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[REZENSION] Franz, Cornelia – Das Land des Vergessens

Cornelia Franz
Das Land des Vergessens

Verlag: Rowohlt
288 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3499214776
ISBN-13: 978-3499214776
empfohlenes Lesealter: 10-11 Jahre

Vor einem Jahr starb Jesse beim Spielen im Wald. Er stürzte beim Spielen von einem Baumhaus und war auf der Stelle tot. Jesse war Siris Bruder und Hunters bester Freund.
Ein Kind im Alter von gerade mal 10 Jahren zu verlieren, ist für Eltern eine schreckliche Tragödie, und auch andere Erwachsene, wie zum Beispiel die Lehrer des Kindes, können mit diesem Verlust nur schwer umgehen. Siri und Hunter wollen und können Jesse aber nicht vergessen, auch wenn fast alle Erwachsene so tun, als hätte es Jesse nie gegeben.
Eines Tages beschließt Siri in den nahegelegenen Wald zu gehen, zu Jesses und Hunters Baumhaus, wo das Unglück geschah. Siri möchte im Baumhaus Jesses Laserschwert verstecken. Es ist das einzige Erinnerungsstück, dass ihr von Jesse geblieben ist, alles andere haben ihre Eltern bereits verschenkt oder weggeworfen, und nun will Siris Mutter ihr auch noch das Schwert wegnehmen. Siri spricht nämlich noch mit Jesse – ihre Mutter nennt das Selbstgespräche führen – und deckt auch immer noch den Tisch für ihn mit. Siris Mutter ist der Meinung, dass Siri erst dann den Tod ihres Bruders verarbeiten kann, wenn alles weg ist was an Jesse erinnert, und sie ihn einfach vergisst.
Am Baumhaus geschieht mit Siri Seltsames – eben war sie noch dort im Wald, und auf einmal befindet sie sich in einem fremden Land am Meer, dem „Land des Vergessens“. Dort trifft sie Hunter. Beide haben Jesses Stimme gehört, wie er nach ihnen gerufen hat. Und nun machen sie sich im Land des Vergessens daran, ihn zu finden und zu retten. Denn erst wer dort stirbt, weil keiner mehr an ihn denkt, ist endgültig tot. Der „Herrscher des Nichts“, der im Land des Vergessens herrscht, symbolisiert die Erwachsenen, die die Erinnerungen an den geliebten Menschen vergessen. Und Siri und Hunter müssen ganz alleine gegen ihn ankämpfen…
Cornelia Franz erzählt auf fantastische Weise, in einer einfachen und klaren Sprache, die gut für junge Leser ab 9 oder 10 Jahren verständlich ist, dass alles erlaubt ist, um den Tod eines nahestehenden Menschen zu verarbeiten. Manche müssen ihren Kummer raus schreien, manche müssen für sich alleine sein, manche brauchen Trost von anderen… Sämtliche Erinnerungen an einen geliebten Menschen zu entfernen oder zu verdrängen hilft dagegen nicht die Trauer zu bewältigen. Die Autorin beschreibt das auf eine sehr einfühlsame Art, und hat ein Buch geschaffen, das vielleicht dazu beitragen kann, dass Kinder mit Verlust und Tod besser umgehen können.
Um es mit Siris Worten zu sagen: „Es ist toll einen Bruder zu haben, auch wenn es nur in der Erinnerung ist!“

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