur, 496 Seiten

Autor:
Agustín Martínez ist einer der renommiertesten Drehbuchautoren Spaniens und schreibt unter anderem für viele erfolgreiche Krimiserien. Auf einer Fahrt mit seiner Familie in die Pyrenäen hörte er, wie die Einheimischen über den Fall eines vermissten Kindes sprachen. Es entstand die Idee zu ›Monteperdido‹, seinem ersten Roman – der begeistert aufgenommen wurde und in viele Sprachen übersetzt wird. Agustín Martínez wurde 1975 in Lorca geboren, studierte in Madrid audiovisuelle Kommunikation und arbeitet auch als Autor und Redakteur fürs Radio.

MONTEPERDIDO. DAS DORF DER VERSCHWUNDENEN MÄDCHEN

Mit 11 Jahren verschwanden die Freundinnen Ana und Lucia spurlos, niemand hatte etwas gesehen oder gehört, sämtliche Spuren verliefen im Sand, nicht einmal der kleinste Hinweis blieb. Die Familien jedoch sind und waren nicht bereit die Hoffnung einfach aufzugeben, auch wenn das Ereignis inzwischen fünf Jahre zurück liegt. Als plötzlich eines der Mädchen, Ana, wieder auftaucht, gerät das gesamte Dorf in Aufruhr. Sara Campos, mit dem Fall betraut, versucht händeringend herauszufinden was damals geschehen ist und, noch wichtiger, Lucia zu finden. Ist sie noch am Leben? Dabei muss sie feststellen, dass die Bewohner Monteperdidos eine eingeschworene Gemeinschaft sind, deren Mauer nicht so leicht durchbrochen werden kann…

Ist es tatsächlich möglich zwei Mädchen über fünf Jahre versteckt zu halten, und das auch noch ganz in der Nähe ihres Heimatorts, ohne dass irgendjemand Verdacht schöpft? Hier scheint genau das der Fall gewesen zu sein, denn als Ana wieder auftaucht, wird deutlich, dass sie gar nicht so weit entfernt war wir immer angenommen. Natürlich ist es auch immer leicht, vor allem für Betroffene, an einen Täter von außerhalb zu glauben als jemanden in den eigenen Reihen zu vermuten. Welcher Ansatz jedoch in Monteperdido verfolgt werden sollte, ist nicht von Anfang an durchsichtig. Es gibt viele mögliche Theorien, einige Indizien, aber auch lückenhafte Berichte, so dass sämtliche Überlegungen wichtig sein können und nichts von vornherein ausgeschlossen werden sollte.

Mit der Zeit bekommt der Leser ein Gefühl für das Dorf und die Menschen, die dort leben. Mag anfangs alles ein wenig befremdlich gewirkt haben, zeigt sich doch mit der Zeit der ganz eigene Charakter von Monteperdido. Es scheint manches Mal ein wenig als sei die Zeit stehen geblieben, was sich auch auf die Erzählweise niederschlägt. Ist man jedoch einmal in der Geschichte gefangen, lässt sie einen so schnell nicht mehr los. Egal welche Bedenken der Leser womöglich zu Beginn noch hat, es kommt der Punkt, ab dem man nur noch das Ziel vor Augen hat Lucia zu finden und zu erfahren was in den letzten Jahren geschehen ist. Denn mit der Zeit erhält man den Eindruck, dass vermutlich alles ein bisschen anders und überhaupt nicht so leicht zu entschlüsseln ist.

Gebannt verfolgt und analysiert man die vorhandenen Spuren, die ein ums andere Mal in eine Sackgasse zu laufen scheinen. Und doch gibt es spür- und sichtbare Ungereimtheiten, die auch Ermittlerin Sara Campos nicht los lassen, ohne dass man jedoch genau belegen oder formulieren kann wo diese liegen. Die Spannungskurve richtet sich ein wenig nach dem vorgegebenen Tempo, welches immer wieder angezogen, aber auch zurückgenommen wird.

Es ist ein Spiel auf Zeit, bei dem es einige Variablen gibt, die unsichtbar agieren, somit schwerlich bis gar nicht eingeschätzt werden können. Gemeinsam mit Sara Campos stellt der Leser sich aber dieser Aufgabe, in der Hoffnung am Ende auf ein Erfolgserlebnis blicken zu können.

MUSS ICH HABEN!



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